Absatzmöglichkeiten landwirtschaftlicher Produkte

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Papa-Chang
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Absatzmöglichkeiten landwirtschaftlicher Produkte

#1

Beitrag von Papa-Chang »

Ich lese mich in diversen Foren und Beiträgen durch, aber wie man in Thailand einigermassen lukrative Absatzmöglichkeiten für die "Feldfrüchte" findet, darüber hat noch niemand was geschrieben. Oder hab ich was übersehen?
Da schreibt einer von "Selbstabholern". Ja prima, wunderbar, genau das suche ich, aber wie findet man die?

Wir (meine Frau und ich... und die halbe Familie) bauen auf unserem Land Verschiedenes an: Z.B. Reis, Zuckerrohr und Manjok. Da sind mir die "Sammelstellen" bekannt und das funktioniert auch einigermassen.

Daneben haben wir aber auch Zuckermais, Gurken, Schlangenbohnen, Chilis - die kleinen Thai-Chilis und die in DACH als Peperonchini bekannten grossen, hellgrünen Chilis, Paprika (Peperoni), Pak Bung (Wasserspinat/morning gloory), Salat, Tomaten, Frühlingszwieben... usw.
Neuerdings neben gelben und orangen Ringelblumen auch Lavendel und Edelweiss - Markt = tote Hose. Bisher nur aus Freude und als Versuch.

Wir versuchen das Gemüse und die Blumen auf dem Markt in Ban Phue zu verkaufen, aber dieser "Aufwand" ist verhältnismässig hoch. Die Fahrerei und der Zeitaufwand... für die paar Bath... wirklich ein Hobby. Die Freude daran muss viel zählen.
Da gibt es beispielsweise für Enten und Fisch (hätten wir auch) gerade soviel, dass die Fahrkosten gedeckt sind und mehr als 2-3 Enten werden da nicht gebraucht.

Weiss jemand Rat? Ich bin in Ban Na Dan (zwischen Nong Bua Lamphu und Suvannakuha) zu Hause.

Wie macht Ihr den das?
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thedi
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Re: Absatzmöglichkeiten landwirtschaftlicher Produkte

#2

Beitrag von thedi »

Papa-Chang hat geschrieben:Wie macht Ihr den das?
Um die letzte Frage zu beantworten - die ist einfach: wir verkaufen nichts.

Wenn wir einen Weiher leeren und ausfischen, kommen einige Leute zum helfen. Die bekommen natürlich auch Fische. Ein paar Kilo werden dann auf einen Schubkarren geladen und im Dorf verkauft - Verwandtschaft zahlt natürlich nichts - und es hat viel Verwandtschaft im Dorf. Das basiert darauf, dass andere das auch so machen und so bekommen wir auch hie und da etwas gratis. Aber wir rechnen da nicht. Wir geben was wir zu viel haben - und bekommen wenn andere zu viel haben. Ausgeglichen muss das nicht sein.

Gemüse, Früchte, Hühner, Eier, Enten ... alles nur so viel anbauen wie wir selbst brauchen - und noch etwas darüber hinaus zum verschenken.

Mit Landwirtschaft Geld verdienen wäre hart. Rampo macht das - erfolgreich - aber mit grossem Einsatz. Schau Dir mal hier eine professionelle Hühner- oder Schweinefarm an. Dann fragst Du Dich, ob Du das wirklich so haben möchtest. Wohl kaum. Aber die produzieren mit Rendite und haben auch ihren Absatz gelöst.

Tatsächlich sollte die Planung wohl dort beginnen: was könnte ich machen das jemand hier haben möchte? Wo ist die Marktlücke und wie kommen meine Produkte dann zum Endbenutzer?

Statt: was wächst auf meinem Land gut, was kann ich gut herstellen?


Oder Du machst es wie ich: alles nur Hobby.


Mit freundlichen Grüssen

Thedi
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Papa-Chang
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Re: Absatzmöglichkeiten landwirtschaftlicher Produkte

#3

Beitrag von Papa-Chang »

Meine Frau besitzt 8 Rai Landwirtschaftsland. Zwei Geschwister leben in BKK und ein Bruder ist schlicht zu faul um zu arbeiten. So bewirtschaften wir eben über 30 Rai. Etwas mehr als die Hälfte der Fläche sind Reisfelder, oder mit Zuckerrohr und Manjok bepflanzt. Es bleiben aber über 10 Rai, auf denen "Gemüse" angepflanzt wird. Meine Frau will damit Geld verdienen, insbesondere da ich ja irgendeinmal nicht mehr da bin, will sie sich ein Auskommen erarbeiten. Ja, sie ist etwas ein "Workaholic".

