Das Krankenkassen-Dilemma

Papierkram, Visum, Gesetze, Steuern, Finanzen etc.

Ecki
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Re: Das Krankenkassen-Dilemma

#121

Beitrag von Ecki »

Werner hat geschrieben:
Mi 31. Okt 2018, 14:28

Unbedingt muss die freiwillige Liquidation eingeführt werden, auch zur Entlastung des Rentensystems.
....

Oh war das mal wieder böse.

W. :ironie:
Ich hoffe doch deine Ironie bezieht sich auch auf den ersten Satz. Das "sozialverträgliche Frühableben" (Zitat Präsident des Hartmann Bundes) wäre natürlich die Lösung, aber schon doch ziemlich böse.

Ich gehöre auch zur Gruppe 4. Trotz (noch) beneidenswerte Gesundheit würde ich wegen meiner Querschnittlähmung nie und nimmer einen Krankenversicherung bekommen.
Gibt es in Thailand eigentlich empfehlenswerte Unfallversicherungen ?

Grüßle

Ecki
(der in 3 Jahren und 2 Monaten Rentner ähh Privatier ist)

Werner
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Re: Das Krankenkassen-Dilemma

#122

Beitrag von Werner »

Nun gut, ich bin unglaublich angepisst hier in Deutschland. Ich werde in 10 Jahren eine Rente beziehen die nicht wirklich viel ist und die gesetzliche KV zahlt nur in wenigen Ländern dieser Erde. Wobei die maximal erreichbare Rente eh nur bei 2.200 € liegt, was nicht gerade viel ist.

Aber ich zahle mit meinen Steuern, und die sind fett nächste Woche 7,5 k, ein feudales Leben für 10% der Bevölkerung mit doppelten Altersbezügen im Vergleich zu jedem Arbeitnehmer inklusive einer privater Krankenversicherung die auch noch weltweit zahlt, auch in Thailand, ist ja bequem . . . Also das ist nicht gerecht dass sich diese 10% auf Kosten von 40% der Bevölkerung, das sind die Arbeitenden die tatsächlich etwas produktives beitragen, sich so fett machen. Aber das ist einfach so, muss ich so hinnehmen.

Und derzeit arbeitet die Regierung und die Medien massiv daran, dass die jungen Menschen hier im Land einen Hass auf Rentner entwickeln die an allem Schuld sind, besonders daran dass der junge Mensch keine Altersversorgung bekommen kann. Rentner sind übrigens diejenigen, die für ihre Altersversorgung Beiträge in eine Versicherung eingezahlt haben. Die Versorgten nicht, die sich hier praktisch auch noch selber bedienen. Warum selber bedienen, einfach, weil die meisten politischen Entscheidungsträger aus den 10% Versorgten stammen, die im Gegensatz zu anderen bei ihrer politischen Karriere vom Staat unterstützt werden der praktisch nur aus solchen besteht.

Aufgrund dieses Aufbaus einen Hasses auf Rentner wurde mein Vater bereits von jungen Leuten angegriffen, die sagten er solle doch mal abtreten weil er nur Geld kostet und von einem Manager bedroht, er würde ihn tot fahren weil er ein überflüssiger Alter wäre. Bin gespannt was da noch auf mich zukommt. Da passt das "Frühableben" ja recht gut. Vielleicht finden sie eine nette Krankheit und nur die 10% Versorgten werden geimpft, ist ja ganz einfach, den Impfstoff richtig teuer machen, 400 Euro reichen, und für Privat Versicherte kostenfrei und schon hat man den normalen Rentner von der Versorgung ausgeschlossen. Die Spanische Grippe wäre passend, damit schaffen die 10% feudalst Versorgten sich die überflüssigen Rentner vom Hals und können das Leben genießen.

Werde ich nicht ändern können sondern ich muss noch einiges tun um im Alter nicht arm zu sein.

Ideen habe ich ja, auch um mit 80 noch ein Geschäft zu machen, aber meist auch zu viele Ideen, üble, wie z. B. die hier genannten. Und ich habe auch gelernt, dass ich mit meinen Ideen nicht ganz alleine bin, wenn ich eine Idee habe, besonders solche üblen wie die mit der Spanischen Grippe, hat ein anderer die mit hoher Wahrscheinlichkeit auch. Und das ist dann keine Ironie sondern eine Idee zur "Sozialverträglichen Liquidation" gemäß (Zitat Präsident des Hartmann Bundes), die ja irgendwo auch die Herren über die Gesundheit und die Krankheiten sind.

