Das Krankenkassen-Dilemma

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Michaleo
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Re: Das Krankenkassen-Dilemma

#71

Beitrag von Michaleo »

tom hat geschrieben: dann heisst es "nun, der Auslöser dieser Krankheit muss mit 50 Jahren gewesen sein" und dann bezahlt die Versicherung nichts mehr
Das kann der Grund jahrelanger Streitereien zwischen Patienten resp. deren Rechtvertreter und der Krankenkasse sein.
In der Schweiz gibt es das sehr oft und führt oft zu Sozialhilfebezug, bis der Fall entschieden werden konnte.
Freundliche Grüsse L-)
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Adi
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Re: Das Krankenkassen-Dilemma

#72

Beitrag von Adi »

Kurt hat geschrieben:Was meinst du, muesste man denn so "beiseite legen" ?

1 Mio. ?
2 Mio. ?
5 Mio. ?
oder doch besser 10 Mio. ?
Also ich bin jetzt 45 - wenn ich davon ausgehe, dass ich bis 85 Jahre noch 40 Jahre lebe und meine gesundheitliche Situation genau gleich bleibt wie heute komme ich auf folgende Kosten:
Medikamentenkosten heute pro Monat sFr. 2'000 gibt ca. 30 Mio Baht... Wenn dann noch etwas zusätzlich kommt....

Man vergisst oft, dass es Erkrankungen gibt, die ziemlich ins Geld gehen können...

Die Versicherungen wollen doch in erster Linie solche Fälle ausschliessen...
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thaithom
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Re: Das Krankenkassen-Dilemma

#73

Beitrag von thaithom »

Vorbehalt/Ausschluss
Ich habe mir vor etwa 3 Jahren die Unterlagen angeschaut einer Versicherung, die in Thailand KV für Ausgewanderte anbot. Leider weiss ich den Namen nicht mehr. Aber das werden alle wohl gleich handhaben.
Der Fragebogen betreffend Gesundheitszustand und eben auch Vorerkrankungen sah ähnlich aus wie in der Schweiz (wenn man sich über das Obligatorium versichern will).
Da lässt man buchstäblich die Hose runter.
Mogeln lohnt sich nicht - da kommen sie bei einer späteren Erkrankung immer dahinter.

Rücklagen
Ich muss glücklicherweise nicht explizit eine Rücklage bilden, da wir meine (ausbezahlte) PK nicht für das tägliche Leben benötigen.
2 Mio scheinen mir allerdings für einigermassen "normale" Erkrankungen ausreichend. Die Kosten für "abnormale" Fälle entstehen ja nicht aus dem blauen Himmel heraus und lassen sich irgendwann vorhersehen. Und irgendwo wäre dann die - sicher bei jedem individuelle - Schmerzgrenze erreicht, und ich würde die Notbremse ziehen: Rückkehr in die Schweiz und wieder in der Grundversicherung anmelden.

Die Situation von @Adi ist natürlich sehr speziell, aber immerhin berechenbar. Ohne entsprechendes Vermögen kommt damit eine definitive Übersiedlung nach Thailand gar nie in Frage..
Gruss Thomas
"Kun Chang"

chili
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Re: Das Krankenkassen-Dilemma

#74

Beitrag von chili »

thaithom hat geschrieben:, und ich würde die Notbremse ziehen: Rückkehr in die Schweiz und wieder in der Grundversicherung anmelden.
Die Notbremse habe ich 2009 gezogen !!

Kurt
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Re: Das Krankenkassen-Dilemma

#75

Beitrag von Kurt »

Mal eine Info der APRIL-Versicherung zum Thema
Kostensteigerung, Entwicklung der Prämien :


Die Entwicklungen der Prämien werden jedes Jahr unter
Berücksichtigung der folgenden Kriterien neu errechnet:

die globale medizinische Inflation: die Gesundheitskosten
auf internationaler Ebene steigen weiterhin von Jahr zu Jahr.

In der "Global Medical Trends" Studie von 2016 verkündete
das Beratungsunternehmens Willis Tower Watson eine
Kostensteigerung von + 9,1% im Vergleich zu 2015.

------------------------------------------------------------------------------

Und nun die Deutsche B.D.A.E. :

Prämienanpassung Expat Retired zum 01.04.2017 :

Sehr geehrte,

hiermit möchten wir Sie über eine Veränderung
in unserer Tarifwelt in Kenntnis setzen.

Der Tarif „Expat Retired“ wird zum 01.04.2017 einer
Prämienanpassung unterzogen.

