DACH und die Flüchtlinge

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Samuel
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DACH und die Flüchtlinge

#1

Beitrag von Samuel »

Während der Griechenland-Euro-Krise wurde von vielen Politikern der Begriff "Wertegemeinschaft" nach meinem Ermessen oft überstrapaziert.
Jetzt - wo abertausende Flüchtlinge nach Europa unterwegs sind - höre ich den Begriff nicht mehr - sondern es wird nach einem Verteilschlüssel gerufen.
:-?

Innerhalb der EU wird die Personenfreizügigkeit als "unverhandelbar" dargestellt - aber die EU-Aussengrenzen sollen mit Zäunen und militärischen Mitteln verteidigt werden.
:-?

Eine aktuelle Umfrage in der Schweiz will mir weis machen, dass fast die Hälfte meiner Landsleute dafür sei, die Grenzen vorübergehend zu schliessen (Link).
Das beschämt mich zutiefst.
Gruss
Sam UTH
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Udo Nthani
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Re: DACH und die Flüchtlinge

#2

Beitrag von Udo Nthani »

Das beschämt mich zutiefst.
Dito! Schäme mich mit!

Wenn man das mediale Echo bei einem Flugzeugabsturz oder einer Bombenattacke in BKK und deren Konsequenzen mit relativ wenigen Toten (wobei auch da ist jeder einer zu viel) vergleicht mit den Massnahmen die bestrebt werden um Unfälle mit Todesfolge von Flüchtlingen zu verhindern dann steht das in keinem Verhältnis....

Wir hören zwar von 2'500 ertrunkenen Flüchtlingen seit Januar, dass aber doppelt so viele Flüchtlinge beim Überqueren der Wüste sterben ist allgemein kaum bekannt, da die Opfer buchstäblich verdorren und nicht an Urlaubsorten angespült werden.

Kein Land und keine Regierung dieser Welt hat das Recht Menschen nicht in oder aus einem Land ein- respektive ausreisen zu lassen!

Jan
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tom
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Re: DACH und die Flüchtlinge

#3

Beitrag von tom »

Mir geht es wie euch. Ich habe eh immer meine Probleme damit wenn es heisst das Boot sei voll... ich denke wir hätten in DACH weissgott genügend Platz und Geld für diese Flüchtlinge. Aber man muss es halt auch organisieren wollen. Dass Länder wie Griechenland, Mazedonien, Italien, Ungarn etc Probleme damit haben steht ausser Frage. Ich frage mich aber was jemand in DACH dazu verleitet zu glauben, Flüchtlinge könnten einem etwas wegnehmen...

Gruss Tom
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borussenbuddha
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Re: DACH und die Flüchtlinge

#4

Beitrag von borussenbuddha »

tom hat geschrieben:Ich frage mich aber was jemand in DACH dazu verleitet zu glauben, Flüchtlinge könnten einem etwas wegnehmen...
Und ich frage mich, ob tatsächlich jemand ernsthaft glaubt, dass das durch nicht aufgenommene Flüchtlinge eingesparte Geld der eigenen Bevölkerung zu gute kommt. ;)
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tom
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Re: DACH und die Flüchtlinge

#5

Beitrag von tom »

Ja, dies kommt noch dazu... Dieses ständig immer wiederkehrende "Wir haben selber genug Menschen im Land, denen es nicht gut geht".... Daraus den Schluss zu ziehen dass wir Flüchtlinge nicht aufnehmen könnten, ist schlicht hanebüchen und erst noch falsch. Ich habe es selber bei meiner nun leider verstobenen Mutter erlebt, welche mit ihrer Minimalrente die ganzen Kosten welche mit dem Heimaufenthal angefallen sind gar nicht zahlen konnte. In ihrem Fall hat der Staat durchaus geholfen, aber man musste sich (sprich: ich musste mich) zuerst mal wirklich richtig schlau machen und durch den Behördendschungel kämpfen. Auch benötigte ich diesbezüglich auch mal Hilfe... ohne Michaleo welcher beruflich damit zu tun hat hätte ich wohl nie erfahren, dass meine Mutter gar keine Steuern mehr zu bezahlen hat... Als dies dann mal alles erledigt war, lief alles automatisch problemlos. Und da haben - ich gebe es zu - vielleicht Ausländer und Flüchtlinge insofern Vorteile, dass es immer Gruppierungen und Vereine gibt welche sich um sie kümmern und für sie einsetzen und genau wissen, was zu tun ist. Dass unsere Leute hingegen ihren Arsch nicht hochkriegen um sich darum zu kümmern was ihnen staatlich zusteht, kann und darf man doch nicht einem Flüchtling zum Vorwurf machen. Dies ist schlicht nur dämlich.

