Michaleo hat geschrieben: ↑Do 1. Nov 2018, 03:02
Wobei die maximal erreichbare Rente eh nur bei 2.200 € liegt, was nicht gerade viel ist.
Das tönt echt problematisch.
Ich erhalte eine gesetzliche Rente von gerade mal 1049 € netto im Monat. Und was soll ich sagen: ich bin glücklich und zufrieden mit meinem Leben!
OK, die gesetzliche Rente ist natürlich nur die halbe Wahrheit, mit privater Vorsorge komme ich auf 1633 € monatlich, und dank einer Erbschaft sind Wohnung und Auto natürlich bezahlt, d.h. wir müssen keine Miete zahlen. In der Schweiz wäre das sicherlich kein einfaches Leben aber wir kommen damit hier in Deutschland gut über die Runden.
Die Schuld an dieser schmalen Rente gebe ich aber ausschließlich mir selber. Mein Lebensziel war es nie, reich zu werden. Sondern nur, dass ich und meine Mitmenschen möglichst glücklich und zufrieden leben. Daher habe ich mir beim Studium und Ausbildung viel Zeit gelassen und bin auch noch schon mit 63 in Rente gegangen, so dass ich nicht einmal auf 32 echte Berufsjahre komme. Und wenn man dann auch noch, statt sich um die Karriere zu kümmern, die ganze Zeit aus Bequemlichkeit immer beim selben nicht besonders üppig zahlendem Betrieb bleibt, darf man sich über die geringe Rente nicht wundern.
Ich vergleiche mich nicht mit den oberen Zehntausend in Deutschland, sondern mit der gesamten Weltbevölkerung jetzt und in der Vergangenheit und da finde ich mein Leben einfach beneidenswert: ich lebe seit bald sieben Jahrzehnten in Frieden und Wohlstand, war fast immer gesund, meine wichtigsten Bezugspersonen (Eltern, Chef, Ehefrauen) waren ausnahmslos liebe Menschen. Und wenn ich da an das ganze Leid und Elend in der Welt denke, habe ich einfach das Gefühl, ein ziemlicher Glückspilz zu sein.
Natürlich hat auch Werner nicht unrecht, denn wenn alle Menschen so wenig ehrgeizig und so kindlich naiv wie ich wären, würden wir wahrscheinlich heute noch in Höhlen oder als Sklaven leben.
Nach diesem längeren Off Topic endlich zurück zum eigentlichen Thema: das Problem, dass wir gesetzlich krankenversicherte Deutsche in Thailand zunächst nicht krankenversichert sind, stört mich natürlich auch. Nachdem ich viele Jahre dank meiner guten Gesundheit fast nur eingezahlt habe in die Krankenversicherung, müsste ich in Thailand nun für die Jahre, in denen ich vermutlich deutlich mehr auf eine gute Krankenversicherung angewiesen sein werde als bisher, einen Großteil meiner schmalen Rente aufbringen. Dieses ist einer der Hauptgründe, weshalb ich höchstwahrscheinlich in Deutschland leben bleibe.
Das hindert mich aber nicht daran, in 11 Tagen dem tristen deutschen November mal wieder für einen Monat goodbye zu sagen und mit meiner Frau das Leben im Isaan zu geniessen.