Ich bin ja immer noch glückliche Nichtraucherin. In bestimmten Situationen meldet sich das Nikotinmonster noch heftig zurück. Aber dann weiss ich sofort, wie übel mir davon würde und dann verschwindet das Monster schnell wieder. Ich habe mit 14 begonnen zu rauchen. Anfangs habe ich mir keine Gedanken gemacht. Man ist jung und fühlt sich unzerstörbar. So mit ungefähr 30 Jahren habe ich begonnen, mir Gedanken zu machen. Aber da war es schon zu spät. Wie konnte ich davon loskommen? Mit Willen schaffte ich das nicht. Ich musste feststellen, dass ich ein schwerer Fall bin. Als ich es damals für zwei Jahre schaffte, hatte ich monatelang teils schwere Depressionen. Ich denke, meine Bekannte hätte mir nicht ständig Zigaretten angeboten bis ich einknickte, wenn sie gewusst hätte, was ich damals durchgemacht habe.
Ich bin jetzt nicht zur militanten Nichtraucherin geworden. Ich kann aber nicht verstehen, dass Nikotin nicht als das eingestuft wird, was es ist: eine schwerst süchtig machende Droge. Den Süchtigen muss geholfen werden. Und zwar in einem Rahmen, der weit über den heutigen Standard hinausgeht. Es ist nicht bei allen "nur" eine Willensfrage. Sucht bleibt Sucht, der Stoff ist unerheblich. Es braucht neue Wege. "Mach mal ein bisschen Sport und sei willig" heilt nicht jeden.
Mittlerweile habe ich vom USZ einen Termin im November bekommen. Ich habe den Arzt gegoogelt, der sehr engagiert zu sein scheint. Er ist spezialisiert auf Lungenkrebs und aktuell an einer Studie beteiligt, die auf das Gen des Tumors zielt. Leider nicht das Gen von meinem Knorrli. Aber vielleicht ist ja was in der Pipeline und ich darf woanders mitmachen. Ansonsten nehme ich es halt, wie es ist: nicht zu ändern. Aktuell geht es mir nicht allzu schlecht. Hoffentlich nicht die Ruhe vor dem nächsten Sturm, äh der nächsten Chemo. Am Dienstag muss ich nach Bangkok für PET/CT Scan und danach habe ich Chemo. Heute MRI von den Hirnknorrlis.
Gestern war ich auf der Immi für eine Wohnsitzbestätigung, die ich für den Verkauf des Motorrads brauche. Leider hat es einen Fehler bei der Passnummer, was erst der Händler festgestellt hat. Jetzt muss ich das am Montag nochmals machen. Man muss zweimal gehen. Morgens für den Antrag, nachmittags zum Abholen. Wieder ein Tag futsch. Ich muss es nehmen wie es ist: nicht zu ändern......
Habt ihr es gemerkt? Ich übe mich in Gelassenheit.
Man kann es nicht allen recht machen. Drum mach ich es wenigstens mir recht.