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Re: Der Zentralrat der Steintisch-Hocker ist empört

Verfasst: Sa 20. Okt 2018, 10:56
von Michaleo
Stimmt nicht ganz, _colo_.

Die Anarchisten sind auch für weniger Staat, wollen aber, dass die Bürger sich selber vermehrt um Gemeinwesenaufgaben kümmern. Anarchisten sind aber ganz und gar nicht SVP- ler.

Auch die Sozialliberalen sind für weniger Staat, und finden, dass der freie Markt mehr regeln sollte, z.B. mit Privatschulen.

Dass die Steuern steigen, je mehr Sozialdemokraten am Ruder sind, stimmt wahrscheinlich schon, aber dass sie die Gemeinwesenaufgaben schlechter lösen als der freie Markt das tun würde kann ich mir nicht vorstellen, sicher ist aber, dass mehr Menschen Zugang zum höheren Bildungswesen und Hightech- Medizin haben.

Und dagegen hast Du ja hoffentlich nicht ernsthaft etwas.

Re: Der Zentralrat der Steintisch-Hocker ist empört

Verfasst: Sa 20. Okt 2018, 11:46
von tom
Colothani hat geschrieben:Wo die Links & Grün Sozialisten an der Regierung beteiligt sind, sind auch die Steuersätze die höchsten weit und breit.
Dafür schröpfen sie den Wähler, sie wollen dass der Staat sich um alles sorgt:
Geburt, Bildung, Erziehung, Arbeitsrecht, Gesundheit, Rente.
Man könnte meinen ALLE Bürgerinnen und Bürger würden mehr Steuern bezahlen wenn rot-grün an der "Macht" ist... Und dieses "Mimimimi" gegenüber sozialistisch und bürgerlich finde ich persönlich peinlich. Klar, man kann sich darüber äussern was man mag und was nicht. Aber man kann auch abstimmen. Man kann Politiker wählen die man möchte und an Abstimmungen zu Sachen und Gesetzen seinen Willen äussern. Aber das Gejammer dass Linksgrün zu hohen Steuern führe weil sie dies und das und dann auch noch das und jenes... seltsam. Ich bin froh haben wir in der Schweiz wirklich noch Linke und Grüne bei denen man weiss woran man ist und welche ihre rotgrüne Meinungen und Ideen äussern und auch ausleben. Dies ist 100x besser als das Wischiwaschizeugs in Deutschland, wo jeder mit jedem ins Bett geht und niemand mehr richtig weiss wofür die stehen. Uebrigens gab es kürzlich eine Untersuchung darüber, weshalb grosse und mittlere Städte in der Schweiz immer wie rot-grüner werden. Das Resultat: die Stadtbewohner wünschen sich immer wie mehr Wohnqualität. Dies bietet rot-grün mehr an als die Bürgerlichen. Und offenbar ist man auch bereit etwas mehr dafür zu bezahlen (was freilich noch zu untersuchen wäre ob dies wirklich der Fall ist).

Zurück zum eigentlichen Thema "Jobsharing" in der Politik. Man tut nun so als seien ein paar Verrückte mit dieser Idee gekommen. Dabei war dies bereits vor 11 Jahren im Berner Gemeinderat ein Thema. Und das Zürcher Stadtparlament hat sich auch bereits damit beschäftigt. Durchgekommen ist man damit nie und ich bin sicher dass dies auch jetzt nicht passieren wird. Obwohl es sicher auch Punkte gäbe die dafür sprechen... z.B. sind sehr gut geeignete und vernetzte Leute heute nicht verfügbar, weil sie andere Aufgaben im Leben zu erfüllen haben, sei es in der Wirtschaft, sei es aus familiären Gründen. Es gibt ganz sicher etliche Topleute die aus zeitlichen Gründen nicht in die Politik gehen können. Nun kann man natürlich sagen dass Jobsharing zu Problemen führen würde. Würde es wohl auch. Aber man kann durchaus auch sagen dass die Qualität der Politiker teilweise sehr dürftig ist und man sich fragen kann, weshalb solche Leute überhaupt gewählt werden. Vielleicht auch aus mangelnden Alternativen.

Schlussendlich ist das ganze jetzt aber nicht mehr als ein Diskussionsanstoss zu einem Thema. Und dies ist doch nichts negatives. Immer öfters verschliesst man sich vor Ideen in der Schweiz, weil man sie zu verrückt findet. Ein Brainstorming ist hier fast nicht mehr möglich, weil sofort immer gleich die Keule ausgepackt wird.

Im Berner Gemeinderat wird übrigens nun darüber diskutiert. Und fast die gesamte FDP-Fraktion hat JA gestimmt (dass man darüber diskutieren will). Soviel zu linken und grünen...

Gruss Tom

Re: Der Zentralrat der Steintisch-Hocker ist empört

Verfasst: Sa 20. Okt 2018, 11:55
von thedi
Es ist ein grosser Unterschied, ob über Job Sharing für Legislative oder Exekutive geredet wird.

Bei Parlamentariern sähe ich kein Problem.


Mit freundlichen Grüssen

Thedi

Re: Der Zentralrat der Steintisch-Hocker ist empört

Verfasst: Sa 20. Okt 2018, 11:58
von tom
thedi hat geschrieben:
Sa 20. Okt 2018, 11:55
Es ist ein grosser Unterschied, ob über Job Sharing für Legislative oder Exekutive geredet wird.

