Rubber Plantage im Isaan

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Michaleo
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Re: Rubber Plantage im Isaan

#11

Beitrag von Michaleo »

In unserer Nähe (Provinz Sakon NNakhon) verkauft der gewesene Filialleiter der Bangkokbank krankheitshalber 80 Rai Gummiebaumplantage.
Die Bäume werden seit 2 Jahre angezapft.
Er häuscht 100'000 Baht pro Rai.

Heute sei (im Dorf sieht man alles) eine Dame mit einem gediegenen Fahrzeug aus Bangkok vorgefahren; vielleicht hat er schon verkauft.
Freundliche Grüsse L-)

grunder9
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Re: Rubber Plantage im Isaan

#12

Beitrag von grunder9 »

Obwohl der Handel mit Gummibaumplantagen momentan gut läuft, würde ich selbst auf die nächsten 20-30 Jahre gesehen nicht darin investieren. Laos, Vietnam und vor allem China werden in den nächsten Jahren selbst sehr viel Kautschuk produzieren und damit die Preise schwer unter Druck setzen. Meiner Meinung nach liegt in der Oelpalme die Zukunft. Nahrung und Energie, zwei Dinge die immer zunehmend gefragt sein werden.
Freundliche Grüsse
grunder
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Michaleo
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Re: Rubber Plantage im Isaan

#13

Beitrag von Michaleo »

grunder9 hat geschrieben:Meiner Meinung nach liegt in der Oelpalme die Zukunft.
Oekologisch allerdings sehr umstritten.
Freundliche Grüsse L-)
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Colothani
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Re: Rubber Plantage im Isaan

#14

Beitrag von Colothani »

Wollte eigentlich nur von Provinz ansässigen wissen wie die allgemeine Lage ist. ;)
@Michaleo...danke bin aber nicht interessiert im Moment. Es geht mir nur darum den "Fühler" ausstrecken um Möglichkeiten auszuloten und wirklich bei Loei. (Beziehungsnetz sehr wichtig, da vorhanden)
Allerdings beinhaltete deine Meldung immerhin eine interessante Preisangabe.

Ob es sich rechnet mit einer Rubberplantage?
Für uns als Familie stellt sich die Frage anders. Wir wollen die Lebenshaltungskosten damit abdecken. Mit nachwachsendem Rohstoff kann es gewährleistet werden, in unserem Beispiel schon seit wir hier im Lande sind. Die Preisschwankungen bereiten uns momentan auch Probleme. Aber eine Überlegung ist dabei, einen kleineren Teil davon zu verkaufen um damit eventuell ein zweites Standbein in die Wege zu leiten. Daran drehen sich meine Gedanken.

Es wurde ja schon geschrieben, daß es oftmals Rubberbauern aus dem Süden in den Norden zieht, weil der Bodenpreis noch nicht so ausgeschöpft ist wie bei uns unten. Ihre Erfahrung im Kautschuk ist so nebenbei auch gefragt.
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Derk
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Re: Rubber Plantage im Isaan

#15

Beitrag von Derk »

Michaleo hat geschrieben:
grunder9 hat geschrieben:Meiner Meinung nach liegt in der Oelpalme die Zukunft.
Oekologisch allerdings sehr umstritten.
Wobei auch nicht viel besser als Gummiplantagen.
Ich hab beides gesehen und in beidem gibt es kaum Artenvielfalt.
Colothani hat geschrieben:Für uns als Familie stellt sich die Frage anders. Wir wollen die Lebenshaltungskosten damit abdecken. Mit nachwachsendem Rohstoff kann es gewährleistet werden, in unserem Beispiel schon seit wir hier im Lande sind. Die Preisschwankungen bereiten uns momentan auch Probleme. Aber eine Überlegung ist dabei, einen kleineren Teil davon zu verkaufen um damit eventuell ein zweites Standbein in die Wege zu leiten.
Die Grundfrage für Kautschuk ist: gibt es ausreichend Wasser um im trockenen Isaan kontinuierlich zu bewässern?
Nur so kommt man auf hohe Erträge die sich rechnen.
Mit "normalem" Land kommen in besseren Gebieten der Provinz Udon 4 Leute mit 30 Rai gut hin und können langsam aber sicher die Hauserweiterung vorantreiben. Zum eigenen Auto wird es aber noch lange nicht reichen...

