Ich habe während 10 Jahren meines Lebens (1990 - 2000) in der Metallhandels- und Recyclingbranche gearbeitet. Von dem her gesehen habe ich diesbezüglich etwas Ahnung über das was möglich ist und was nicht. Und grundsätzlich gebe ich Werner mit obiger Aussage recht. Es gibt schon Ausnahmen:Werner hat geschrieben:ps. ich bin überzeugt, dass eine sauber entsorgte Plastiktüte die dann als Brennstoff die gleiche Menge Erdöl oder Heizöl ersetzt nichts schadet.
Alle Produkte aus PVC-Kunststoff sind z.B. nicht unschädlich vernichtbar.
Aber sehr viele Produkte können recycliert werden und die Kunststoffe sind auch diesbezüglich mit einer Prägung oder Kennzeichnung entsprechend markiert. Das Problem hier ist halt das fehlende Sammelstellennetz. So können in der Schweiz zwar PET-Flaschen an fast jeder Ecke kostenlos zum Recycling abgegeben werden (was primär daran liegt dass PET-Recycling Schweiz vom Bund auferlegt bekam, eine glaube ich 80%-ige Recyclingquote zu erfüllen, ansonsten dürften PET-Flaschen nur noch gegen Depot abgegeben werden), die oft verwendeten Produkte aus PE oder PP aber nur mit viel Glück irgendwo in eine Sammelstelle gelegt werden können. Wenn wir hier bei uns in DACH schon solche Probleme beim Sammeln der Kunststoffe haben, kann man einem Schwellen- oder Drittweltland keine Vorwürfe machen dass die Situation dort noch schlimmer ist.
Das meiste an Kunststoffen im Detailhandel wäre zudem "unschädlich vernichtbar", d.h. es entstehen bei der korrekten Verbrennung in einer Kehrichtverbrennungsanlage keine Gifte oder Rückstände. Natürlich wäre ein Recycling das sinnvollere um Ressourcen einsparen zu können, aber die korrekte Verbrennung ist, wie Werner richtig schreibt, immer noch besser als das Zeugs irgendwo in die Umwelt zu schmeissen.
Ein Verbot von Dingen welche es nicht zwingend benötigt erachte ich persönlich aber als gut. Es gibt oft keinen vernünftigen Grund weshalb Unmengen von Dingen in Kunststoff verpackt sein müssen. Kürzlich sah ich bei uns im Coop Bio-Gurken welche einzeln in Plastikfolie verpackt waren und daneben normale Treibhaus-Gurken... unverpackt und offen. Ausgerechnet Bio-Gurken sind verpackt... Der Grund welcher mir dafür genannt wurde: Bio-Gemüse MUSS GESETZLICH entsprechend beschriftet sein... Und bei einer Gurke ist dies schwierig ohne Verpackung. So ein blödsinniges Gesetz... Würde doch reichen, dies einfach am Verkaufsort einmalig zu beschriften... Und da gibt es noch viele Beispiele.
Gruss Tom