Pattaya 4.0 oder für immer?

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michael59
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Re: Pattaya 4.0 oder für immer?

#551

Beitrag von michael59 »

Vor Jahren habe ich in Pattya eine deutschen Krankenpfleger kennengelernt, der als Betreuer in einem privatem Krankehaus arbeitete und als Übersetzer und Erklärer für deutschsprachige Patienten tätig war.
Ich habe schon gegrübelt welches Krankenhaus aber weder das noch der Name (irgendwie Peter in meinem Hinterkopf)fällt mir ein.
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mungg
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Re: Pattaya 4.0 oder für immer?

#552

Beitrag von mungg »

Fredfeuerstein hat geschrieben:
Fr 12. Jul 2024, 04:53
Dass du aus dem Bumrungrad raus gegangen bist, ist das unter den gegebenen Umständen normal? Oder hast du dich quasi selbst entlassen?

Alles Gute für dich!
Nö, ich habe mich nicht selbst entlassen. Ich fand die Nachbeobachtungszeit nach Absetzen der Steroide selbst etwas knapp. Andererseits wollte ich natürlich auch nach Hause, damit ich nicht ständig diesem Parfumgestank ausgesetzt bin und endlich wieder weich und schmerzfrei schlafen kann. Sie hätten mir ja ein paar Tabletten in Reserve mitgeben können. Aber wie geschrieben. Austritt Prozess hat hinten und vorne nicht gestimmt.
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mungg
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Re: Pattaya 4.0 oder für immer?

#553

Beitrag von mungg »

Ich habe eigentlich keine Probleme, Englisch zu verstehen, wenn ich vor Ort bin. Entweder wird verständliches English gesprochen oder ich verlange einen Dolmetscher. Das hat auch gut geklappt. Aber wenn ich English am Telefon verstehen muss, ist Schluss. Ich verstehe es einfach nicht, gerade wenn akzentuiert gesprochen wird, was häufig der Fall ist. Mein Hirn hat irgendwie eine Schaltstelle zuwenig, um zu verstehen/umzusetzen, was gesprochen wird. Wenn einer schnell deutsch spricht, verstehe ich es auch nicht mehr. Deshalb habe ich um eine alternative, schriftliche Kommunikationsmöglichkeit (email) gebeten. Das hat keinen interessiert. Immer wieder haben sie angerufen und/oder englischbrabbelnde Mitarbeiter geschickt, die ein Sprachenantitalent nicht verstehen kann. Immer wieder habe ich darum gebettelt, schriftlich kommunizieren zu dürfen. Es klappte einfach nicht. Am Schluss war ich so überfordert, dass ich jeden nur noch losschickte, den Dolmetscher zu holen oder ich habe den Ignoranten angeschrien, was natürlich nicht förderlich ist. Schreien ist nicht gut. Aber ich hatte mittlerweile komplett die Kontrolle über mich und die Situation verloren.

Ich war heute im Bangkok Pattaya Hospital wegen der Kopfschmerzattacken und dem immensen Schlafbedarf von 20 std. täglich. Ich musste eine Weile warten, bis der Neurologe Zeit hatte. Aber die Schwestern haben es mir so angenehm wie möglich gemacht. Ich habe ein Bett im Wartezimmer gekriegt und Decken, weil ich in diesen Spitälern mit der AC immer so friere. So konnte ich ein gemütliches Schläfchen machen, bis der Arzt kam. Er hat gleich eine Steroid Infusion angeordnet und mich mit Tabletten für die nächsten Tage versorgt. Die Infusion wirkt gut und wenn es so weitergeht, bin ich morgen abend wieder schmerzfrei. Zudem hat er gleich alles organisiert, dass ich die nächste Runde Krebstherapie in Pattaya machen kann. Der Stress mit der Reise nach Bangkok bleibt mir also erspart. Ausserdem hat er mir gleich einen Termin bei der Onkologin organisiert, die ich noch für einer kurzes Erstgespräch getroffen habe. In 5 Tagen möchte er mich nochmals zur Kontrolle sehen.

Kontroll MRI und -PET/CT Scan gegen Ende August lasse ich dann im Bumrungrad machen. Es ist nun mal das beste Krankenhaus in Thailand für Krebspatienten, sowohl hinsichtlich Ausrüstung als auch Spezialärzte.

