Bamboo — Bambus : Teil 2

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Sanukshg
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Re: Bamboo — Bambus : Teil 2

#41

Beitrag von Sanukshg »

Will freue mich für dich.
Mein Enkelkind soll dieses Jahr auch zu uns kommen da ja Opa dann auf die Kleine aufpassen kann wenn Mama und Papa auf arbeit sind und natürlich auch zur Schule fahren.
Wir beide lernen jetzt sie Deutsch ich Thai :))
Gruß aus Pluak Daeng
Ernst
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Michaleo
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Re: Bamboo — Bambus : Teil 2

#42

Beitrag von Michaleo »

Geniesse es, Will, und nimm Dir Zeit für sie, auch wenn der Garten und die Kunst ein bisschen unter Deiner Absenz leiden werden.

Hast Du schon irgendwo eine lange Schaukel montiert?

Ich werde nie vergessen, wie ich stundenlang meiner Delfine an der Schaukel in der Matte "angeben", schubsen musste, auch noch, als sie das längst selber konnte.

Es ist eine höchst kontemplative Tätigkeit, und gut für die Beziehung, denn beide, Vater und Kind, schauen in die gleiche Richtung, man berührt das Kind regelmässig stützend am Rücken und schickt sie fort, aber sie kommt mit der Pendelbewegung immer wieder zurück.
Freundliche Grüsse L-)
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Will
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Re: Bamboo — Bambus : Teil 2

#43

Beitrag von Will »

Ihr habt recht, ich bin tief gerührt, Papa hier, Papa dort, jetzt hat auch Michelle einen Papa uns sie ruft es oft. Ich lache in mich hinein und ich klage nicht über trockene Augen. Heute Morgen hat sie mein Bett gemacht und im Anblick ihrer leuchtenden Augen schmelze ich dahin wie Raclette-Käse.

Auf der Heimfahrt hat sie gesungen und mir fielen davon fast die Augen zu.

Und eine Überraschung will ich noch kurz erwähnen : das Mittagessen fand in einem Erdhaus statt, habe nun Mass genommen und bin davon ganz begeistert. Mit gabeligen, jungen Baumstämmen ausgefacht, mit Reisstroherde gemauert, natürlich etwas optimiert, 2-schalig mit Isolation.

Anbei Fotos vom Restaurant und nette Grüsse.
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Michaleo
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Re: Bamboo — Bambus : Teil 2

#44

Beitrag von Michaleo »

Unglaublich, Will, dieses Erdhaus!
Aus was besteht der Klebstoff, der die Erde zusammen hält?
Lehm?
Freundliche Grüsse L-)
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Will
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Re: Bamboo — Bambus : Teil 2

#45

Beitrag von Will »

Ich habe früher Skulpturen aus folgendem Material gemacht :
Man sumpft vertrockneten Lehm ein und gibt Hobelspäne dazu (Meersäulispäne), eben so ist etwas Kuhdung gut und oder man pinkelt selber tüchtig rein. Das Ganze mit den Füssen durch treten. Dann luftdicht abschliessen und „reifen“ lassen. Mehrere Monate, das Zeug stinkt noch kurz bei der Verarbeitung, aber bald ist es geruchsneutral.

Das ergibt einen super Mörtel und man kann das später brennen ohne Risse, weil beim Abtrocknen die Holzspäne die Feuchtigkeit gut verteilen. Ausserdem kann man so vollplastische Keramikskulpturen brennen, was mit Lehm allein nicht geht (zwangsweise Hohlgefässe). Man kann es sich als eine Art Bimsstein vorstellen. Der Holzanteil verbrennt und bildet Luftporen.

Dieses Haus auf den Fotos steht seit 20 Jahren und die Mauern sind nicht abgebröckelt. Man sollte allerdings den Schwund nicht vergessen und zuerst die Anschlüsse an das Holzfach so machen, dass sich das Adobematerial gut
anklebt.

Sanukshg
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Re: Bamboo — Bambus : Teil 2

#46

Beitrag von Sanukshg »

Will ich habe das mal in Afrika (Namibia) gesehen das war auch Kuhdunk hat wirklich nicht gestunken.
Gruß aus Pluak Daeng
Ernst
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Will
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Re: Bamboo — Bambus : Teil 2

#47

Beitrag von Will »

Mein Vorbesitzer der Wohnliegenschaft hatte kaum Bäume, ausserhalb des eigenen Waldstücks, er war Fan von Rasen ohne Büsche und Blumen und Zierbäume.

