Verlängerung der Aufenthaltsbewilligung 'retired' am 12. Nov. 2014
Um es kurz zusammen zu fassen: no problem.
Das ganze war aber wieder einmal ... sagen wir mal: 'unterhaltsam'.
Zuerst holte ich den Bank-Brief beim Hauptsitz der Bangkok Bank an der Sri Chan Road. Dauerte eine gute halbe Stunde und kostete 100 Baht. Business as usual.
Dann zur Immigration. Mit dabei hatte ich nun:
- Pass
- Sparbüchlein mit Bankbrief
- 2 Passfotos
- 1 Kugelschreiber
Beim Immigrationbüro kurz vor 10 Uhr eingetroffen, Formulare ausfüllen: Antrag auf Jahresverlängerung, Reentry Permit. Fotokopien kann man dort gleich machen lassen (Kostenbeitrag 'up to you'), ich warf 15 Baht in die Donation Box - niemand beachtete das.
Rein und gleich zum Schalter 1 gerufen - dort wo oben '90-Tage Report' angeschrieben steht. Aber er nahm meinen Verlängerungsantag gerne entgegen. Es ist ein junger, sehr geschwätziger Beamter, der gerne Sprüche macht und es schätzt, wenn man mit ihm Thai sprechen kann.
Der Bankbrief war von der Bank in einen Umschlag versorgt worden.
Er: "Ahhh - ein Umschlag ... interessant. Ich liebe Umschläge."
Er macht den Umschag auf, nimmt den Brief heraus, schüttelt den Umschlag und kontrolliert ungläubig, dass da nichts mehr raus kommt:
"Ja hat es da nur einen Brief drin - kein Geld?"
Ich: "Nein, das Geld ist natürlich auf dem Konto"
Er: "Dann schauen wir mal, ob das genügend ist" - nimmt das Sparheft und liest vor... laut und für alle hörbar.
So geht das weiter... Wer also etwas Wert auf Diskretion legt, wählt besser einen anderen Beamten. Allerdings sei man von der Dame rechts aussen gewarnt. Dort geht es zwar diskret zu, aber es besteht die Gefahr, dass sie Komplikationen macht ... und dann wird es gerne teuer.
Meine Komplikation war dann: "Wo ist der Wohnungsnachweis?"
"Habe ich keinen dabei - ich wohne im Haus mit meiner Frau"
"Das
tabien baan möchte ich sehen"
"Habe ich nicht dabei - aber hier habe ich einen Thai Führerschein, da steht meine Adresse hinten auch drauf"
Er nimmt ihn, bemerkt, dass die Hausnummer nicht mit dem übereinstimmt, was ich auf dem Formular geschrieben habe. Wir haben zwei Häuser. Die Papiere meiner Frau lauten alle auf Nummer 33, wir wohnen aber seit 10 Jahren in Haus Nummer 100. Ich habe mir angewöhnt, 100 zu schreiben, dort wo ich wohne. Meine Frau schreibt aber überall 33, wie es in ihren Papieren steht.
"Wo ist die Frau?"
"Zu Hause, sie vertraut mir, dass ich nicht fremd gehe"
Er beginnt mir zu erzählen, dass es hier in Khon Kaen aber sehr gute Ort gäbe. Meine Frau würde ja nichts merken. Die Beamtin am Schalter 2 grinst über das ganze Gesicht...
Während er immer noch über die Diskrepanz der Hausnummern brummelt, weiter davon spricht, dass man eigentlich ein tabien baan zeigen müsste, beginnt er den Pass zu stempeln und die Quittung auszufüllen. Ich hole diskret meinen Geldbeutel und zähle die 1900 Baht Gebühren ab. Mir ist klar, dass es heute mit Retourgeld schwierig würde, wenn ich 2000 Baht auf den Tisch legen würde.
Schon ein paar Minuten später habe ich meinen Pass wieder. Jetzt nochmals Fotokopien für das Reenrtry Permit. Dieses bekomme ich an Schalter 2 von einer neuen, freundlichen und sehr korrekten Beamtin.
Ende gut - alles gut. Aber der geneigte Leser wird nun verstehen, warum Immigration Khon Kaen einen etwas speziellen Ruf geniesst - und das übrigens absolut zu recht.
Mit freundlichen Grüssen
Thedi
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Anmerkung: für den Thai Führerschein musste ich damals eine Adressbestätigung haben. Wo kam die her? Von der Immigration Khon Kaen natürlich (kostete 500 extra, brauchte aber keine weiteren Unterlagen). Erfreulicherweise nahm er das dann heute als Beweis für meine Adresse - auch wenn es eigentlich ein Schwanzbeisser war.