Monatliche Rente oder Kapitalbezug?

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Sue Heimchen
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Re: Monatliche Rente oder Kapitalbezug?

#141

Beitrag von Sue Heimchen »

Wir sind ja genau so am Planen, aber wir lassen beide Renten (AHV/Pensionskasse) auch auf einem CH-Konto liegen (sobald wir eine Bank gefunden haben, der das auch für Auslandschweizer zulässt). Wir nehmen nur das Kapital unserer dritten Säule und teilen diese auf, damit wir in Thailand das geforderte Kapital für Rentner mit Aufenthalt (2 x 25'000) einzahlen können. Die Rente würden wir auch gerne so alle paar Monate per Überweisung nach Thailand transferieren können, ohne irgendwelche Briefkastenadressen etc. sondern alles transparent. Das kann doch nicht sein, dass man als Auslandschweizer dermassen von den Schweizer Banken geschröpft wird, nur weil man nicht mehr hier lebt. Sie können doch mit unserem Geld wie bisher "arbeiten" und sollten eigentlich froh sein, dass wir es in der Schweiz lassen... :-?
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Michaleo
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Re: Monatliche Rente oder Kapitalbezug?

#142

Beitrag von Michaleo »

Sue Heimchen hat geschrieben:
Do 22. Jul 2021, 16:13
Sie können doch mit unserem Geld wie bisher "arbeiten" und sollten eigentlich froh sein, dass wir es in der Schweiz lassen...
Eben nicht, weil sie ja Negativzinsen bezahlen müssen.
Freundliche Grüsse L-)

furisto
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Re: Monatliche Rente oder Kapitalbezug?

#143

Beitrag von furisto »

Freehome hat geschrieben:
Do 22. Jul 2021, 12:20
Zudem fallen bereits ab ca. CHF 100'000 Negativzinsen an.
Darum erstaunt mich, dass du Fondsparpläne machen konntest.
Seit 1998 haben wir, also meine Frau und ich, unser gemeinsames Privat- und Sparkonto sowie bis zum Verkauf unserer Eigentumswohnung infolge Auswanderung auch noch das Hypothekenkonto bei dieser Bank. Die Auswanderung haben wir der Bank natürlich mitgeteilt und unsere Wohn-Adresse in Thailand sowie unsere thail. Tel.-Nrn. hinterlegt, alles absolut korrekt, transparent und verlief problemlos. Das einzige was sich geändert hat, war unser Bankberater, da Kunden mit Wohnsitz im Ausland von der Auslandabteilung im Hauptsitz der ZKB betreut werden.
Der neue Bankberater hat uns dann empfohlen, einen Teil des Pensionskassen-Kapitals in einen Anlagefond anzulegen. Der kostet zwar Gebühren, dafür fallen die Gebühren für die Kontoführung weg. Und es ist durchaus möglich, dass der erwirtschaftete Gewinn des Anlagefonds grösser ist als die Gebühren dafür, besonders bei einer Anlagezeit von zehn Jahren. Und für das restliche Pensionskassen-Kapital müssen wir auch keine Negativzinsen bezahlen.
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Freehome
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Re: Monatliche Rente oder Kapitalbezug?

#144

Beitrag von Freehome »

Hallo furisto

Deine Beschreibung stimmt mich wieder etwas positiver und eröffnet mir neue Möglichkeiten. Die ZKB hatte ich noch gar nicht in Betracht gezogen.
Ich werde mich einmal mit der ZKB in Verbindung setzen um die Bedingungen für die Eröffnung einer Bankverbindung zu erfragen.

Gruss Erich

Werner
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Re: Monatliche Rente oder Kapitalbezug?

#145

Beitrag von Werner »

furisto hat geschrieben:
Do 22. Jul 2021, 19:27
..... Und es ist durchaus möglich, dass der erwirtschaftete Gewinn des Anlagefonds grösser ist als die Gebühren dafür, besonders bei einer Anlagezeit von zehn Jahren. ......
Ja, es ist durchaus möglich oder auch nicht. Und dann ist das ganze von der Entwicklung der Fonds abhängig und da kann man auch mal Probleme haben.