Nun, 10 Rai alle paar Wochen mit wechselnden Feldfrüchten zu bepflanzen gibt recht viel Arbeit. Allein die Bewässerung der frischen Saat an trockenen Tagen: Wir haben zwei sehr leistungsstarke Pumpen. Eine geht auf 40 m Tiefe und fördert klarstes und bestes Grundwasser. Die zweite schöpft aus dem 4'000 m2 grossen Fisch- und Ententeich. Schon nur die weit über 100 Sprinkler nach der Neubestellung der Felder wieder einzurichten ist ein "Höllenchrampf".

Das also noch als Freizeitbeschäftigung zu bezeichnen ist wohl ziemlich falsch. Es ist eher so, dass wir da in etwas reingelatscht sind, das für uns (und unsere paar Helfer) etwas gross geraten ist. Vielleicht pflanzen wir im nächsten Jahr etwas mehr Zuckerrohr, damit wir unser Restaurant - ja das hätten wir auch noch - wieder geöffnet werden kann.

Bis jetzt macht es aber noch Spass. Besonders die Versuche mit den hier unüblichen Bepflanzungen. Klar, es sollte schon etwas dabei rausschauen. Der finanzielle Aufwand für Maschinen, Saatgut, Dünger, Pflanzenschutzmittel ist doch auch beträchtlich. Unser Boden besteht hauptsächlich aus (teilweise sandigem) Lehmboden. Humus hatte es bis anhin keinen - auch daran arbeiten wir...
Zuletzt geändert von Papa-Chang am Mi 27. Sep 2017, 15:39, insgesamt 1-mal geändert.
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Papa-Chang
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Re: Absatzmöglichkeiten landwirtschaftlicher Produkte

#4

Beitrag von Papa-Chang »

Nachtrag:
Pak Bung, Bohnen und Gurken liefern wir täglich nach Ban Phue zum Markt, je etwa 20-40 kg - einen Pickup voll - was aber eben nur mittelmässig rentabel ist. Wir suchen weitere Abnehmer...
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Papa-Chang
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Re: Absatzmöglichkeiten landwirtschaftlicher Produkte

#5

Beitrag von Papa-Chang »

Wir hätten auch:
- Etwa 50 Limonenbäume, fast täglich werfen wir ein paar Kilo überreife Limonen weg...
- Papayastauden mit riesigen Früchten, wir geben die überreifen unseren Hunden...
- Mangos, dasselbe, unsere Hunde lieben vollreife Mangos. Sie sind Selbtsabholer und pflücken die Früchte oft sogar selbst ab dem Baum.
- Thai-Auberginen, die grösseren weisslich grünen, wie auch die kleineren "Beeren" (z.B. für green Curry).
- Feigen (noch nicht im Übermass, aber ein paar kommen da schon zusammen). Bis jetzt bin ich fast der einzige, der frische Feigen vom Baum nascht.
- Erdbeeren hatten wir, ist durch. Warten auf neue Saison.
- Honigmelonen: Alles mussten wir selbst verputzen, keine Abnehmer. Ist nun vorbei, ebenfalls nächste Saison abwarten
- Bananen, wieviele hundert Kilo hättens denn gern?
- Chilis, ab 10 kg gehören Sie zu unseren Spitzenabnehmern!
- Frühlingszwiebeln
- Trauben, da bin ich ich noch dran. Noch nicht soweit. Kommt aber.
usw.
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Michaleo
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Re: Absatzmöglichkeiten landwirtschaftlicher Produkte

#6

Beitrag von Michaleo »

Papa-Chang hat geschrieben:Wir hätten auch: (...)
Ist ja extrem, Papa-Chang.
Hast Du darüber je geschrieben oder Fotos gezeigt?
Das muss ja wie der Garten Eden aussehen bei Euch.
Freundliche Grüsse L-)
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Papa-Chang
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Re: Absatzmöglichkeiten landwirtschaftlicher Produkte