Bei Parlamentariern sähe ich kein Problem.


Mit freundlichen Grüssen

Thedi

Ich schon, Thedi. Denn es gibt jetzt dort bereits Leute die irgendwo vernetzt sind. Seien es Chefs bei Versicherungen, irgendwelche Zulieferer von Rüstungsindustrien usw.... Die würden natürlich im Jobsharing jemanden nehmen der zu ihnen passt. Und schon haben wir eine doppelte Vernetzung mit Interessenskonflikten in der Regierung. Dies wäre nicht gut.

Gruss Tom

Re: Der Zentralrat der Steintisch-Hocker ist empört

Verfasst: Sa 20. Okt 2018, 12:00
von Colothani
Bin froh hält @thedi seinen Steintisch am Leben, inspiriert oftmals zu spontanen Meinungsbildern und Reaktionen, eben wie am richtigen Stammtisch. Merci für die Vorlagen :wai:

Re: Der Zentralrat der Steintisch-Hocker ist empört

Verfasst: Sa 20. Okt 2018, 12:08
von ZH-thai-fun
Empörte Einseitige sind weniger Demokratisch als z. B. Denker und zweiseitige Macher.
Darum denke ich, machen wir Demokratisch weiter mit diesem Thread ... :D

Re: Der Zentralrat der Steintisch-Hocker ist empört

Verfasst: Sa 20. Okt 2018, 12:16
von Michaleo
Klar, man kann sich darüber äussern was man mag und was nicht.
Zudem gibt es halt verschiedene Problemlösungsverfahren, die Stärken und Schwächen haben mögen, aber in sich stimmig sind, wenn sie mit Bedacht, seriös und ohne Egoismus durchgeführt werden.

Was ganz sicher nicht zu den guten Systemen gehört sind rechtsradikale oder gar nationalsozialistische Ideen, Oligarchien, Diktaturen oder klerikal beeinflusste Staaten.

Mich beeindruckt im Moment wie es dem Journalist Kashoggi ergangen ist. unglaublich, wie menschenverachtend sich der saudische Staat gebärdet hat! Und sein Mörder soll sogar Arzt gewesen sein! Ich verstehe aber auch nicht ganz, warum Kashoggi alleine in die Botschaft ging, wahrscheinlich hat er seine gefährliche Lage nicht erkannt.

Re: Der Zentralrat der Steintisch-Hocker ist empört

Verfasst: Sa 20. Okt 2018, 12:36
von ZH-thai-fun
Michaleo hat geschrieben:
Sa 20. Okt 2018, 12:16
Mich beeindruckt im Moment wie es dem Journalist Kashoggi ergangen ist. unglaublich, wie menschenverachtend sich der saudische Staat gebärdet hat!
Tatsächlich ich bin Empört. Obwohl wusste man das nicht schon längst. Zum Beispiel Aug 2017 ... https://www.20min.ch/ausland/news/story ... t-17329495

Es empört mich noch mehr das niemand etwas macht, als Augen davor verschließen und vom großen Öel- Waffen- und Drecks- Geschäften zu Träumen ...

Re: Der Zentralrat der Steintisch-Hocker ist empört

Verfasst: Sa 20. Okt 2018, 13:04
von thedi
tom hat geschrieben:
Sa 20. Okt 2018, 11:58
Ich schon, Thedi.
Bei einem Job Sharing von Parlamentariern dürfte natürlich immer nur einer der Schärer aufs mal im Parlament anwesend sein. Lobbing kann im und aisserhalb der heiligen Hallen statt finden. Da würde sich wohl nichts grundsätzlich ändern.

Hingegen könnte sich an der beschämend kleinen Anwesenheits-Quote bei Diskussionen etwas verbessern? Die Hoffnung stirbt zuletzt. Und wenn sich zwei Schärer je für ein Thema interessieren würden - einer z.B für ÖV, der andere für Bildungspolitik, dann könnten die sich vertiefter in ihr Thema einarbeiten. Könnten ... die Hoffnung stirbt...

Also bei Parlamentariern könnte ich mir ein Job-Sharing echt vorstellen.

Nicht aber bei einem Exekutiv Job. Ein Bundesrat kann nicht durch zwei 20-Stunden Halbzeit-Bundesrät*Innen ersetzt werden.


Mit freundlichen Grüssen

Thedi

Re: Der Zentralrat der Steintisch-Hocker ist empört

Verfasst: So 21. Okt 2018, 04:41
von syntoh
Michaleo hat geschrieben:
Sa 20. Okt 2018, 12:16
Mich beeindruckt im Moment wie es dem Journalist Kashoggi ergangen ist. unglaublich, wie menschenverachtend sich der saudische Staat gebärdet hat! Und sein Mörder soll sogar Arzt gewesen sein! Ich verstehe aber auch nicht ganz, warum Kashoggi alleine in die Botschaft ging, wahrscheinlich hat er seine gefährliche Lage nicht erkannt.
Das ist eigentlich gaengige USA Praxis, und neuerdings auch der Moskaus. Man stuft jemand als gefaehrlich ein, schickt eine Drohne oder eine Giftspritze und erledigt es. Dabei wurden durch USA Drohnen oft ganze Familien und Hochzeitsgesellschaften umgebracht. Die einen duerfen das, weil sie "das Gesetz " selber sind, die anderen verteufelt man. Es ist wahrlich unglaublich, eir heutzutage mit Menscheleben umgegangen wird.

syntoh