Bamboo — Bambus : Teil 3

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Will
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Re: Bamboo — Bambus : Teil 3

#31

Beitrag von Will »

Angenehme 24 Grad Celsius frühmorgens drinnen, draussen platscht der Regen, die Verwirrung nach Flug und geschockter Begrüssung im Winterleben hat sich gelegt, die Tagesstruktur ist eingeteilt : um 3 Uhr früh wache ich natürlich auf im Einzelbett im Gästehaus, im Haupthaus schlafen Niwgoy und Michelle zusammen im Elternschlafzimmer, weil dort der Airconditioner ist, mir ist das Schlafzimmer zu dritt zu eng, ich kriege keine Luft.

Um 3 Uhr also der 1. Café, ein Blick ins Forum, woher der Wind weht, spüre ich selber einen Drang, picke ich mit dem Zeigefinger über das Tablet.

So gegen 6 Uhr schlurft Niwgoy daher, kriegt auch ihren Café, wir plaudern ein paar Worte, bald darauf geht sie in die Küche, ich freue mich auf Reissuppe mit Kräutern, etwas Fleisch oder Fisch und Wokgemüse mit ziemlich Chili, das führt zum ersten Schweissausbruch des Tages.

Zuvor jedoch kommt Michelle hinzu mit der obligaten Morgenansprache :
Papa — Papa, you know, Papa — you know, I love you, I love you ! Dann braucht sie unterschiedlich lange, um in die Schuluniform zu kommen, mal trödelt sie auf meinen Nerven herum, mal ist sie beachtlich schnell, je nach Lust und Tagesform.

Mein Vater war ein Waisenhäusler, von brutalen Nonnen hochgezogen, sowas schreibt sich dann wieder in die DNS der Kinder hinein. So studiere ich mein Verhalten zu Michelle, ob ich so Lebensschmerzen meines Vaters in meinen Gefühlsstrukturen find.

Als ich pubertierte wurde mein Vater gerade pensioniert, alte Eltern machen Kinder langsam, heisst es — könnte bei mir stimmen; manchmal denke ich, ich sei gar nie wirklich aufgewacht ......

Sanukshg
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Re: Bamboo — Bambus : Teil 3

#32

Beitrag von Sanukshg »

Will gut ausgedrückt frage wachst du immer so früh auf und wenn ja liegt es daran das du zu früh ins Bett gehst oder weil du eben nur eine bestimmte Anzahl an Stunden schlafen kannst, war bei meinem Vater so.
Und denk dran der Mensch ist keine Maschine jeder Tag ist anders man kann nicht immer gleich drauf sein.
Obwohl das trödeln ging mir bei meinen Töchtern auf sehr auf die Nerven ich habe dann immer gesagt das kommt von der Mama Thailänder sind auch selten pünktlich oder schnell.
AUSSER ES GEHT UMS ESSEN
Gruß aus Pluak Daeng
Ernst
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tom
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Re: Bamboo — Bambus : Teil 3

#33

Beitrag von tom »

Also das mit dem schlafen hat sicherlich mit dem Alter zu tun. Dies ist bei mir inzwischen auch so. Unvorstellbar dass ich so wie vor 20-30 Jahren am Wochenende bis 11.00 Uhr durchschlafen könnte. Bei mir hat sich so die 7 Stunden-Regel gebildet... Diese 7 Stunden schlafe ich mehr oder weniger am Stück durch und dann erwache ich meist. Also schaue ich abends dass ich nicht zu früh ins Bett gehe. So 22.30 - 23.00 Uhr ist unter der Woche perfekt. Aber dann nach dem wach werden: bloss keine Hektik bitte... :)

Gruss Tom
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Will
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Re: Bamboo — Bambus : Teil 3

#34

Beitrag von Will »

Die 7 Stundenregel finde auch ich gut und heute hat es dazu wieder gereicht, 4 Uhr raus. Ich liege um 21 Uhr im Bett. Da ich gerne davor noch etwas den Gang der eigenen Gedanken und Stimmungen alleine miterlebe, ziehe ich mich gegen 20 Uhr zurück. Ausserdem drücke ich noch gerne die Finger an den Stahlsaiten der Gitarre wund.

Mein Vorgänger und Erbauer der 2 Wohnhäuser hat grobe Bauteile und Elektrokabelstränge verkleiden lassen, diverse Kleinechsen nisteten darin. Niwgoy setzte die Handwerker in Gang. Also musste ich mich nun entscheiden : wieder Verkleidung ran oder offene Installationen mit Gips, Silikon, Farbe und Co.