Eine Übersicht über die Änderungen der Beiträge können Sie
der unten stehenden Tabelle entnehmen:

bis (Alter) 50
153,00 €
158,00 € (neu)

ab 50
25%
213,00 € (neu)

ab 65
60%
261,00 € (neu)

ab 70

284,00 €

- Der „Einstiegspreis“ wird von 153 € auf 158 € angehoben

- Die Altersstaffeln sind von den bisherigen Prozenterhöhungen auf
feste Beiträge umgestellt.

- Neu hinzugekommen ist die Altersgruppe ab 70 Jahre.

-------------------------------------------------------------------------------------

Also :

Vorher =
max. Jahres-Prämie ab 65 Jahren bis zB. 99 Altersjahr =
EURO 2'500.- höchste Prämie.

Ab 2017 :
Jetzt, neue Altersstufe =
ab 70-jaehrig bis 99 (?) = EURO 3'408.— höchste Prämie

---------------------------------------------------------------------------------

Also auch die B.D.A.E. ist kein "Schnaeppchen" mehr.

Zudem sind sie seit ca. 2 Jahren EXTREM "streng" bei
Neu-Aufnahmen.

Arzt-Check mit Blutdruck messen.

Dann "Kniebeugen" - dann wieder Blutdruck messen. ;)

Kurt
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Re: Das Krankenkassen-Dilemma

#76

Beitrag von Kurt »

Auch das treibt die GESUNDHEITS-Kosten in THAILAND noch
mehr in die Hoehe !


(letzten Februar im FARANG Online Kleinanzeigen)

Stellenangebote, Bangkok Hospital Pattaya
 
Deutsch Koordinator erforderlich.
Verantwortlichkeiten für internationale Dienstleistungen (inländisch) 60% und internationales Marketing 40%

VERANTWORTLICHKEITEN / AUFGABEN
24 Stunden verfügbar, um Patienten mit Krankenhausdienstleistungen
(mit Versicherungsansprüchen)
Besuchen Sie Patienten auf den Stationen
Nach Patientenentlassung, um einen Kontakt Nr. Für den Patienten
Überprüfen und erklären Krankenhaus Rechnungen

Stellen Sie das Krankenhaus den deutschsprachigen Expat-Gemeinden
zur Verfügung.
Neue Beziehungen zu deutschsprachigen Expat-Communities fördern
und Beziehungen zu bestehenden deutschen Expat-Klienten aufbauen,

Durchführung von Aktionsplänen und Marketingstrategien.

Verantwortlich für die tägliche Vermarktung und Dienstleistungen
im Auftrag des International Marketing (Domestic)
Fungieren als Krankenhausbotschafter für internationale und lokale Medien,
Besucher und Gäste.

ANFORDERUNGEN UND QUALIFIKATION
Männlich, Alter zwischen 30 - 45 Jahre alt
Deutsche Nationalität, Muttersprachler
Bachelor-Abschluss in verwandten Bereichen
Erfahrung im Marketing oder Verkauf sind Vorteile


Mindestens 2 Jahre Berufserfahrung im
Vertrieb oder Marketing
in Healthcare & Service sind Vorteile


Starke Teamfähigkeit und -orientierung

Ausgezeichnete verbale und schriftliche Mitteilungen

Starke analytische Fähigkeiten mit Kenntnissen in PowerPoint,
Excel, Word, syndizierten Daten und internen System-Tools

Interessierte Bewerber können einen vollständigen Lebenslauf
mit Arbeitserfahrungen direkt an Wanirunya.ki@bph.co.th senden

Personalabteilung (Rekrutierung)
Bangkok Krankenhaus Pattaya

--------------------------------------------------------------------------------

Das ist echt das BESTE Spital in dieser Region, aber eben....
......die Kosten-Explosion in den letzten 10 Jahren !!!
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Michaleo
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Re: Das Krankenkassen-Dilemma

#77

Beitrag von Michaleo »

Auf FB hat mir ein Member auf entsprechender Nachfrage folgendes geantwortet:
Rolf Schendel Meine Gruppe ist "Leben in Thailand". Wir sind knapp 4.000 Mitglieder. Ich bin der Gründer. Den Broker habe ich in den vergangenen drei Jahren gut kennen und schätzen gelernt. Er ist ein Fachmann und macht eine faire Beratung. Seine Telefonnummer lautet +666 1614 1006. Der Name ist Roland Sensch. Er arbeitet in Bangkok und berät auch zu Beihilfeberechtigten.
Freundliche Grüsse L-)

panyai
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Re: Das Krankenkassen-Dilemma

#78

Beitrag von panyai »

Ich Bitte, dass Member, die hier über Krankenversicherung schreiben, explizit erklären, für welche Staasangehörigkeit es gilt.