Rate meines Schwagers und Bankers der mal einen Fond einer Bank prüfte ist die Aktien selber anzulegen und zu verwalten. Er hatte den Fond komplett durch geprüft, also den Verlauf aller dort hinterlegten Aktien und fest gestellt, dass der Fond nur halb so gut läuft wie die Aktien in der Zeit. So ein Fond hat nicht nur die Depotgebühren, nein, davon wollen auch noch die Fondmanager feudal gut leben und dass muss der Anleger auch mit bezahlen.

Eine Freundin hatte hier in Deutschland bei der Citibank einen Rentensparplan mit Anlage in Fonds abgeschlossen. Damals als Riester gerade neu war haben die Banken das durchaus schlechte Angebot der Riester Sparpläne gerne mit ihren eigenen Sparplänen verglichen und mit Vorliebe diese verkauft, so auch an sie. Durch die Börsenkrise und ihre etwas panische Reaktion mit der Vorgabe "es müsse von nun an alles sicher angelegt sein", hat sie von 100 Euro noch satte 17 Euro übrig die in dem mittlerweile geschlossenen aber angeblich ganz sicheren Immobilienfond lagen/liegen. . .

Euch muss klar sein, dass der Bankberater in erster Linie die Vorgaben der Bank zu erfüllen hat und auf seinen persönlichen Gewinn und den der Bank mehr achtet als auf euer angespartes Geld. Deswegen bombardiert er dich und du mich mit "guten Gründen" warum das besser ist als das Geld einfach liegen zu lassen. Wenn es z. B. derzeit Negativzinsen gibt, dann wird sich das ändern wenn die Zinsen wieder hoch gehen. Hier versucht dein Bankberater gerade 50% deiner Rente in seine Produkte zu lenken. Und wenn du im Ausland, also jwd (Janz weid wech) lebst ist es ja noch spaßiger weil du ihm ja nicht mehr persönlich auf die Pelle rücken kannst. Wobei auch dieses in der Regel ohne Folgen bleibt. Es werden weitaus weniger Banker zur Rechenschaft gezogen als es geprellte verbitterte und total wütende Kunden gibt. Die machen meist gar nichts sondern leiden still vor sich hin.

Also ich traue keinem Bankberater. Gruß, Werner.
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thedi
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Re: Monatliche Rente oder Kapitalbezug?

#146

Beitrag von thedi »

Ich bin erstaunt wie viele sich für Kapitalbezug statt monatlicher Rente entscheiden. Ich hatte mich vor 10 Jahren, als ich den Entscheid fällen musste, für monatliche Renten entschieden. Hier sind meine Argumente:
  • Pensionskassen ziehen Kapitalbezug vor. Renten mit dem gesetzlichen Mindest-Umwandlungssatz kommen sie teurer zu stehen als einfach das Kapital los zu werden und die Akten schliessen zu können.
  • Für mich ist finanzielle Sicherheit wichtig. Ich will nichts mit Geldverwaltungs-Problemen zu tun haben. Wenn auf meinem Konto monatlich Geld gutgeschrieben wird, ist das für mich Ideal.
  • Ich vertraue meiner Pensionskasse (beim Bund) eher als Schweizer Banken oder Fondsverwaltern. Stichworte: Sondergebühren für Auslandschweizer, Negativzinsen, Unsicherheit wegen erzwungener Kontoauflösung (ist einigen meiner Bekannten hier passiert).
  • Thai Banken vertraue ich auch nicht so sehr, dass ich ihnen alles anvertrauen würde. Thai Banken sind in Krisen schon Konkurs gegangen, mit Totalverlust für die Anleger.
  • Börse und Spekulationen entsprechen nicht meinem Naturell. Ich will keine Hektik.
  • Wenn das bezogene Kapital zu meinem Lebensunterhalt beitragen muss, kann ich das nicht aufbrauchen weil ich nicht weiss wie alt ich werde.
  • Meine Rente ist für mich, nicht für meine Erben.
  • Schlussendlich wäre Kapitalbezug eine Wette gegen mich selbst. Meine Erben würden profitieren, wenn ich frühzeitig sterbe. Ich würde anderseits in finanzielle Schwierigkeiten geraten, wenn ich älter als kalkuliert würde.
  • Für meine Frau könnte eine Witwenrente hilfreich werden. Ich selbst könnte aber keine Berechnung anstellen um Rückstellungen für eine Witwenrente zu garantieren.
  • Schlussendlich geht es um Abwägen von Sicherheit, Kalkulierbarkeit und Pflegeleichtigkeit meiner finanziellen Grundlage hier in Thailand. Mit monatlichen Renten ist das aus meiner Sicht besser zu erreichen als mit Kapitalbezug.
  • Mit der Säule 3a hatte ich schon ein Kapital.
Hiermit will ich niemanden kritisieren der anders entschieden hat oder noch entscheiden wird. Ich will auch niemanden von meinem Weg überzeugen. Nur einfach meine Argumentation für monatliche Renten darlegen.


