Visum wenn man in Thailand für deutsche Firma arbeitet

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thedi
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Re: Visum wenn man in Thailand für deutsche Firma arbeitet

#21

Beitrag von thedi »

Adi hat geschrieben:
So 9. Jan 2022, 16:31
Nur so nebenbei... Wir haben steuerlich auch eine etwas komplizierte Situation, wenn man in Thailand Geld verdient aber in der CH lebt, ist es auch nicht ganz so einfach. Also mit Quellensteuer in TH abrechnen und in der CH das Einkommen aus TH versteuern und dann die Quellensteuer von TH wieder anrechnen lassen.
Genau das sieht das Doppelbesteuerungsabkommen vor. Bei der Umsetzung machen dann einige Länder aber Vereinfachungen. So verzichtet Thailand auf Steuern von Rentnern aus dem Ausland.


Mit freundlichen Grüssen

Thedi

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ThaiMcFly
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Re: Visum wenn man in Thailand für deutsche Firma arbeitet

#22

Beitrag von ThaiMcFly »

Hallo zusammen,

erst einmal Danke für das überwältigende Feedback (mit Diskussionen :D). Es scheint als wären hier viele tolle hilfsbereite Menschen in diesem Forum vertreten.

Aber zurück zu meinem Problem :) Ich sehe schon es wird keine "einfache" Lösung geben. Wie Du schreibst Thedi, muss ich wohl versuchen "unter dem Radar" zu bleiben, weil es noch (vielleicht und hoffentlich tut sich hier ja noch was) keine offizielle Möglichkeit für mich gibt.
Ein Bekannter (ist aktuell vor Ort) hat mir empfohlen ins Land einzureisen, mich dort in eine Botschaft zu begeben und dann mein Visum zu Beantragen, bzw. zu verlängern. Er hat dabei die folgenden Optionen in den Raum geworfen (unter der Prämisse ohne ein spezielles Visum oder mit Tourist Visum einzureisen):
- Vor Ort eine Art "Caretaker" Visum zu beantragen weil die Kinder in Chiang Mai auf eine deutsche Schule gehen werden (ein passendes Visum hierzu habe ich aber ehrlich gesagt noch nicht gefunden)
- mich selbst dort in einem Verein oder einer Organisation anmelden (z.B. Boxen)

So hangelt sich mein Bekannter durch und laut ihm ist das alles überhaupt kein Problem. Ich habe hier einfach eine Unsicherheit, der ich aber wahrscheinlich nciht aus dem Weg gehen kann, oder?
Auch mein Bekannter fliegt mit der Arbeit unter dem Radar. Er ist allerdings Selbständig und hat nicht nochmal einen Arbeitgeber dazwischen, der einem auf die Finger schaut ob alles passt und ja ggf. auch selbst einige rechtliche Dinge zu beachten hat.

Aber, um auf Deine Bedenken einzugehen Thedi. Du hast natürlich Recht, es gibt einiges zu organisieren. Durch den Bekannten vor Ort ergeben sich für uns zum Glück einige Hilfestellungen. So schaut er beispielsweise nach einer Unterkunft in Chiang Mai. Mit der dortigen Schule stehen wir bereits in Kontakt um die Kinder anzumelden und eine Krankenversicherung haben wir auch schon ins Auge gefasst (die deutsche wird so lange auf "anwartschaft" gestellt). Die Themen die mir Probleme verursachen sind der deutsche Arbeitgeber in Verbindung mit dem Visum. Der Arbeitgeber würde gerne wissen mit welchem ich einreise, bzw. welches ich in diesem Zeitraum verwende und dort "legal" zu arbeiten... und dieses Problem ist leider essentiell :((

Und wenn das "Non Immigrant B" eigentlich auch nichts für mich ist, dann weiß ich gar nicht mehr was ich machen soll.