Meine Versicherung hat sich überraschenderweise von sich aus gemeldet. Sehr höflich wollten sie wissen, wie meine Pläne hinsichtlich zukünftiger Therapien aussehen, weil sie bereits um Kostengutsprache für die Infu Ende Juli im Pattaya Bangkok Hospital angefragt wurden. Finde ich cool, weil ich schon mein Berg Papiere am Durchsuchen nach einem Kontakt war. Es geht auch einfach......
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ZH-thai-fun
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Re: Pattaya 4.0 oder für immer?

#554

Beitrag von ZH-thai-fun »

mungg hat geschrieben:
Fr 12. Jul 2024, 14:34
Aber wenn ich English am Telefon verstehen muss, ist Schluss. ...
... oh, ja, da kommen mir so Worte in Englisch von Thais in den Sinn. Z. B. Hundert Dollar: "wan hundelet".
Ich verstehe dich. Alles gute... :wai:
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mungg
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Re: Pattaya 4.0 oder für immer?

#555

Beitrag von mungg »

Ich bin immer noch Nichtraucherin. Im Moment kämpfe ich. Die gewohnte Umgebung ist eine Bitch. Hoffen wir mal, dass es bald vorüber geht. Ich habe beim letzten Mal monatelang gekämpft. Und ich habe es trotzdem geschafft für zwei Jahre. Aber diesmal ist endgültig Schluss, auch wenn der Onkologe meinte, dass es keinen Einfluss hat auf Therapieerfolg oder anderes, ob ich aufhöre oder nicht. So leicht wie diesmal bekomme ich den Ausstieg nicht mehr serviert.
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mungg
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Re: Pattaya 4.0 oder für immer?

#556

Beitrag von mungg »

Gestern hatte ich die zweite Runde Immuntherapie im Pattaya Bangkok Hospital. Der Termin war auf 9.30 angesetzt. Der Morgen war etwas stressig für mich. Blutdruck messen (immer als erstes!) Arztgespräche, Untersuchungen, Blut abzapfen, Zugang legen, nochmal stechen zum Blut abzapfen, weil auf der ersten Linie nichts mehr kam, X-ray von der Lunge. Danach war ich körperlich fertig genug, dass ich einen Rollstuhlbedarf anmelden musste. Dazwischen immer wieder warten. Da ich gestern wie immer müde war, habe ich nach einem Bett zum Warten gefragt, das ich auch sofort bekommen habe. Als dann die Blutergebnisse da waren, hatte ich nochmals ein Gespräch mit der Onkologin, die alle meine Fragen geduldig beantwortete. Danach musste ich noch mit einem Pneumologen sprechen, weil da ein unspezifischer Schatten auf dem X-ray von der Lunge war. Aber da unspezifisch, konnte er auch nicht viel mehr dazu sagen, als dass es beobachtet werden muss. Lass ich dann in drei Wochen im Bumrungrad nochmals anschauen. Der Pneumologe wollte ja in zwei Wochen schon. Da musste ich ihm die rote Karte zeigen. Ich will nicht so viele Arzttermine absolvieren. Das stresst mich. Er meinte, in drei Wochen sei auch okay. Siehste! Geht doch!

So gegen Mittag wurde ich auf die 7. Etage in ein neu renoviertes, feudales Supi-Dupi-Zimmer verlegt für die Infusion. So mindestens drei "Wau!" beim Eintreten hat mir das mindestens entlockt. Dort wurde ich aufgefordert, es mir gemütlich zu machen ohne weitere Infos. So nach einer Stunde dachte ich, ob sie mich wohl vergessen haben und rief die Schwester. Um zwei Uhr nachmittags lief dann endlich die Infu - nicht lange. Ich weiss nicht, was das war, jedenfalls hatte ich etwas, das sich wie ein allergischer Asthmaanfall anfühlte. Die Infu wurde gestoppt, ein Haufen Medis gespritzt, was auch ziemlich schnell half. Eine halbe Stunde später gings dann mit der Infu mit halbem Tempo weiter. Schlussendlich war es 19 Uhr abends als ich endlich fertig war. Das Zeugs, das sie mir spritzten hat mich ziemlich schläfrig gemacht, sodass ich die lange Zeit gnädig vor mich hindösen konnte. Zwischendurch kam mal noch der Endokrinologe, der mit mir einig war, dass es Sinn macht, wenn ich meinen Blutzucker kontrolliere, zumindest solange ich auf Steroiden bin.