#7

Beitrag von Papa-Chang »

Nicht Garten Eden! Sumpf und Matsch in der Regenzeit, Tennisplatz in der Trockenzeit.
Ich schrieb davon vor allem in meinem Blog. Da finden sich auch Fotos.
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alter mann
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Re: Absatzmöglichkeiten landwirtschaftlicher Produkte

#8

Beitrag von alter mann »

Papa-Chang hat geschrieben:......
Ich schrieb davon vor allem in meinem Blog. Da finden sich auch Fotos.
Ich habe mir deine Seiten angesehen, Super gemacht. Hat sicherlich viel Arbeit gemacht. Danke fuer deinen Link

Gruesse vom
alten mann
man ist so alt, wie man sich fuehlt

rampo
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Re: Absatzmöglichkeiten landwirtschaftlicher Produkte

#9

Beitrag von rampo »

Da unserer Auswanderung auch auf Landwirtschaft abgestimmt war , war das wichtigste in der naehe einer Grossstadt .

Nur da gibts auch eine Nachfrage , im Dorf selbt hat ja jeder seinen Garten und ein paar Tiere .

Wir machen nur was der Markt verlangt , nicht das was ich will , und das nur in der Trocken Zeit .

In der Regenzeit machen das eben sehr viele , und da ist der Preis nicht der Beste .

Zuckerrohr da geht der Preis noch , Manjok (Casawa ) vor 3 Jahren noch 3,5 Baht fuers Kg zur Zeit 2 Baht da bleibt nicht viel ueber .

30 Rai Kautschuk , auch da ist der Preis nicht besonder .

Da wir sehr viel auf Manjok machen ca 50 Rai , wird kein Manjok mehr in die Fabrik geliefer , wir vermarkten den selbst als Tierfutter auch die Blaetter .

Wir brauchen aber fuer unsere Viecher auch sehr viel

Mit Huener Enten haben wir fast aufgehoert , nur noch ein Paar fuer uns selbst .

Fische gibts genug da ist der Preis auch halbwegs gut .

Schweine nur mehr fuer den Eigenverbrauch ( Wursten Raeuchern ), und 1 fuer die Schwiegereltern im Jahr .

Der vorteil bei uns wir haben , wie man so sagt schon einen Namen , da kommen schon etliche um was zu holen vom Bauernhof .

Und die Hauptstadt ist nicht weit , wo die Abholler ihre Waren an verkaufen .

Das Haupt Geschaeft sind aber unser Ungeziefer , das uns auch bekannt gemacht hat .

Aber ohne meine Frau haette ich es sicher nicht gewagt , auf Landwirtschaft in Thailand zu machen es ist sehr hart da zu bestehen .

Da wir keine Grossfamilie sind , meine Frau der Sohn und ich , brauchen wir auch Arbeiter die zu Bezahlen sind, kein Thaifamilien anhang .

Aber bis jetzt klappts gut , muss aber sagen der Anteil daran liegt zum Grossteil an meiner FRAU .

Fg.

Alain
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Re: Absatzmöglichkeiten landwirtschaftlicher Produkte

#10

Beitrag von Alain »

Papa-Chang hat geschrieben:
Mi 27. Sep 2017, 16:12
- Feigen (noch nicht im Übermass, aber ein paar kommen da schon zusammen). Bis jetzt bin ich fast der einzige, der frische Feigen vom Baum nascht.
Hallo, Grüezi und guten Tag!
Habe gerade gesehen, dass Du erfolgreich Feigen anbaust.
Ich bin dabei, mir auch welche zu ziehen. Habe 2 Sorten (Griechisch und Kroatisch) aus kleinen Feigenästen (20cm) gezogen. Der griechische Sorte macht seit 2 Monaten Feigen, wirft sie aber immer nach 20mm Durchmesser oder sogar schon davor ab. Was habe ich da für ein Problem?
Welche Sorten hast Du?
Ich habe einiges schon im Netz gelesen zum Thema Befruchtung mittels Feigenwespe etc.
Ehrlich gesagt, komme ich nicht mehr klar mit all den verschiedenen Aussagen. Brauche Hilfe vom 'Profi'!
Vielen Dank für Deine Tipps!

Gruss aus dem Süden Thailands
Alain
Gruss Alain ;;)
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