Beim Abfingern der Stromkabel kam Bewegung in meine Haare, da waren wohl auch Nager dran ! Hier wo dauernd wilde Nachzügler die heimisch gewordenen Ratten, Mäuse, Siebenschläfer und weitere beissfreudige Mitbewohner ersetzen, die den Katzen und Tukés zum Leben dienen, hier also ist es für mich keine Frage : Installatioen müssen für mich zwingend leicht zugänglich aufputz sein.

Vorgestern Abend beim Abendessen hob Niwgoy an, Michelle zu erklären, dass es auch zu ihrem Vorteil sei, sich manchmal etwas zu sputen, es bliebe dann auch mehr Zeit, mit Papa zu raufen. Michelle unterbricht ihr Kauen, vergisst den Mund zu schliessen und packt ihre mächtigste Waffe aus, das ist ihr alles entwaffnender Blick : so gehen ihre Schlitzaugen auf zu vollmondgrossem Augenblick, wortlos, mit einer fragenden und grundlos tiefen Seelenruhe darin. Das reicht dann für gewöhnlich, lästige Diskussionen zu beenden, aber gestern war ich in Gedanken gerade dabei, die von Isolierband umwickelten aber durchgebissenen Elektrokabel geistig mit Gips zu verkleiden .... ob das hülfe, die Beisslust der Viecher und Kriech- und Schlagströme zu unterbinden oder bloss die Korrosion der Metalldrähte befördern könnten ....
Also drohte ich — nicht ganz da und in Gedanken etwas abwesend — zum Spass der Kleinen, ich würde sie ans Stromnetz anschliessen, um ihr etwas Beine zu machen.

Gestern zum Frühstück erzählte mir Niwgoy, dass Michelle beim Einschlafen sehr genau wissen wollte, was da genau geschehe, wenn sie unter Strom gesetzt sei und ob Mami zu diesem Thema nicht ein Video herunterladen könnte .....

Und in 10 Jahren droht mir dann der Prozess wegen versuchter Grausamkeit am Seelenleben meiner Stieftochter. Tolle Aussicht und durchaus möglich in unserer bigotten Endzeit.

Sanukshg
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Re: Bamboo — Bambus : Teil 3

#35

Beitrag von Sanukshg »

Will ich gehe meistens zwischen 21-22 zu Bett wenn ich nicht direkt einschlafen kann lese ich noch etwas bis ich merke meine Augen werden schwer dann E.book weg und schon bin ich wg aufwachen tue ich zwischen 6-7 Uhr dann aufstehen und Kaffee trinken ohne dem geht gar nichts bei mir,ja und dann den Tag genießen und dies oder jenes machen aber ohne Stress den hatte ich zur genüge als ich noch arbeitete.
Ich kann zum beispiel auch den ganzen Tag auf dem Sofa liegen und lesen oder Filme schauen ohne das mir was fehlt,natürlich zwischendurch auch essen und trinken. :)
Gruß aus Pluak Daeng
Ernst
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Touringer
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Re: Bamboo — Bambus : Teil 3

#36

Beitrag von Touringer »

Bezüglich Kriechströme und auch sontiger Belustigung zum Thema Hausbau,
empfehle ich den Genuss des Filmes: 《Hinterholz 8》

Gruß ausm Büro Touringer

Choco
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Re: Bamboo — Bambus : Teil 3

#37

Beitrag von Choco »

Will hat geschrieben:
Di 10. Sep 2019, 23:58
Um 3 Uhr also der 1. Café, ein Blick ins Forum, woher der Wind weht, spüre ich selber einen Drang, picke ich mit dem Zeigefinger über das Tablet.
Hallo Will,

bei mir kommt der erste Kaffee ohne Wecker fast regelmässig gegen 8 Uhr, gehe allerdings immer erst gegen 24 Uhr oder später schlafen. Immer so wie`s halt grad in die Stimmung/Situation passt. Bin schon immer eine Nachteule. Da ist meine Arbeit an Bildern und Schreibereien am effektivsten. Klar, das Leben, der Alltag mit seinen Verpflichtungen in früheren Jahren hatte mein Eulendasein über Jahrzehnte im Zaum gehalten :) Bei drei Ehen, drei Kindern und einem Geldverdiener Beruf und monatelangen Aufenthalten in Südamerika, Ägypten sowie Asien . Ich frage mich manchmal,von jetzt aus gesehen,wie ich das alles unter einen Hut gebracht hatte .....
Rückblickend zeigt sich, dass Asien für mich die am tiefsten erlebte Ausland Erfahrung war. Ich schreibe absichtlich w a r.
Mein Entscheidungsprozess ob hier oder dort zu leben, hat den Abschluss gefunden: Ich bleibe hier. Der letztendlich wichtigste Punkt für diese Entscheidung ist, bedauerlicherweise, die Gesundheit. Herz- Kreislauf- Geschichten, vom Arzt mit erhobenem Zeigefinger betont: " Heisse Länder sind tabu, seien sie achtsam mit sich, setzen sie nicht alles auf eine Karte. Oder gibt es für sie keine anderen, wichtigen Dinge mehr zu leben? "

Und ob, das gibt es, obwohl die Sehnsucht nach Asien mich immer begleitet: Die Fortsetzung und Auslebung meines angeborenen Eulendasseins :D mit meinen Tätigkeiten die mich eben erst spät nachts schlafen gehen lassen.