Irgendwann gegen Abend habe ich noch was zu Essen gekriegt, weil es länger gedauert hat. Waren gar nicht mal so schlecht, die Spaghetti. Mittagessen hatte ich ja dabei. Nächstes Mal nehme ich das Ladekabel vom Handy auch noch mit, falls es wieder so lange dauert. Und den Guschti habe ich auf wieder vergessen. Er ist mein Glückbringer, Retter und Beschützer vor bösen Doktoren.

Heute geht es mir ordentlich. Müde halt, wie fast immer.
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michael59
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Re: Pattaya 4.0 oder für immer?

#557

Beitrag von michael59 »

Ich freue mich über jeden beitrag von dir- viel Glück

Werner
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Re: Pattaya 4.0 oder für immer?

#558

Beitrag von Werner »

michael59 hat geschrieben:
Do 1. Aug 2024, 11:38
Ich freue mich über jeden beitrag von dir- viel Glück
Oh, wir sind besorgt wenn wir einige Tage nichts von dir lesen.

Ich hoffe das es dir bald besser geht. Werner.
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mungg
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Re: Pattaya 4.0 oder für immer?

#559

Beitrag von mungg »

Im Moment gibt es nicht viel zu berichten. Am 20. August wird es dann spannend. Da wird sich auf den Kontrollbildern zeigen, ob ein oder mehrere Knorrlis gewachsen, gleich geblieben oder geschrumpft sind. Davon ist abhängig, ob die Therapie weitergeht und wieviel Zeit ich noch habe.
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mungg
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Re: Pattaya 4.0 oder für immer?

#560

Beitrag von mungg »

Die Hirn-Metastasen sind kleiner geworden und haben sich nicht vermehrt, haben also gut auf die Bestrahlung angesprochen.

Der Ersttumor in der Lunge hat nicht auf die Immuntherapie angesprochen. Er ist ein rechtes Stück grösser geworden, je ca. 1 cm auf zwei Seiten. Des weiteren haben sich neu einige Lymphknoten-Metastasen in beiden Lungenflügeln gebildet. Sieht also nicht rosig aus. In zwei Tagen beginnt die Chemo. In drei Wochen die zweite Chemo und dann erneute Kontrolle.

Soweit ich bis jetzt recherchiert habe, ist Chemotherapie bei Nicht-Kleinzelligem Lungenkrebs nur noch Palliativ care. Ich habe vergessen zu fragen, wie der worst case und der best case aussieht. Das hole ich morgen noch nach. Ausserdem möchte ich wissen, warum er nichts von neuen Lymphknoten-Metastasen gesagt hat und was es bedeutet. Hab das erst im Bericht des Radiologen gesehen.

Derzeit bin ich wieder stationär aufgenommen worden wegen Lungenthrombosen. Fünf Stück hätten sie auf dem CT gesehen, nur in der Lunge, keine in den Beinen. Bekomme jetzt auch Blutverdünner gespritzt. Später dann Umstellung auf Tabletten. Zum Glück war ich schon am Vorabend im Hotel ganz in der Nähe vom Bumrungrad Hospital, wo ich Termin für die Kontrolle hatte. So war ich rasch zu Fuss in der Notaufnahme. Dort haben sie mich natürlich nicht mehr gehen lassen. Sei zu gefährlich. So wurde ich mit der Ambulanz ins Hotel gefahren, um meine Sachen zu holen.

Die Symptome waren beängstigend. Wäre ich zuhause gewesen, wäre ich wegen der Erschöpfung vermutlich nicht zum Arzt oder ins Krankenhaus gefahren. Dann wäre ich jetzt vielleicht schon ennet der Regenbogenbrücke (bei all meinen Fellschnäuzchen, nicht bei den Idioten) und müsste nicht so doofe Entscheidungen treffen.
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