Hier geht es mir aber um etwas Besonderes. Wer also hat jemals von René Hugo Ernst gehört?
Ernst, am 14.12.1909 in Bern geboren, leitete von 1946 an die Kinderhilfsaktion der Berner Kommission für Deutschlandhilfe und der Schweizer Spende. Diese Schweizer Spende war in Baracken in Koblenz untergebracht, mitten in der zerbombten Innenstadt. Sie verteilte Grundnahrungsmittel, Kleidung und Schuhe an bedürftige und unterernährte Kinder. Und das waren damals verdammt viele! Nach der täglichen Versorgung von ca 1200 Kindern lief auch eine Hilfsaktion für Säuglinge und deren Mütter an. Es gab Sonderzuteilungen, die - dank der Schweizer Spenden - über den offiziellen Lebensmittelrationen lagen.
Nein, ich habe bis heute auch nichts von René Hugo Ernst gehört oder von der Schweizer Spende gewußt. Ich habe es heute in Koblenzer Zeitungen und Mitteilungsblättern gelesen. Dazu einen Kommentar eines Koblenzers, der damals Schulkind war. Wie den Bericht möchte ich auch seinen Kommentar nicht zitieren, sondern nacherzählen.
Er schreibt, daß ohne das segensreiche Wirken von Schweizer Helfern so mancher die damalige Hungersnot nicht überlebt hätte. Und er schreibt, daß er deswegen auch heute mit denen, die mit Nichts oder mit Wenigem nach Deutschland kommen, teilen werde. Aber er schreibt auch, daß er sich wünsche, und das wünsche ich mit ihm, dass diejenigen, welche heute großzügige Hilfe erhalten, sich den großzügigen Helfern und deren Heimatland gegenüber entsprechend verhalten.
Ich möchte mich für das, was also offensichtlich, aber nachdrücklich, damals von Schweizer Bürgern für Deutsche Bürger getan wurde, herzlich bedanken.
Wie könnte es heute in der Welt aussehen, würden sich alle für den anderen interessieren statt ihn auszugrenzen.