In diesem Sinne, " woher eben der Wind weht....."

Choco

Fredfeuerstein
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Re: Bamboo — Bambus : Teil 3

#38

Beitrag von Fredfeuerstein »

Das würde mich ja reizen, es auszuprobieren, ob der Arzt da recht hat.
Es wäre nicht das erste Mal, dass die Hitze und das Klima sich als sehr heilsam herausstell, obwohl man das Gegenteil erwartet hat. Die

Sanukshg
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Re: Bamboo — Bambus : Teil 3

#39

Beitrag von Sanukshg »

Fredfeuerstein hat geschrieben:
Do 12. Sep 2019, 12:53
Das würde mich ja reizen, es auszuprobieren, ob der Arzt da recht hat.
Es wäre nicht das erste Mal, dass die Hitze und das Klima sich als sehr heilsam herausstell, obwohl man das Gegenteil erwartet hat. Die
Also das Risiko würde ich nicht eingehen ein Bekannter hat ja auch hier in Thailand gelebt dann das gleiche Problem bei ihm die Hitze, jetzt kommt er nur noch im Winter für 4 Monate nach Thailand den Rest verbringt er in Deutschland. Er sagt in den heißen Monaten müsste er endweder nur im Haus mit Aircon leben denn wenn er sich nicht daran gehalten hatte gings ab ins Krankenhaus und an den Tropf.
Gruß aus Pluak Daeng
Ernst
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Will
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Re: Bamboo — Bambus : Teil 3

#40

Beitrag von Will »

Gestern war mein erster Arbeitstag draussen Richtung Bachtobel, ein Tag ohne Regen, das Unkraut über kopfhoch aber leicht mit allen Wurzeln auszureissen. Erstaunlich wenige Moskitos, dachte, es gäbe in der Regenzeit mehr davon, Irrtum. Laut Niwgoy sind dafür die Moskitos gegen Ende der Regenzeit gefährlicher ausgestattet mit Krankheitserregern. Meine Dachregenwasserableitungsgräben sind intakt, auch hat sich das Spitzenwasser im neuen Bachgraben wunschgemäss verhalten. Wälle und Erddeiche sind kaum begehbar, alles locker und weich und allzeit bereit, unter dem Körpergewicht zu zerfallen.

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Zwei Moringabäumchen wollte ich geweihartig verbuschen und man sieht, was ihr Wachstum von meiner Idee hielt : nichts ! Die wurzelnahen Ableitungen haben alle Energie bekommen, sobald ich weg war, diese Moringas wollen nun mal einfach direkt in die Höhe ohne Firlefanz in meinem Sinne.


Die Ranken der Passionsfrucht sind beeindruckend gewachsen, die Früchte gross wie kleinere Kürbisse, die älteren Früchte sind sehr gut innen im glibberigen Teil um die Samen, von den jungen Früchten sei der äussere Fleischteil gut.


Im Rasenteil des Gartens sind zwei Grasarten, die vorherrschen : die eine gleicht unseren mitteleuropäischen Rasengräsern und bildet einen dichten Rasenpelz, der andere Unkräuter gut zurückhält, anzuwachsen und ebenso Dürre gut übersteht. Ich beginne, diese Grasart zu bevorzugen.

Die andere Grasart ist das Malesia-Gras mit den meterlangen Fadentrieben, brauchbar im Unterholz, aber der Boden darunter ist nackt und Tiere darin schwer zu erkennen (Schlangen). Aber ich habe hier noch keine „richtige“ Schlange zu Gesicht bekommen.

Besondere Freude am Werken verspüre ich, wenn ich improvisieren muss : die Aussentüre der Aussenküche hat kein Schloss für den Riegel und hält zu, weil die Türe im Rahmen klemmt. Per Winkelschleifer wurde die Verklemmung behoben, nun aber schwingt die Türe frei im Wind. Kein Locheisen auf dem Gelände gefunden — also ist Improvisation gefragt, die verhält : zwei starke Nägel und ein gebogenes Stück Draht tun das auch. Und nun ist im Schlüsselhaufen des Vorgängers nach dem passenden Schlüssel zu suchen .....

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