Zur Zeit sind in der Region Mae Hong Son fremde Plagegeister massenhaft aufgetaucht: kleine, kaum sichtbare, helle Kleinstmoskitos, die durch die Moskitonetze hindurch kommen und kurioserweise eher mehr unter dem Pyjama stechen als in die unbedeckten Arme und Beine. Die Einheimischen sagen, diese Moskitos kämen alle paar Jahre mit den Monsunwinden aus dem Nordosten. In der folgenden Trockenzeit würden sie aber verschwinden.
Ich frage mich nun, ob der Monsun noch andere Tiere mitbringt, vielleicht Heuschrecken ?
Weiss jemand mehr darüber, vielleicht auch, ob diese Kleinstmokitos auch Krankheiten übertragen ?
In zwei Wochen und etwas Tagen bin ich zurück in Thailands Nordwesten unweit Mae Hong Son, Im Kürzel MHS.
Diesmal nicht als Tourist, diesmal als lange Bleibender.
Wie soll - wie kann ich meinen sozialen Ort einnehmen, einen, der angenommen wird im Dorfleben ?
Wer und was bestimmt in einem Dorfleben den Ruf, der passend sein sollte. Wie funktioniert der Rufbildungsprozess ? Wie erwerbe ich mir einen respektablen und freundlichen Ruf im Dorf ?
Sie müssen nicht laut rufen, aber in einen freundlichen Blick möchte ich gerne zurückblicken.
Klimawechsel in die monsunischen Tropen mit kühlen Winternächten und Silberwolken, mit Getier, das mich gegebenenfalls stechen, besaugen, zwicken, beissen oder verschlingen will.
Wald ist mein Nachbar, mir noch völlig unbekannt, Bambusse am Anwachsen, bedrängt von starken, hohen Gräsern, der Reis auf 4 Rai steht kniehoch, mit FernBlick auf bewachsene Berge.
Und nun also ein Schmetterlingsleben, das soll es sein. Nochmals ein neues Ich, mein Asienich ausgestalten. Einen Schattenhain mit Wegen durch Bambuswald anlegen, der mich mit Bauholz sättigt.
Das Klotzbauen verlassen, in Bambusschwüngen denken, denn Verflechten von 20 m langen Röhren ist mir angesagt, juhui, architektonisch frei werden, Körperhäuser aus Bambusgeflechten.
Abschied von Bill und Minimalismus, mein Haus sei auch ein ausdrückender Körper, also Lustvoll bauen.
Ja, sicher Fred F., wenn Du die Natur nicht fürchtest und meine gelegentliche Kauzigkeit ebenso nicht fürchtest. Ich kann für Deine Gesundheit nicht garantieren, weil ich die Naturgefahren selber noch nicht kenne, aber für die Sauberkeit und den Goodwill kann ich garantieren.
Klar, ich selber hoffe auf ein paar gute Tips und Bedenken.
Zur Zeit kolonisieren Bambusratten meine Bambusanpflanzungen und insbesondere die Wurzeln vom Giant-Bamboo fressen sie am Liebsten. Gemäss Wickipedia gibt es 3 Sorten Bambusratten, schauen ähnlich aus wie Hamster ohne Backentaschen, mit eher kurzem Schwanz. Die chinesische Sorte kann über 40 cm lang werden, kleinere um die 20 cm.
Entgegen der Werbung von Rattengiftherstellern sind die modernen Rattengifte äusserst tierquälerische Gifte, die Tiere sterben qualvoll nach Tagen an inneren Blutungen.
In der Schweiz habe ich ab und zu die Höhlen von Mäusen unter Wasser gesetzt mit einigem Erfolg.
Da vor einigen Tagen eine Monokelkobra die Küche mit Niwgoy geteilt hat und erst nach lautem Hin und Her abgezogen ist, frage ich mich, ob allenfalls auch Schlangen in solchen Rattenbauen leben und ich Gefahr laufe, beim Wässern angegriffen zu werden. Ich reise zwar mit hohen Wanderschuhen und alten Militärgamaschen nach Thailand zurück, aber grössere Schlangen können sicher auch über dem Knie zustossen.
Uebrigens ist das Fleisch der Bambusratten unter Thais sehr begehrt und erzielt gute Preise, vielleicht wäre eine Rattenfarm eine Geschäftsidee --- aber ich habe mehr Freude am Bambus und vielleicht züchte ich bald Bambusratten-Schlangen, die gibt es in Nordthailand.
Also muss ich um den Bambus kämpfen, bevor Fredf. jemals meine Bamushäuser zu Gesicht bekommen wird.
- Ich kenne mich mit Bambusratten nicht aus. Aber früher, als es noch mehr Bauernhöfe in Deutschland gab, gab es auf fast allen Höfen ein, zwei weiße Spitze, in der Regel waren das Mittelspitze (es gibt Groß-, Klein- und Mittelspitze, maßgeblich ist die Schulterhöhe). Dort, wo Spitze waren, gab es keine Ratten, die Spitze haben die fertig gemacht.
Ob sich Spitze auch um Bambusratten kümmern, weiß ich nicht. Aber wenn, dann brauchst Du kein Rattengift mehr!
Spitze sind mit die besten Wachhunde, sehr misstrauisch (bei Fremden) und sehr familienanhänglich.
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Uebrigens ist das Fleisch der Bambusratten unter Thais sehr begehrt und erzielt gute Preise, vielleicht wäre eine Rattenfarm eine Geschäftsidee ---
Mein grösstes Moringabäumchen hat mich nach einem halben Jahr bereits überholt.
Und die Hälfte meiner Bougainville-stecklinge hat gewuzelt und sind nun im Boden.
Und der grösste Waldbaum hinter dem dem Wohnhaus ist eine Eiche !
Freude herscht
Grüsse Will
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