Gruss Tom

KoSamed
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Re: DACH und die Flüchtlinge

#6

Beitrag von KoSamed »

borussenbuddha hat geschrieben:
tom hat geschrieben:Ich frage mich aber was jemand in DACH dazu verleitet zu glauben, Flüchtlinge könnten einem etwas wegnehmen...
Und ich frage mich, ob tatsächlich jemand ernsthaft glaubt, dass das durch nicht aufgenommene Flüchtlinge eingesparte Geld der eigenen Bevölkerung zu gute kommt. ;)
Fuer mich ein Ansatz-es ist Realitaet, das es innerhalb D seit Jahren Versaeumnisse gab, die eigene Bevoelkerung "mitzunehmen", wie immer so schoen heisst-Altersarmut, Bildungsnotstand, zunehmende Obdachlosigkeit, Kinderarmut-dazu geradezu "alternativlose"verschwenderische Pamperung griechischer Animositaeten usw.
Letztens las ich von Herrn Palmer(gruener OB von Tuebingen),das es gesetzlich abgesichert sei, bei drohender Obdachlosigkeit durchaus rechtmaessig ist, Enteignungen von Wohnraum vorzunehmen.Schlussfolgernd daraus duerfte es noch nie Obdachlosigkeit in der BR D gegeben haben.
Natuerlich sind alle die vorgenannten Beispiele letztendlich nichtssagend gegenueber sicher realistischer Odysseen , welche heutzutage Menschen auf sich nehmen um ins gelobte Land zu kommen.
Unfaehige Politik, Luegen und Diskrimierung der eigenen Bevoelkerung haben leider dazu gefuehrt, das es zunehmend rumort und der Solidaritaetsgedanke (trotz permanenter medialer positivberieselung) ad absurdum gefuehrt wird.
Irgendwo habe ich gestern gelesen, das die UNO/EU irgendeine beschaemende Summe bereitstellen wolle um afrikanische Staaten zur Ruecknahme der Fluechtlinge zu bewegen.
Nicht nur, das diese Summe im Hinblick auf die verschleuderten Mrd.in Griechenland geradezu beschaemend sind, es ist auch totaler Schwachsinn zu glauben, das man so das Problem loesen kann
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Colothani
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Re: DACH und die Flüchtlinge

#7

Beitrag von Colothani »

Ich frage mich aber was jemand in DACH dazu verleitet zu glauben, Flüchtlinge könnten einem etwas wegnehmen...
Habe mir vor Tagen diesen Bericht aus dem Jahre 2012 angesehen. Da kommt einiges zur Sprache was auch auf das "Heute" zutreffen kann.

Wir sind nicht Ausländer-feindlich, aber wir sind Deutsch-freundlich



****
Bild

Zu & Sehenswert 1h51m44s
Jasinnas neues Doku-Meisterwerk: "60 Millionen Menschen sind auf der Flucht"

Jasinna schreibt: "Das Video hat ganz explizit nicht den Anspruch "politisch korrekt" oder jederzeit emotional-distanziert zu sein, dennoch natürlich bemühe ich mich (in der Sache) objektiv zu bleiben."

Jasinna zeigt auch die andere Seite auf. Versucht zu verstehen. Warum sind 60 Millionen Leute auf der Flucht.
Den Kausalzusammenhang zu den NATO- anglo-US-Kriegen belegt sie völlig unzweifelhaft.

Aber auch die wichtigsten anderen Gründe für Flüchtlingsströme versucht sie zu eruieren, mit teilweise gleichermaßen überraschenden wie überzeugenden Argumenten.

Sie sucht nach Wahrheiten. Sie entdeckt dabei Modelle, wie es gehen könnte. Jasinna nennt NGOs, die sich für Flüchtlingsströme einsetzen. Hinterfragt ihre Beweggründe.
Zum Schluss stellt sie die Frage nach der "Migrationswaffe", der Gretchenfrage des Themas.
Sie nennt umsetzbare Lösungen für folgende zwei Problematiken:
Wie gehe ich mit Intensivstraftätern um?
Wie löse ich das Problem mit den Flüchtlingswellen?

Sie hat die Lösungen parat. Umsetzbar. Fair. Vernünftig.


grunder9
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Re: DACH und die Flüchtlinge

#8

Beitrag von grunder9 »

Die EU versagt in dieser Sache völlig. Während für die Griechenlandkrise ein Sondergipfel den nächsten jagte, ist sie nicht instande für das weit aus grössere Flüchtlingsdrama politische Entscheidungen zu treffen. Warum auch? Banken und Wirtschaft sind ja nicht betroffen. Dafür presst sich mach Politiker und Politikerin ein paar Krokodilstränen aus den Augen um Betroffenheit zu signalisieren.
Dass das Verhalten einiger europäischer Statten in der Flüchtlingsfrage sehr zu wünschen überig lässt, verschärft die Lage nur noch. So verstösst z.B. der von Ungarn gebaute Zaun gegen die Grundwerte der EU. Aber man lässt die Ungaren machen.
Ich glaube nicht, dass in absehbarer Zeit eine wirkliche Lösung des Flüchtlingproblems erarbeitet wir. Dazu müsste man viel Geld aus der Tasche nehmen. Und wer will das schon.
Freundliche Grüsse
grunder
Wer kämpft kann verlieren. Wer nicht kämpft hat schon verloren.

