Fragebogen Einwohnergemeinde nach Heirat

Papierkram, Visum, Gesetzte, Steuern etc.
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tom
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Fragebogen Einwohnergemeinde nach Heirat

#1

Beitrag von tom »

Ein Schweizer Bekannter von mir hat vor rund 3 Monaten in Thailand seine thailändische Freundin geheiratet. Mit allem was dazu gehört, offiziell, beglaubigt, über die Botschaft... alles einwandfrei und korrekt erledigt. Nach wie vor dauert es aber offensichtlich lange, bis dann alle Aemter in der Schweiz mal im Besitz der nötigen Unterlagen sind und seine Frau in die Schweiz einreisen und hier leben darf. Gut, dies ging bei mir und meiner Frau vor über 15 Jahren auch etwa 3 Monate.

Wie auch immer, was scheinbar neu ist, ist dass die Einwohnergemeinde in der Schweiz mit dem wohnhaften Schweizer Ehemann noch eine separate, spezielle Befragung durchführt. Auf jeden Fall hat mein Bekannter von seiner Wohngemeinde ein Schreiben mit einem Fragebogen erhalten, auf welchem er zum Teil doch recht persönliche Dinge beantworten muss. Zum Beispiel: Wo in Thailand haben Sie ihre Frau erstmals getroffen? Was haben Sie in Thailand zusammen unternommen? Wie lange kennen Sie Ihre Frau? Und noch mehr... Dies gab es bei uns auf jeden Fall noch nicht.

Gruss Tom
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Michaleo
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Re: Fragebogen Einwohnergemeinde nach Heirat

#2

Beitrag von Michaleo »

Wir (im Sozialdienst) müssen ab und zu Bestätigungen schreiben, dass jemand keine Sozialhilfe bezieht.
Das geht relativ schnell und unkompliziert, ist aber für Leute, die das Sozialamt nicht einmal von hören und sagen kennen, ein bisschen befremdend.
Freundliche Grüsse L-)
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thedi
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Re: Fragebogen Einwohnergemeinde nach Heirat

#3

Beitrag von thedi »

Diese Art Befragung kann durchaus Sinn machen - oder eine unverschämte Frechheit darstellen. Kommt ganz drauf an warum sie fragen und was sie mit den Antworten machen wollen. Mich nähme es wunder, ob dem Schreiben eine Erklärung zum Sinn und Zweck der Umfrage beigelegt war.

Mit freundlichen Grüssen

Thedi
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tom
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Re: Fragebogen Einwohnergemeinde nach Heirat

#4

Beitrag von tom »

Ich werde ihn mal fragen wenn ich ihn das nächste Mal sehe, Thedi. Grundsätzlich bin ich auch der Meinung dass es absolut okay ist was die Einwohnergemeinde hier macht. Vielleicht ist dies ja eine Massnahme um mögliche Scheinehen früher zu erkennen. Denn die Heirat ist ja an und für sich durch und beglaubigt.

Gruss Tom
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Adi
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Re: Fragebogen Einwohnergemeinde nach Heirat

#5

Beitrag von Adi »

Mittlerweile wird genauer geprüft ob eine Scheinehe vorliegen kann... Vor allem bei grösseren Altersunterschieden...
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tom
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Re: Fragebogen Einwohnergemeinde nach Heirat

#6

Beitrag von tom »

Nicht zu vergessen Zwangsehen, welche glaube ich bei bestimmten Bevölkerungsgruppen durchaus auch ein Problem darstellen.

Gruss Tom

grunder9
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Re: Fragebogen Einwohnergemeinde nach Heirat

#7

Beitrag von grunder9 »

Solche Fragen muss ein Schweizer der in der Schweiz eine Ausländerin heiratet auch in einem Fragebogen beantworten. Von dieser Seite her ist das nur eine Gleichstellung von Heirat in der CH oder im Ausland.
Grundsätzlich bin aber gegen solche doch sehr persönliche Fragen

Freundliche Grüsse
grunder
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yuaho
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Re: Fragebogen Einwohnergemeinde nach Heirat

#8

Beitrag von yuaho »

Bei uns war es 2013, vor der Einreise meiner Frau noch befremdlicher. Wir wurden zeitgleich in der deutschen Botschaft, Bangkok und im Ausländeramt meiner Heimatstadt in D befragt. Ich habe das als Unverschämtheit empfunden, trotzdem aber nix gesagt. Schliesslich ist man auf das Wohlwollen der Obrigkeit angewiesen.
Relevante Daten kann sich der Staat auch ohne Schikane beschaffen. Das war noch einer der berühmten letzten Tropfen, die das Fass zum Überlaufen bringen.
Für meinen Geschmack mischen sich Beamte und Politik viel zu sehr in mein Privatleben ein. Ist das eine Arbeitsbeschaffungsmassnahme ?
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tom
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Re: Fragebogen Einwohnergemeinde nach Heirat

#9

Beitrag von tom »

Wie gesagt... wenn es darum geht dass Scheinehen und Zwangsheiraten dadurch aufgedeckt werden können, finde ich eine Befragung okay. Was ich allerdings negativ finde ist, dass Fragen wie "Wo haben Sie Ihre Ehefrau erstmals getroffen" und "Wann haben Sie Ihre Ehefrau kennengelernt" etc. nichts mit der Gemeinde in welcher ein Ehepaar wohnen will zu tun hat. Solche Fragen sollten vor der Hochzeit gestellt werden (werden sie wohl auch) und nicht nachdem man offiziell verheiratet ist und die Ehefrau ein Recht darauf hat, ihrem Ehemann nach DACH zu folgen. Am Altersunterschied kann es bei meinem Bekannten nicht liegen. Und auch sonst ist er eigentlich als Geschäftsinhaber in der Gemeinde eine durchaus akzeptable Person.

Gruss Tom
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michael59
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Re: Fragebogen Einwohnergemeinde nach Heirat

#10

Beitrag von michael59 »

da hat das Amt einen Verdacht auf Scheinehe und geht dem nach.
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