Zum Thema Doppelbesteuerungsabkommen:
Unser Plan war weiterhin den Wohnsitz in Deutschland zu behalten, dort weiter sozialversichert zu sein und die Abrechnung und Steuern ausschließlich in Deutschland abzuführen. Dabei hatten wir auch die 182 Tage-Grenze im Auge. So zumindest die Theorie - ich bin jetzt allerdings verunsichert ob es hier nicht doch noch andere Dinge zu beachten gibt :-\

Viele liebe Grüße
Michael
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Michaleo
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Re: Visum wenn man in Thailand für deutsche Firma arbeitet

#23

Beitrag von Michaleo »

ThaiMcFly hat geschrieben:
Do 13. Jan 2022, 10:10
dann weiß ich gar nicht mehr was ich machen soll.
Michael, es gibt durchaus nicht wenige Ausländer welche in Thailand leben und als Informatiker arbeiten - und sich dort mit irgendeinem Visum aufhalten, aber die werden sich hier nicht melden und niemand wird auf sie hinweisen. Es gibt auch Ausländer, welche mehrere Jahre am Stück in Thailand leben und sich in ihrer Heimat nicht abgemeldet haben, und jemand erledigt für sie die (heute ja wegen E- Banking und E- Mail) sehr spärlich eintreffende Papierkorrespondenz. Die klitzekleine Hürde, dass einmal pro Jahr eine Steuererklärung von Hand unterschrieben werden muss ist schliesslich leicht umgehbar - aber eben, darüber spricht man nicht in der Oeffentlichkeit.

Spontan dachte ich, die grösste Hürde sei es, eine Schule zu finden und einen Wohnort in deren Nähe, aber die Schule scheinst Du schon gefunden zu haben und Wohnungen oder Einfamilienhäuser findet man auch. Ich würde daher empfehlen: nichts wie hin und wegen einer Entlöhnung von einem einzigen Jahr nicht zu viel überlegen. Ein Aufenthaltsjahr im Ausland ist für die Kinder und auch für Euch ein sehr wertvolles Erlebnis.
Freundliche Grüsse L-)
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thedi
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Re: Visum wenn man in Thailand für deutsche Firma arbeitet

#24

Beitrag von thedi »

Versuche Deinen Chef dazu zu bringen, dass das wie Home Office ist. Aus Sicht von Deutschland bist Du im Home Office und bleibst in Deutschland angemeldet und bezahlst dort normal Steuern und Sozialbeiträge. Vielleicht musst Du eine Briefkasten-Adresse in DE behalten und die Krankenkasse weiter bezahlen, obwohl Du für Thailand eine zusätzliche Expat Versicherung abschliessen willst. Das wäre dann doppelt gemoppelt.

Für das Visa wäre wohl das STV das kleinste Übel. Das gäbe bis zu 270 Tage. Für den Rest müsstest Du wohl einmal ausreisen und ein neues Visa beantragen. Für die Kinder wäre ein Non Immigrant EDU passend. Dazu müsste die Schule eine Bestätigung ausstellen. Das sollten sie dort kennen. Für Deine Frau wahrscheinlich auch STV am einfachsten.

Ohne Visa einreisen und dann auf einem Immigration Büro in Thailand eine Lösung suchen, scheint mir eher blauäugig. Davon würde ich abraten. Da Du jemand hast der Dir eine Wohnung mieten könnte, wäre die schwierigste Hürde für das STV somit machbar: Nachweis einer Unterkunft.

Bleibe in TH unter dem Radar. Dann kommen von dort keine Komplikationen. Tatsächlich habe ich nie gehört dass Thai Behörden von sich aus nach solchen Fällen suchten. Wann immer es Probleme gab, dann wegen neidischen Mitmenschen. Typischerweise in der Barszene.


Mit freundlichen Grüssen

Thedi
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tom
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Re: Visum wenn man in Thailand für deutsche Firma arbeitet

#25

Beitrag von tom »

Es tut sich was... Das Kabinett hat Visaänderungen genehmigt... u.a. aus nachstehendem Artikel:
Sie zielen auf Ausländer mit grossem Vermögen, wohlhabende Rentner, Ausländer, die von Thailand aus arbeiten möchten, und hochqualifizierte Fachkräfte ab.
Die andere Änderung kommt vom Arbeitsministerium, sagte Frau Rachada.
Es ermöglicht Ausländern, sofort nach Einreichung ihres Arbeitserlaubnisantrags mit der Arbeit zu beginnen, ohne auf ihre Arbeitserlaubnis warten zu müssen
Quelle und ganzer Artikel (auf englisch): https://www.bangkokpost.com/thailand/ge ... foreigners

Gruss Tom
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