W.

Werner
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Re: Das Krankenkassen-Dilemma

#123

Beitrag von Werner »

Ekki, es gibt bei den KVs in Thailand Ausschlüsse. Wenn du also die Vorschäden ausschließen lässt kannst du doch eine KV erhalten. Die zahlt dann z. B. bei Krebs oder bei Grippe oder bei Beinbruch oder bei einer Gallen OP oder einem Hundebiss oder oder oder . . . Nur eben nicht bei Schäden durch deine Querschnittslähmung. Ich denke du benötigst eine Beratung von einer KV.

Unfallversicherung, nun gut, welche Unfälle möchtest du denn so haben? Ich habe zwei und die BG und noch nie einen Unfall gehabt. Ich denke es gibt Unfallversicherungen auch für dich.

Eine Haftpflicht ist wichtig, wenn du Schäden bei anderen anrichtest. Das solltest du unbedingt abschließen.

Gruß, Werner.
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Michaleo
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Re: Das Krankenkassen-Dilemma

#124

Beitrag von Michaleo »

Nun gut, ich bin unglaublich angepisst hier in Deutschland. Ich werde in 10 Jahren eine Rente beziehen die nicht wirklich viel ist und die gesetzliche KV zahlt nur in wenigen Ländern dieser Erde. Wobei die maximal erreichbare Rente eh nur bei 2.200 € liegt, was nicht gerade viel ist.
Das tönt echt problematisch.
Wie hast Du vor, das zu lösen? Die letzten 10 Jahren ganz viel zu arbeiten und ein Alterskapital anzusparen? Oder über das Pensionsalter hinaus zu arbeiten?
Freundliche Grüsse L-)

Werner
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Re: Das Krankenkassen-Dilemma

#125

Beitrag von Werner »

Viele Rentner, z. b. meine Eltern, beide fast 90 Jahre alt kommen derzeit mit 1.600 Euro Rente im Monat recht gut klar. Sie haben ein eigenes Haus und zahlen daher keine Miete.
Meine Miete ist beispielsweise bei fast 1.000 Euro inklusive Strom und Gas für 90 m2, also hier in meiner Wohnung würden meine Eltern mit ihrer Rente nur schwer klar kommen.
Die durchschnittliche Rente eines Rentners der derzeit in Rente geht liegt bei etwa 1.280 Euro wenn er 40 Jahre lang gearbeitet hat und etwa 34.000 Euro im Jahr verdient hatte. Ich werde in etwa auch so viel erhalten. Das reicht nicht für meine Wohnung und nicht fürs Überleben.

Als Selbstständiger, Designer, Kreativer, habe ich einige andere Hebel um außerhalb der Rente noch Geld zu generieren. Daran arbeite ich intensiv, also das wird schon.

W.
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drfred
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Re: Das Krankenkassen-Dilemma

#126

Beitrag von drfred »

Werner hat geschrieben:
Do 1. Nov 2018, 13:31
Als Selbstständiger, Designer, Kreativer, habe ich einige andere Hebel um außerhalb der Rente noch Geld zu generieren. Daran arbeite ich intensiv, also das wird schon.
versuch dich bitte nicht als motivationstrainer.
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bodo9
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Re: Das Krankenkassen-Dilemma

#127

Beitrag von bodo9 »

