bodo9 hat geschrieben: ↑So 23. Aug 2020, 10:44
Westfale hat geschrieben: ↑Sa 22. Aug 2020, 17:32
Der FC-Seppelhausen ist im Grunde wie Leverkusen, Wolfsburg, Hoffenheim und Leipzig eine Werkselft, gehalten von Adidas, Audi und der Allianz.
Das sehe ich etwas anders. Natürlich ist heute kein Bundesligaverein mehr ohne das fette Zubrot der Werbekunden in der Lage, den aufgeblasenen Etat zu finanzieren. Der Unterschied besteht aber darin, dass die von dir genannten Konstrukte ohne ihre Financiers niemals auch nur in die Nähe der Bundesliga gekommen wären, sich ihre Mitgliedschaft dort also erkauft haben, während die anderen Clubs, die sogenannten Traditionsvereine, zuerst eine gute sportliche Leistung erbracht haben, und erst dadurch für die Werbewirtschaft interessant wurden. In meinen Augen ist das schon eine gewisse Art von Wettbewerbsverzerrung.
So ist die Champions League in diesem Jahr ein gutes Muster, wohin das alles führt. Drei der vier Halbfinalisten sind die Spielzeuge unendlich reicher ausländischer Geldgeber. Und der vierte Verein hat, wie man im von Max verlinkten Artikel richtig nachlesen kann, keinerlei Skrupel, Geld aus den dunkelsten Quellen anzunehmen, Hauptsache es ist nur möglichst viel Geld.
Leider wird Corona diese Chancenungleichheit zwischen den Vereinen wohl noch verstärken. Denn die Traditionsvereine werden unter den wahrscheinlich noch länger ausbleibenden Zuschauereinnahmen doch deutlich leiden, während es für die Geldgeber der Werksmannschaften keinerlei Problem ist, das Geld im bisherigen Umfang weiter sprudeln zu lassen.
Bodo, da unterschriebe ich jeden Satz von dir! - Man sollte vielleicht noch anmerken, dass die oben genannten Vereine anderen Vereinen Plätze in der Bundesliga weggenommen haben. Da kicken jetzt einige in der 2. oder gar 3. Liga. Und über die wird geschimpft, wie schlecht sie doch arbeiten. Das mag bei dem einen oder anderen Verein auch so sein. Aber ohne die genannten Vereinen wären sie, oder zumindest einige, vielleicht gar nicht erst in die Gefahr geraten, abzusteigen.