Als ich mich mit Gummi beschäftigt habe war meine Quintessenz dass wenn damit anfangen, dann von Grund auf und die Pflanzen auch als kleine Pflanzen richtig pflegen, was oft vernachlässigt wird. Es gibt inzwischen Sorten, die man schon nach 5 Jahren gut zapfen kann und die auch einen hohen Holzwert zum Lebensende mitbringen.

Bye,
Derk
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konair gelöscht
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Re: Rubber Plantage im Isaan

#16

Beitrag von konair gelöscht »

Dem Mangel an Wasser kann man nach helfen, hier bei uns, im Isaan Nakhon Ratchasima Provinz, werden Brunnen gegraben um an das Grundwasser zu kommen, die Kosten hat man bei einer guten Ernte wieder drin, was ja das Wasser garantiert (sollte).
Dies beobachte ich vorallem bei der Manjokpflanze (Cassavapflanze).

grunder9
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Re: Rubber Plantage im Isaan

#17

Beitrag von grunder9 »

Einen qualitativ guten Gummibaum in guter Erde und Standort braucht man nicht zu bewässern. Nur muss man dem Gummibaum, der ja hier im Nord-Osten z.T. alle Blätter in der Winterszeit abwirft, eine Ruhepause gönnen. Inbesondere in den Wochen, wo die neuen Blätter austreiben. In dieser Zeit ist der Gummibaum ziemlich anfällig für Pilzkrankheiten. In unserer Gegend bewässert niemand die Gummibäume, ausgenommen sind Neupflanzungen.

Das bohren von Brunnen für die Bewässerung von Gummibaumplantagen ist der ökologiste Unsinn den man sich vorstellen kann. Wenn das grossflächig gemacht wird ist die Absenkung des Grundwasserspiegels die Folge und damit verlieren viele andere Pflanzen und auch Menschen die Lebensgrundlage.

Ich sehe es sehr skeptisch mit den neuen Sorten, von welchen gesagt wird, dass man sie schon nach 5 Jahren ritzen kann. Der Baumumfang ist einfach nach nur 5 Jahren zu klein. Wenn man nun den Baum so ritzen will, dass sich die Arbeit lohnt, müsste man einen Schnitt von ca. 1/3 bis 1/2 des Stammumfangs machen. So ein Baum wird niemals einen vernünftigen Ertrag über 20 und mehr Jahre bringen.

Beim Gummibaum ist es wie bei anderen Pflanzen und auch Tieren. Wenn der Mensch nur den grösstmöglichen Ertrag aus der Pflanze oder aus dem Tier holen will, wird er sich längerfristig viele Probleme schaffen.
Freundliche Grüsse
grunder
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illuminati
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Re: Rubber Plantage im Isaan

#18

Beitrag von illuminati »

grunder9 hat geschrieben: Beim Gummibaum ist es wie bei anderen Pflanzen und auch Tieren. Wenn der Mensch nur den grösstmöglichen Ertrag aus der Pflanze oder aus dem Tier holen will, wird er sich längerfristig viele Probleme schaffen.
Freundliche Grüsse
grunder
das sehe ich auch so - wenn bei allem nur noch der Ertrag im Vordergund steht - geht alles den Bach runter - langfristig. Wir haben gerade eine Neupflanzung von ca. 20 Rai ist jetzt im 2. Jahr - mindst. die Hälfte der Arbeit die angefallen war - habe ich selbst erledigt. Ich komme aus einem techn. Beruf - war alles Neuland, im wahrsten Sinne des Wortes. Trotz der körperlich anstrengenden Arbeit gefällt mir das - früher bin ich immer Fahrrad gefahren - zwischenzeitlich ist mir das arbeiten in der Natur viel lieber.....