grunder9
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Re: DACH und die Flüchtlinge

#9

Beitrag von grunder9 »

Gerade dieser Artikel
http://www.bernerzeitung.ch/dienste/rss ... y/15082786
zeigt, wie kurzsichtig doch die Politiker sind. Anstatt die Hilfe vor Ort drastisch zu erhöhen und damit die Grundlagen für Wirtschaftsflüchtlinge zu reduzieren, will man kürzen. Und sich dann wundern, wenn noch mehr Menschen Einlass wollen. Gerade die Schweiz als zweifelsfrei reiches Land müsste die Entwicklungshilfe von nicht mal einem halben Prozent des Bruttoinlandprodukt (BIP) anheben. Beispiel: Luxemburg, Schweden, Norwegen mit rund 1 Prozent.
Freundliche Grüsse
grunder
P.S. Ich habe diese Meinung schon vertreten, als ich noch Steuern in der CH blutete.
Wer kämpft kann verlieren. Wer nicht kämpft hat schon verloren.
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ZH-thai-fun
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Re: DACH und die Flüchtlinge

#10

Beitrag von ZH-thai-fun »

grunder9 hat geschrieben:... Anstatt die Hilfe vor Ort drastisch zu erhöhen und damit die Grundlagen für Wirtschaftsflüchtlinge zu reduzieren, will man kürzen. .
Grenzen gegen Flüchtlinge? (Ich hab meine ganz eigene und einzige Meinung zu dem Thema erstellt)

Ich als Schweizer z. B. finde es schlicht unfair, dass es Leute hier gibt die "Flüchtlinge raus" schreien, aber Schweizer Global-Firmen wie Nestlè, Novartis, Glencor und co. unterstützen! Schon früher waren es doch auch die Kolonial-Länder (alle aus dem alten Europa) die alle die Drittweltländer so auch Afrika und den Nahen Osten, die heutigen Flüchtlings- Länder, ich sag mal „ausraubten“. Zu, Beispiel jede Chance Afrikas nahm, sich selbst zu vermarkten. ...
Das war doch verdammt nochmals der Anfang des heutigen Flüchtlings-Elendes.

Ebenso wie heute noch, auch die CH-Global-Firmen die Flüchtlingsländer ausnehmen und deren Ressourcen absahnen und z. B. mit China, dass zur Zeit Afrika mit Chinesischen Arbeitern ausraubt, Freihandelsabkommen abschliessen usw. Oder Nestlè z. B. verkauft den Quell-Besitzern deren eigenes Wasser in Flaschen abgefüllt zu Preisen, dass diese dort neben ihren Quellen verdursten. (Wasser – Pure Life Skandal) Pharmamultis liefern nur dort Hilfe wo es schon genügend Tote, resp. Kranke gibt usw. usw. ...
Das ist doch verdammt nochmals der Grund des heutigen Flüchtlings-Elendes.

Hier in den EU Ländern die die Flüchtlinge anstreben, wird mit deren Gold, Oil, Gas, Diamanten, Erzen, oder mit Waffengeschäften usw. usw. Wert vermehrt und dann auf „Steuer-Inseln“ dessen Schwarzgelder gehortet. Beträge (ca. 200Billionen $) die reichen würden um den Bürgern vor Ort in allen armen Länder Materialien, Wissen und Arbeit zu verkaufen, so dass diese Bürger dort z. B. Strassen, Zu- und Abwasser und Elektrisch selber einrichten könnten. ...
Das wäre doch verdammt nochmals das Ende des heutigen Flüchtlings-Elendes.

Klar dass sie (ihrem) gestohlenen „Ressourcen “ nachrennen, bis in die Länder wo ihr „Wert“ weiter wächst! Politisch richtig, wird keine Schuld anerkannt. Dafür im Gegenzug den Schleppern die Schuld gegeben und um den Wähler bei der Stange zu halten aus deren Stangen Grenzpflöcke geschmiedet. Ich meine seit Jahren und fortdauernd, wer die praktizierte Flüchtlings und Asyl-Politik (der Schweiz) mit Rechts-Nationalistischen oder gar Rassistischen Forderungen torpediert, muss Krank und Egoistisch im Kopf sein. ...
Es war doch verdammt nochmals, die Schweiz schon immer ein Demokratisch Humanes Land!

Frei nach thai.fun
Nur wer Negatives wahr'nimmt, kann auch Positive genießen.
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