Habe auch schon schon diesbezüglich europäische Auslands-Krankenversicheungen verglichen und bei Einigen stand, dass sie nur für deutache Bürger gelten !

Bitte in Zukunft dies in Zukunft zu berücksichtigen und allfällig Im Post erwähnen , ob nur für De oder DACH'ler in Frage kommt,

Danke

Panyai

Rihnteler
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Re: Das Krankenkassen-Dilemma

#79

Beitrag von Rihnteler »

Aufgrund der in etwa drei Jahren anstehenden Auswanderung nach Thailand habe ich mich auch schon mit diesem Thema beschäftigt und habe mir mal von zwei internationalen Krankenversicherungen Unterlagen kommen lassen. Es sind Versicherungen, die auch Deutsch als Vertrags- und Kontakt-Sprache anbieten. Für mich wichtig, um auch den Inhalt einer Police und vor allem die AGB’s genau verstehen zu können.
Bei der Versicherungsstufe habe ich nur den Krankenhausaufenthalt vorgesehen, ambulante Behandlungen würde ich also von vornherein selber bezahlen. In dieser Stufe würde die monatliche Prämie bei einem Alter von 63 Jahren bereits rund Fr. 250.- betragen. Und mit zunehmendem Alter wird es dann schnell teurer. Und wenn ich für meine Frau das gleiche auch mache, dann wird es sehr teuer. Sie ist eine Thai und könnte natürlich auch von der 30-Baht-Versicherung Gebrauch machen. Aber ich finde das nicht fair, wenn sie ein Bett in einem Massenschlag hätte und ich eines in einem Ein- oder Zweibett-Zimmer mit allem Drum und Dran.
Bei einer der Versicherungen müsste ich als Patient die Krankenhaus-Kosten zuerst selber bezahlen und nachher der Versicherung sämtliche Belege einreichen um die Kosten zurückerstattet zu bekommen. Was aber bedeutet, dass ich das Geld dafür bereits auf der Seite haben muss.

Die Nachteile einer Krankenversicherung wären hohe und stetig steigende Prämien, Vorbehalte, Ausschlüsse bestehender Erkrankungen, Altersbegrenzungen, vorgängiges Einholen einer Kostengutsprache, penible Einhaltung der Versicherungs-Bedingungen und womöglich noch Streitereien mit der Versicherung.

In Anbetracht dessen tendiere ich stark in Richtung keine Krankenversicherung, sondern etwa zwei Millionen Baht auf ein nur für diesen Zweck eingerichtetes Konto einzuzahlen. Dann können nämlich meine Frau und ich bei Bedarf davon Gebrauch machen. Zudem sind wir unabhängig bei der Spitalwahl und ich brauche mich nicht mit einer Versicherung herumzuschlagen.

Klar, wenn es mich mal wirklich ganz hart treffen sollte mit einer Erkrankung, wäre ich mit einer Versicherung vielleicht besser bedient, sofern sie dann auch bezahlt. Aber für etwas muss man sich ja entscheiden und im Zweifelsfall für das kleinere Übel, welches das auch sein mag.

Gruss
Rihnteler
Gruss aus dem Aargau und noch einen schönen Tag

Hampi
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Re: Das Krankenkassen-Dilemma

#80

Beitrag von Hampi »

Rihnteler hat geschrieben:In Anbetracht dessen tendiere ich stark in Richtung keine Krankenversicherung, sondern etwa zwei Millionen Baht auf ein nur für diesen Zweck eingerichtetes Konto einzuzahlen. Dann können nämlich meine Frau und ich bei Bedarf davon Gebrauch machen. Zudem sind wir unabhängig bei der Spitalwahl und ich brauche mich nicht mit einer Versicherung herumzuschlagen.

Klar, wenn es mich mal wirklich ganz hart treffen sollte mit einer Erkrankung, wäre ich mit einer Versicherung vielleicht besser bedient, sofern sie dann auch bezahlt. Aber für etwas muss man sich ja entscheiden und im Zweifelsfall für das kleinere Übel, welches das auch sein mag.
Ich finde 2 Millionen Baht für 2 Leute wenig Geld. Natürlich reicht es länger wenn du in einem günstigen Spital die Behandlungen machst. Aber das ist sowieso eine Endlose Diskussion mit dem Thema "Self-Insured".
Vor allem, sind das dann nicht 2 Millionen pro Jahr, sondern 2 Millionen lebenslang gesehen. Evtl. wäre für dich auch eine günstige Versicherung etwas welche "nur" 1-3 Millionen Baht pro Jahr als Maximalkosten bezahlen?
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