Mit freundlichen Grüssen

Thedi
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Alwaro
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Re: Monatliche Rente oder Kapitalbezug?

#147

Beitrag von Alwaro »

Sue Heimchen hat geschrieben:
Do 22. Jul 2021, 16:13
(sobald wir eine Bank gefunden haben, der das auch für Auslandschweizer zulässt)
Guck mal in die AGB deiner Hausbank!

Ich hab das auch gemacht. Und meinen "Berater" darauf aufmerksam gemacht, was in den AGB seines Hauses steht. Das einzige, was ich haben musste, war eine Korrespondenzadresse in der Schweiz, die hat mein erwachsener Sohn und auch die entsprechenden Bankvollmachten.

Ich hab die Konten bei der Bank alle immer noch, obwohl seit 5 Jahren Wohnsitz Thailand.

furisto
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Re: Monatliche Rente oder Kapitalbezug?

#148

Beitrag von furisto »

Werner hat geschrieben:
Do 22. Jul 2021, 20:53
Rate meines Schwagers und Bankers der mal einen Fond einer Bank prüfte ist die Aktien selber anzulegen und zu verwalten. Er hatte den Fond komplett durch geprüft, also den Verlauf aller dort hinterlegten Aktien und fest gestellt, dass der Fond nur halb so gut läuft wie die Aktien in der Zeit.
Also selber in Aktien investieren und diese zu verwalten will ich nun gar nicht. Aus dem einfachen Grund, weil ich zu wenig davon verstehe. Jeden Tag stundenlang vor dem PC sitzen, Wirtschaftsnachrichten lesen, Aktienkurse verfolgen und überlegen, soll ich kaufen, verkaufen oder noch zuwarten. Meine Tage als Rentner möchte ich so nicht verbringen.
Die Bewegungen in meinem Anlagefond kann ich jederzeit per eBanking verfolgen. Zudem habe ich aus fünf möglichen Anlagestufen die zweit-tiefste gewählt, mit einem tiefen Aktienanteil, den Rest zum überwiegenden Teil in Obligationen. Somit moderates Risiko und dadurch natürlich weniger Gewinn. Aber mir ist Besitzstand wahren viel wichtiger als Besitzstand vermehren.

Freundliche Grüsse
furisto
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drfred
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Re: Monatliche Rente oder Kapitalbezug?

#149

Beitrag von drfred »

bei mir sind es ja noch gute 30 jahre hin, bis zum ordentlichen ruhestand. stand heute, würde ich mich für eine (höhere) rente entscheiden. ausser, mein ableben wäre zum zeitpunkt meiner pensionierung schon absehbar.

zu @thedis oben genannten punkten möchte ich noch ergänzen, dass man(n) auch im gesetzten alter nicht vor familiären umbrüchen gefeit ist und man allfällige investitionen im schlimmsten fall - u.a gefördert duch das thailändische eigentumsrecht - abschreiben muss.

dann würde mir eine regelmässige rente, bei einem neustart andernorts, wohl eher helfen und den schmerz des verlustes ggf. etwas lindern.
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Michaleo
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Re: Monatliche Rente oder Kapitalbezug?

#150

Beitrag von Michaleo »

drfred hat geschrieben:
Fr 23. Jul 2021, 09:36
dann würde mir eine regelmässige rente, bei einem neustart andernorts, wohl eher helfen und den schmerz des verlustes ggf. etwas lindern.
So war es ja bei mir. Nach der Scheidung habe ich weiterhin meine volle Rente. Das Eigenkapital wurde auch nicht angeknabbert, nur das Haus in Ban Muang und das Auto habe ich verloren, aber rechtlich gesehen hat das mir ja eh gar nie gehört.
Freundliche Grüsse L-)
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