Als ich letzten Herbst ankam, standen ausser 4 Limonenbäumen nur 4 Buschbäume am Abhang zum Wildbacheinschnitt im Gelände, zur „Schlucht“.
Der eine war ein übler Bursche, der über die ungepflegten Jahre hinweg verwilderte Baumbusch hatte wirre, lange Ranken entwickelt mit ganz üblen Dornen, dagegen sind Brombeerdornen fast wie ein Kuss.

Sichelförmig verbogen, reissen diese scharfen Dornen Stoff und Haut auf und sind so dicht gesetzt, das man selbst ein Ästchen mit nur zwei Fingern greifen darf.

Diese Ranken hingen an der elektrischen Zuleitung, verdorrte Bruchstücke lauerten im brusthohen Gras, ich griff zur Kettensäge und setzte der Nerverei ein Ende : ratzeputz weg.

Aber wie das hier so geht: sind da Wurzel — sind da Triebe. Er Kam zurück und Niwgoy hat zugegriffen, abgerissen und in die Küche gebracht.

Nach einem halben Jahr sind wir uns näher gekommen — ja, ich muss gestehen — ich habe ihn nun zum Fressen gern. Ich knabbere selbst gerne an den zart gekochten, grünen Dornen herum, lecker — ein leicht saurer, aber interessanter Geschmack, erinnert mich an die Sauerampferblätter meiner Kindheit in den Wiesen.

Sowieso — es ist für mich ein Novum, dass man Bäume kahl frisst wie die Maikäfer es tun. Ausgewachsene Blätter schmecken nicht mehr lustvoll — aber junge, frische Triebe — einfach lecker, das schleckt mir keine Geiss weg — fast wie bei den Frauen .....

Sein Name ist „Sompoi“, Acacia Cincinnati

(( dieses verdammte Textprogramm auf dem iTablet: es überschreibt mir andauernd meine Worte falsch — unsere verheissungsvolle Zukunft, wer weiss ?!))

also nicht Cincinnati sondern concinna, Acacia concinna, unter anderem auch ein Fischgift. Dient der Tumorbehandlung , enthält Tannine, und Niwgoy braucht die zarten Triebe in der Hühnersuppe anstelle von Zitrone — wirklich lecker.

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alter mann
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Re: Bamboo — Bambus : Teil 2

#48

Beitrag von alter mann »

Will hat geschrieben:
So 24. Mär 2019, 22:10

Sein Name ist „Sompoi“,

So etwas gibt es auch hier bei uns. In unserer Gegend nennt es sich Sa om. Ich mag es besonders in Ruehrei. Schmeckt lecker.

alter mann
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Willi Wacker
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Re: Bamboo — Bambus : Teil 2

#49

Beitrag von Willi Wacker »

... Ja Im Omelette... Sa Om...
aber im Bild.. das wird es nicht sein.
Sieht eher hart aus.
Gibt etliche Pflanzen deren Blätter diese Form haben. Selbst die Fliegenfänger welche sich zusammen klappen wenn sich ein Kleininsekt drauf setzt sehen so aus.
...wer im Kreis geht spart sich den Rückweg
wer im Kreis denkt spart sich den Durchblick...

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Will
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Re: Bamboo — Bambus : Teil 2

#50

Beitrag von Will »

Michelle my belle spielt am Liebsten „Michelle pok pok“ mit mir: ich mache Hackfleisch aus ihr !

Das geht so: ich packe sie, quetsche das zappelnde Ding und lege sie aufs Sofa und trommle mit den Handkanten von den Fersen bis zum Nacken hoch und wieder runter. Sie schreit vor Freude und ich tue wie ein Jak mit wilden Eckzähnen.
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Sie ist ein Wildfang und spielt gerne mit meinem mehrteiligen Sackmesser, sie mag keine Puppen und das sehe ich gerne. Sie lernt nun mit der Waschmaschine umzugehen und hilft auch beim Kochen und Putzen. Niwgoy möchte, dass Michelle schnell fürs Leben lernt und auf eigenen Füssen steht. Die Thais würden ihre Kleinkinder sonst eher zur Unselbstständigkeit erziehen. Kann das nicht beurteilen.

Ich habe im Dorf einige geistig zurückgebliebene Kinder gesehen und Niwgoy sagt, das Downsyndrom sei bei dem Shanvolk verbreitet, vor allem bei Burmafrischlingen.

Michelle hat letzte Nacht das erste Mal allein geschlafen, ging gut, doch heute Morgen kam sie wortkarg aus dem Zimmer und weinte rasch. Sie war traurig, weil nun fortgehe, mir kamen auch Tränen, sie hat diese mit ihrem Pyjamaärmel weggewischt. Und mir, der in einer staubtrockenen Familie aufgewachsen bin, bekomme mit dem Alter immer schneller feuchte Augen.

Und sie ist ordentlich, was ich sehr schätze.
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