Sampantamith Road: Soi Sampan

[Michaleo]

Wie das in der Isaanunterschicht üblich ist, grüsste die Inhaberin mich jeweils nicht wirklich, sondern machte höchstens eine Bemerkung, die ich ja nicht verstand. Als aber aufgrund des Königstags drei Tage Alkofrei war, holte sie eigenhändig und ohne Erklärung eine dreifache Portion.

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Die Soi Sampaign lebt, da muss ich Euch nichts anderes vormachen, nebst von den z.T. recht gutbetuchten Hotels (Panarai, Old Inn, demnächst Victoria) vom Milieu. Wie lange das Geschäft in der Nacht jeweils offen bleibt kann ich nicht sagen, denn ich legte mich zeitlich vorher hin. Was mir aber auffiel, war, wie oft der Ausläufer mit seinem Motocy und einem Karton Bier oder Whisky zwischen den Beinen wegfuhr und, was durchaus reizvoller war, wie oft junge und spärlich bekleidete Frauen einen Arm voll Alkoholika holten.

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Oft parkierte das eine oder andere Samloo vor dem Laden, und wenn der grosse Lastwagen mit Nachschub kam, riefen die Beifahrer, welche auf dem Dach sassen, schon von weitem: aus dem Weg, wir kommen! schnell weg alle! und der Chauffeur hupte. Am sehr frühen Morgen (ich habe so meine Wachstunden in der Nacht) fuhr der mit grossem Getöse, schalten und jene Zwischengasgeräusche weg, und nachher war eine kurze Zeit Ruhe, bis das Geschäft wieder öffnete.

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Gleich nebenan war eine riesige Baustelle, die ich im Thread über den Irish Clock erwähnt habe. Die Mitarbeitenden holte ihre Getränke und Mamasuppen natürlich auch im Geschäft.

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Ich habe überigens gestaunt, wie viele Frauen auf der Baustelle tätig sind.
Ich gehe davon aus, dass es sich um Unterakkordleute handelt, welche im Familien- oder Eheverband verpflichtet waren.

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[grunder9]

Dieses Geschäft ist eine Goldgrube, denn es beliefert fast alle Bars inkl. Day&Night in der Strasse. Da fast alle Barinhaber von der Hand in den Mund leben, können sie nur kleiner Mengen an Getränken einkaufen. Dieses Geschäft liefert zu jeder Zeit oder Unzeit das gewünschte Nass. Gegen Barzahlung versteht sich.
Freundliche Gr¨üsse
grunder

[Michaleo]

Gegen Barzahlung versteht sich.

In meinem Fall war das 75 ฿ pro Fläschchen dunkles BeerLao.
Schräg gegenüber besteht noch ein Meeting Point, den ich wegen Unfallgefahr nicht empfehlen kann,

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...und eine Bar mit Fairy Tales.
Die Märchen der Gäste wie auch des Personals halten sich wohl etwa die Waage.

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Wir verlassen den Bereich um den Irish Clock

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und gehen am Panarai vorbei.
Die Idee eines grossen Frühstücks ist ja in Ordnung, aber wo soll ich bis spätestens 10.00 Uhr morgens Futter für 250 ฿ einlagern? Ein Kaffee und ein Toast (Croissant wäre mir lieber) reichen mir um diese Zeit.

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[Michaleo]

Die Gegend ist auch nachts eigentlich unbedenklich zu begehen, solange man sich an gewisse Vorsichtsregeln haltet.

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Das Phoenix wirkt auf mich wegen der betonfarbenen Mauer nur wenig einladend.

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Die Soi Samphan Thamit ist inzwischen sehr eng geworden.
Die Qualität der Trottoirs ist bedenklich - macht keinen Spass da durchzuflanieren.

Es gibt allerdings gewisse Abschnitte ohne jede Beeinträchtigung, habe ich festgestellt.

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Die Anzahl der sich an der Soi Samphan Thamit allabendlich betrinkenden Falangs ist nach meinem Empfinden gestiegen.

Das ist eine nüchterne Feststellung, welche ich am fortgeschrittenen Abend nicht nachvollziehen kann.

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[Michaleo]

Wenn wir weiter nach Norden gehen, und das tun wir, erreichen wir kurz vor dem Day & Night die ATM- Bar.
Ich vermute, dass zuerst der Bancomat dort stand, und später eine Bar herumgebaut wurde, sicher weiss ich es aber auch nicht, und wichtig ist es eh nicht.

