Quelle: DW.comMotorradunfälle sind für die Teenager in Thailand Todesursache Nummer 1. Jedes Jahr sterben bei Rollerunfällen ca. 2000 Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren. Wie dem aktuellen Bericht des Straßenverkehrsamtes zu entnehmen ist, stieg die Todesquote im Juni 2018 wieder um vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Die Behörden gehen hart gegen die "Dek Waen” vor, mit groß angelegten Massenverhaftungen. Mitte Juli werden in der zentralthailändischen Küstenregion Pattaya 203 Rollerraser festgenommen, ihre Mopeds beschlagnahmt. Zwei Wochen zuvor klickten in der anderen Provinz Phatum Thani bei 152 "Dek Waen” die Handschellen. 42 Rollergaragen werden ausgehebelt.
Stolz präsentiert der stellvertretende Leiter der Touristenpolizei TPB, Generalmajor Surachet Hakpan, der besser unter seinem Spitznamen "Big Joke" bekannt ist, die Beute der Großrazzia: 150 frisierte Roller und 227 illegal modifizierte Schalldämpfer werden fein säuberlich nummeriert den Medien präsentiert. Daneben sitzen 152 festgenommene Rollerfahrer.
Natürlich gibt es in Thailand ein vielfaches an defensiv fahrende Rollermobilisten. Aber auch da mache ich mir manchmal Sorgen, wenn ich zwölfjährige, Grossmütter oder schwer beladene Verkehrsteilnehmer sehe. Zum Glück kann ich jeweils feststellen, dass viele Autos sehr rücksichtsvoll und vorsichtig unterwegs sind - allerdings bin ich in Udon Thani, und nicht in Bangkok. Zurück zu den Wahnsinnsfahrer gemäss DW.com:
Die thailändischen Behörden haben auch eine Antiraser-App entwickelt. Das digitale Handytool soll geplagten Anwohnern die Möglichkeit geben, Fotos der Raser direkt an Spezialeinheiten der Polizei zu schicken.
Anuwat Tueklad ist unzufrieden mit der Praxis. Er war früher fast jede Nacht als "Dek Waen” unterwegs. Man solle den Teenagern möglich machen, legales Motorradrennen zu machen.
Eine neue Geschäftsidee für Anuwat. Er bietet seit einiger Zeit den Rollerkids zwei Fahrstunden nördlich von Bangkok einen halben Kilometer Asphalt, wo sie ungestört ihrem Motorsport-Hobby frönen können.
Rennstrecke für Tennies
Die Rennpiste ist sehr beliebt bei den Jugendlichen. Mehrere Hundert "Dek Waen", kaum einer älter als 20 Jahre, drängeln sich Auspuff an Auspuff am Pisteneingang, lassen ihre frisierten Motoren aufheulen und düsen mit Vollgas über die glatte Asphaltierung.
Die Helmpflicht und das beschilderte Sandalenverbot am Eingang scheint hier mehr Empfehlung als Vorschrift. "Dafür sei ein Notarzt ständig vor Ort, wenn es mal kracht", verteidigt sich Betreiber Anuwat. "Wir wollen die Kids vom Untergrund in die Legalität holen. Ich rate ihnen immer wieder, nicht illegal zu rasen, sondern stattdessen hier Gas zu geben."