Es ist auch was anderes wenn man direkt die Arbeiter (Bäume) grosszieht und pflegt - die einmal die Rente bezahlen ..... dieses Grundstück werden wir wohl nicht mehr verkaufen, dazu ist die Lage zu schön - an einem Ende ein Berg, der noch Dschungel pur ist .... und nur 7 km vom Stadtzentrum entfernt.

Um dem schnöden Mamon zu huldigen - gibt es andere Möglichkeiten - beinhalten ein grösseres Risiko - aber haben einen weitaus höheren Ertrag. Wenn man zu heutigen Preisen Kautschukland erwirbt - ist der Ertrag ca. 3-5% p.a auf das eingesetzte Kapital - bei den derzeitigen Gummipreisen eher bei 3%. Mit anderen Geschäften macht man die 3% im Monat.
Gruss
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Derk
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Re: Rubber Plantage im Isaan

#19

Beitrag von Derk »

konair hat geschrieben:Dem Mangel an Wasser kann man nach helfen, hier bei uns, im Isaan Nakhon Ratchasima Provinz, werden Brunnen gegraben um an das Grundwasser zu kommen, die Kosten hat man bei einer guten Ernte wieder drin, was ja das Wasser garantiert (sollte).
Ich sprach aber von vorhandenem Wasser und nicht von Wasser dass auf Kosten anderer erst gewonnen werden muss...
grunder9 hat geschrieben:Einen qualitativ guten Gummibaum in guter Erde und Standort braucht man nicht zu bewässern. Nur muss man dem Gummibaum, der ja hier im Nord-Osten z.T. alle Blätter in der Winterszeit abwirft, eine Ruhepause gönnen. Inbesondere in den Wochen, wo die neuen Blätter austreiben. In dieser Zeit ist der Gummibaum ziemlich anfällig für Pilzkrankheiten. In unserer Gegend bewässert niemand die Gummibäume, ausgenommen sind Neupflanzungen.
Wenn man ganzjährig Wasser zur Verfügung hat - z.B. durch einen Fluss oder eine Quelle - dann macht es einen deutlichen Ertragsunterschied ob man bewässert oder nicht.
Liegt einfach am Herkunftsgebiet der Gummibäume...
Und die neuen Züchtungen sind so schlecht nicht, es gibt ja schon die ersten Erfahrungen bis zum Abholzen.

Im weitgehend trockenen Isaan macht es eigentlich kaum einen Unterschied ob man mit Gummi nicht reich wird, mit Maniok oder mit Zucker :D

Bye,
Derk

Bye,
Derk

grunder9
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Re: Rubber Plantage im Isaan

#20

Beitrag von grunder9 »

Derk hat geschrieben: Wenn man ganzjährig Wasser zur Verfügung hat - z.B. durch einen Fluss oder eine Quelle - dann macht es einen deutlichen Ertragsunterschied ob man bewässert oder nicht.
Bye,
Derk
Dazu zwei Gedanken: 1. Bei der Entnahme von Wasser aus einem Fluss oder Quelle kann es durchaus sein, dass das ökologische Gleichgewicht des Wasserlaufes selbst oder der Gebiete nach der Wasserentnahme gestört werden. In der Schweiz braucht ein Bauer eine Bewilligung, wenn er Wasser aus einem öffentlichen Gewässer zur Bewässerung seiner Felder einsetzen will. Und das zu recht.

2. Natürlich kann mit Bewässerung ein höherer Ertrag erziehlt werden. Wie mit Kraftfutter bei Milchkühen eine höherer Milchleistung. Der bewässerte Gummibaum wird sich an die stehte Bewässerung gewöhnen. Der Wurzelballen bleibt in der Entwicklung gemessen an der Baumkrone zurück. Da entstehen zwei Risiken. A. Der Baum steht auf "schwachen Füssen". Er ist weniger sturmresistent. B. Bleibt die Wassergabe aus kann sich der Baum mit dem zu kleinen Wurzelballen nicht mehr genügend mit Nährstoffen versorgen. Weiter kommt dazu dass bei stetiger Bewässerung auch mehr gedüngt werden muss. Und die Düngung wäre dann ein weiters heikles Thema.
Freundliche Grüsse
grunder
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