Michaleo hat geschrieben:
Do 1. Nov 2018, 03:02
Wobei die maximal erreichbare Rente eh nur bei 2.200 € liegt, was nicht gerade viel ist.
Das tönt echt problematisch.
Ich erhalte eine gesetzliche Rente von gerade mal 1049 € netto im Monat. Und was soll ich sagen: ich bin glücklich und zufrieden mit meinem Leben!
OK, die gesetzliche Rente ist natürlich nur die halbe Wahrheit, mit privater Vorsorge komme ich auf 1633 € monatlich, und dank einer Erbschaft sind Wohnung und Auto natürlich bezahlt, d.h. wir müssen keine Miete zahlen. In der Schweiz wäre das sicherlich kein einfaches Leben aber wir kommen damit hier in Deutschland gut über die Runden.
Die Schuld an dieser schmalen Rente gebe ich aber ausschließlich mir selber. Mein Lebensziel war es nie, reich zu werden. Sondern nur, dass ich und meine Mitmenschen möglichst glücklich und zufrieden leben. Daher habe ich mir beim Studium und Ausbildung viel Zeit gelassen und bin auch noch schon mit 63 in Rente gegangen, so dass ich nicht einmal auf 32 echte Berufsjahre komme. Und wenn man dann auch noch, statt sich um die Karriere zu kümmern, die ganze Zeit aus Bequemlichkeit immer beim selben nicht besonders üppig zahlendem Betrieb bleibt, darf man sich über die geringe Rente nicht wundern.
Ich vergleiche mich nicht mit den oberen Zehntausend in Deutschland, sondern mit der gesamten Weltbevölkerung jetzt und in der Vergangenheit und da finde ich mein Leben einfach beneidenswert: ich lebe seit bald sieben Jahrzehnten in Frieden und Wohlstand, war fast immer gesund, meine wichtigsten Bezugspersonen (Eltern, Chef, Ehefrauen) waren ausnahmslos liebe Menschen. Und wenn ich da an das ganze Leid und Elend in der Welt denke, habe ich einfach das Gefühl, ein ziemlicher Glückspilz zu sein.
Natürlich hat auch Werner nicht unrecht, denn wenn alle Menschen so wenig ehrgeizig und so kindlich naiv wie ich wären, würden wir wahrscheinlich heute noch in Höhlen oder als Sklaven leben.
Nach diesem längeren Off Topic endlich zurück zum eigentlichen Thema: das Problem, dass wir gesetzlich krankenversicherte Deutsche in Thailand zunächst nicht krankenversichert sind, stört mich natürlich auch. Nachdem ich viele Jahre dank meiner guten Gesundheit fast nur eingezahlt habe in die Krankenversicherung, müsste ich in Thailand nun für die Jahre, in denen ich vermutlich deutlich mehr auf eine gute Krankenversicherung angewiesen sein werde als bisher, einen Großteil meiner schmalen Rente aufbringen. Dieses ist einer der Hauptgründe, weshalb ich höchstwahrscheinlich in Deutschland leben bleibe.
Das hindert mich aber nicht daran, in 11 Tagen dem tristen deutschen November mal wieder für einen Monat goodbye zu sagen und mit meiner Frau das Leben im Isaan zu geniessen.
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Michaleo
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Re: Das Krankenkassen-Dilemma

#128

Beitrag von Michaleo »

...da finde ich mein Leben einfach beneidenswert: ich lebe seit bald sieben Jahrzehnten in Frieden und Wohlstand, war fast immer gesund, meine wichtigsten Bezugspersonen (Eltern, Chef, Ehefrauen) waren ausnahmslos liebe Menschen. Und wenn ich da an das ganze Leid und Elend in der Welt denke, habe ich einfach das Gefühl, ein ziemlicher Glückspilz zu sein.
Oh, 100x :ymapplause: für diesen zufriedenen Beitrag!
Das liesst man gerne. Hoffentlich weiter so!
Freundliche Grüsse L-)
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michael59
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Re: Das Krankenkassen-Dilemma

#129

Beitrag von michael59 »

Nun bei mir kommt die Rente auch langsam in sicht.
Ich habe Kapital angespart, in Aktien grosser Unternehmen investiert wobei ich da auf relativ sichere Dividenden wertgelegt habe. Dazu kommt Riesterrente, Direktversicherung, Betriebsrente und eben die gesetzliche Rente.

Wir wollen nicht dauernd nach Thailand, für die Zeit in Thailand gibt es Krankenversicherungen die auch bei Vorerkrankungen nichtplanbare Behandlungen bezahlen.


Michael

Werner
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Re: Das Krankenkassen-Dilemma

#130

Beitrag von Werner »

Hier ein Link zu einem Beitrag aus dem Jahre 2017, die Beträge sind heute höher.

https://www.focus.de/finanzen/altersvor ... 41437.html

Das Foto ist schon krass. Am Besten heiratet er seine kleine Gespielin wenn sie denn dann das Alter zum Heiraten erreicht hat, dann wird diese nach seinem sicher recht baldigen Ableben lebenslang gut versorgt, mit weit mehr als 2.000 zuzüglich der privaten KV Beihilfe.

Klar kommt bei mir die Kotze hoch wenn ich meine Steuerbescheide sehe und mir klar wird, dass ich mich sehr wohl um eine feudale Versorgung im Alter kümmere und dafür arbeite und zahle, nur nicht um meine eigene.

W.

Nein, keine :ironie: sondern real existierendes Deutschland.
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