Natürlich habe ich gerne die Gegenposition eingenommen, sonst gäbe es keine Debatte zwischen uns.tom hat geschrieben:dass langsam aber sicher ernsthaft darüber diskutiert wird.
Aber ich bin politisch wahrscheinlich schon ein bisschen bürgerlicher oder angepasster als Du.
Ich glaube nicht, dass ich konservativer bin, weil ich 64 bin, im Inneren bin ich ja immer noch mich, den ich schon mit 20 war: politisch ein Wirrkopf, ein Anarchist in dem Sinne, dass ich finde, dass der Staat nicht zu viel eingreifen darf, sondern der Gesellschaft überlassen soll, die beste Lösung zu finden. Meine 28-jährige Tochter, Präsidentin des Quartierleists, argumentiert z.B. konservativer als ich.tom hat geschrieben:mir fällt auf, dass gerade ältere Leute wie Du (Sorry ) immer wieder viel skeptischer gegen neue Ideen eingestellt sind, das Gefühl haben dass Menschen bei so etwas wie dem BGE primär profitieren und nichts mehr leisten wollen...
Aber: ich habe über 25 Jahre in der gesetzlichen Sozialhilfe gearbeitet, bin als Sozialarbeiter schon fast ein Fachidiot, zumindest was das Thema "wenig Geld und Menschen" betrifft. Da bin ich weit davon entfernt, zu meinen, jene, die Steuergelder beziehen seien Profiteure. Nein, das gehört zum System, so wie es im Lastenausgleich auch gebende und nehmende Kantone gibt.
Mein Vater arbeitete als Wissenschaftler noch am Samstagmorgen. Ich selber war besser dran, zumal die Stadt Bern sehr gute, sozialere Bedingungen hatte. Natürlich musste ich auch ab und zu mir etwas beweisen - vor allem, wenn es um Projektarbeit ging - oder vorgegebene Ziele am Sonntag nachholen, weil ich durch die Woche eine Weiterbildung machte. Aber als engagierter Mitarbeiter und Kollege ist das selbstverständlich.tom hat geschrieben: Ich kenne nichts anderes als die 42-Stundenwoche... Aber erst seit ein paar Jahren dass ich laufend auch noch samstags und spät am Abend etwas für den Arbeitgeber mache... unbezahlt...
tom hat geschrieben:Ich sehe in der engen Nachbarschaft immer noch primär arbeitende Männer und hausarbeitende Frauen, die den Haushalt, die Wäsche, das Kochen etc. für die 5-köpfige Familie in Frohnarbeit erledigen...
Kommt sicher darauf an, wo man wohnt. Bei uns in der teuren Altstadt gibt es keine 5- köpfige Familien, sondern eher Hipsters, Nerds, Singles und Doppelverdiener mit Akademikerlohn.
Aber Seitenhieb gegen die Agglo beiseite: die Arbeitstrennung von Mann und Frau und die Lohnungleichheit sollte beseitigt werden, und vielleicht wäre da das Grundeinkommen behilflich. Vielleicht sollte man aber auch den Ehefrauen aus der Türkei und dem Balkan das Selbstbewusstsein stärken und kostenlose Ausbildungen für erwachsene Hausfrauen anbieten ;)