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Ich kann die ATM- Bar weder empfehlen noch abraten, so gross ist die Fluktuation.
Ich und meine Lumix (sie liegt defekt in einer Schublade in Udon Thani, die arme) hatten aber auch schon viel Spass dort.

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Ich habe auch schon Männer beobachtet, welche dort Geld abgehoben haben, und nach ein Paar Schritten hatten sie es noch nicht ausgegeben. Wie gesagt, je nach Belegschaft braucht es kein kaltes Herz um einen Sparfuchs zu markieren.

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Die junge, gelangweilte Frau überigens begleitet ihre Mutter in die Bar, selber arbeitet sie nicht, denn, wie sie mehrmals und auch ausschliesslich sagt, sie sei eine Tom. Meines Erachtens schliesst das nicht aus, die Gäste zu unterhalten, aber sie schien diese Bezeichnung als abschliessender Lebensentwurf zu definieren: ich bin ein Tom Boy, ich muss nicht arbeiten, sondern nur auf meine Mutter warten.

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In dem Alter habe ich am Sonntag Zeitungen verkauft um von meinen Eltern unabhängig zu sein und erzielte die Bestnote in Chemie an der Matura. Aber man soll ja nicht vergleichen, zudem bin ich mit zunehmender Reife alles andere als ein gutes Vorbild geworden.

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[Udo Nthani]

Ich kann die ATM- Bar weder empfehlen noch abraten, so gross ist die Fluktuation.
Ich und meine Lumix (sie liegt defekt in einer Schublade in Udon Thani, die arme) hatten aber auch schon viel Spass dort.

Das sind aber ältere Fotos mein lieber Michu. Die ATM Bar wurde kürzlich verkauft und umgebaut. Im Inneren steht jetzt ein qualitativ guter rot betuchter Billardtisch und vorne gegen die Strasse wurden 3 Zelte aufgestellt, darunter 3 Rosenholz Bänke kombiniert mit ein einem 3er Set Steintische im Holzlook.

Die neue Besitzerin ist mit einem Schweizer verheiratet und lebt in Neuchâtel. Sie hat die Bar für ihre (hübsche) Tochter mit 28 Lenzen gekauft, welche die Bar betreibt. Wahrscheinlich mit einer Cousine, war gestern mit einem Kunden von uns da, natürlich sehr früh am Abend, es waren aber 3 hübsche, schlanke und gross gewachsene Mädchen an den Vorbereitungen für das Abendgeschäft.

Ich lese deinen Bericht aber mit grossem Vergnügen, wohne ich doch nur 3 bis 5 Steinwürfe davon weg, sehe aber, dass ich viel weniger über den Sündenpfuhl in der Nachbarschaft weiss und weniger dokumentiert bin wie Du. Zuoberst auf der to do Liste steht ein Besuch im von Dir beschriebenen Thai Restaurant anfangs der Soi links an, wollte da schon 2 x hingehen aber anscheinend betreiben die nur ein Tagesgeschäft, nach 18 Uhr war der Laden jetzt schon 2 x geschlossen.

Gruss Jan

[Michaleo]

Zuoberst auf der to do Liste steht ein Besuch im von Dir beschriebenen Thai Restaurant anfangs der Soi links an, wollte da schon 2 x hingehen aber anscheinend betreiben die nur ein Tagesgeschäft, nach 18 Uhr war der Laden jetzt schon 2 x geschlossen.

Ich glaube sogar schon um fünf. Das Restaurant woanders, z.B. in einer Gemeinde auf dem Land, wäre kein Highlight, aber in der Soi Sampagn ist es sehr angenehm, ganz normalen einheimischen Food zu finden.

Die neue Besitzerin ist mit einem Schweizer verheiratet und lebt in Neuchâtel. Sie hat die Bar für ihre (hübsche) Tochter mit 28 Lenzen gekauft, welche die Bar betreibt. Wahrscheinlich mit einer Cousine...

Der sprichwörtliche Familiensinn der Isaanis lässt grüssen.
Aber für die Gäste ist die Uebernahme vielleicht ein Zugewinn - ich werde Mitte Oktober entsprechende Recherchen vorantreiben


Damit kommen geografisch wir zu der so unbeliebten, und doch immer noch existierende Barhalle "Day & Night".

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Das zusammentreffen so vieler Bars führt dazu, dass hier immer irgendetwas läuft.

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Wer über genügend Banknoten im Geldbeutel verfügt, kann hier von Bar zu Bar trudeln, auch wenn es regnet.

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Die Frage ist natürlich einzig und allein, ob man das will, und nicht, ob sich das ziemt.
Ehrlich gesagt: nein, es ziemt sich nicht.

Der freundliche Mann, welcher im Hintergrund des folgenden Bildes zu einem grossen Schluck ansetzt, heisst Lester, ist ein gewesener australischer Kaufmann und spricht ein wunderschönes, altmodisches Englisch, das er von seiner Mutter übernommen hat. Von ihm kann man ohne zu zögern sagen: für ihn ziemt es sich nicht, aber er ist gerne da.

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Don-Juan-Syndrom, Geltungsbedürfnis oder einfach ehrliche Lust auf Unterhaltung mit einer attraktiven, jungen Frau? Letzteres scheitert gelegentlich an den sprachlichen Fähigkeiten auf beiden Seiten. Allerdings kann das Wort "Unterhaltung" auch optisch verstanden werden, wie in einem Museum.

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[Michaleo]

Oft sind ein Teil der Bars geschlossen, je nach Saison.

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mein eindruck war sprichwörtlich "ernüchternd" und nicht sehr einladend. ich wurde vom personal wie auch von den gästen (durchs band im pensionärsalter)...

Je nach Jahres- und Tageszeit mag es vorkommen, dass einem die Männer im Rentneralter vermehrt auffallen, ich glaube aber nicht, dass sie zur Hauptverdienstzeit - zwischen 21 Uhr und Schluss - wesentlich zum Umsatz beitragen. Es gibt auch in Udon Thani viele junge Männer, seien es solche, die berufstätig sind, seien es Touristen, die gerne mal auf den Putz hauen. Zu später Stunde sind sie vermehrt unterwegs...

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...wenn die Mädchen schon etwas angesäuselt sind und gerne zeigen, wie gut sie tanzen können.

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Ansonsten nehme ich an, dass das Day & Night unpersönlicher ist als eine kleine Bar an der Strasse.

Der intime Charakter einer Kleinbar geht verloren, wenn sie sich in einer Halle neben X anderen befindet.
Das wirkt sich ganz sicher auf die Mitarbeiterinnen, aber auch auf die Gäste aus.

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Wobei, wenn drei von vier Barhocker frei sind, ist es nur eine Frage der Oekonomie, auf welchen man sich setzt.
Sicher nicht auf den rechts, nicht auf den in der Mitte, sondern auf jenen dicht neben Aom, welche sich auf einen neuen Fotofeuilleton freut.

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[Michaleo]

Eben hat Aom mir angerufen und vorwurfsvoll gefragt, was ich in der Schweiz mache, wo sie doch im Day & Night auf mich warte. Als ich antwortete, dass ich gerade über sie geschrieben hätte, war sie beruhigt.

vollmundig, komplex und ausgewogen im Geschmack
dunkle Früchte, süße Vanille und das typische Raucharoma
fließt dekadent über die Zunge
setzt intensiv-süßes Vanillearoma frei,
Orangenschalen, Gewürzen und Rosinen entfalten sich
geschmeidige Aromen von Rauch, Torf und Malz.

Nein, hier handelt es sich nicht um den Geruch von Aom, sondern um einen bestimmten flüssigen Stoff mit dem Namen C2H6O, von den wir im Day & Night zur genüge zu uns- und ausgegeben haben, sodass es Zeit wird, eine Kleinigkeit zu essen. Kein Problem in der Soi Sampaign.

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Die Händlerinnen und Händler fahren durch oder stehen den Abend lang am gleichen Ort.

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Wir verlassen das Day & Night also, essen eine Kleinigkeit und wenden uns gegen links zu.

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Die Piewbar ist definitiv einen Besuch wert, denn man wird erwartet.

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Ob sie auch per Line ein Vorwurf nach DACH schickt?

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[Fredfeuerstein]

Au Mann. Mit Dir dürfte ich abends nicht durch Udon oder weiß der Geier ziehen.
Ich weiß gar nicht, woher Du die Kraft nimmst, immer nur zu fotografieren???