Grexit ?

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Marburger
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Re: Grexit ?

#161

Beitrag von Marburger »

Michaleo hat geschrieben:
Fr. 2'800.-.
Mit Fr. 1'500.- könnte sie gerade Wohnung und KK bezahlen, Essen und Steuern lägen nicht mehr drin.
Ohje...bei 2.800,-- dürfte es für die Betreiber geradezu ein Spagat sein, die Zimmer für (nur) 150,-- anzubieten.
Ein klassisches Beispiel für die ungesunde Preisspirale.
In D geht diese Berufsgruppe mit ca. € 1.000,--/1.200,-- nach Hause.


Gruß Marburger
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Adi
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Re: Grexit ?

#162

Beitrag von Adi »

Marburger hat geschrieben:n D geht diese Berufsgruppe mit ca. € 1.000,--/1.200,-- nach Hause.
Brutto oder Netto?
In der Schweiz spricht man bei Löhnen im Normalfall von Brutto und in Deutschland so viel ich weiss von Netto, das führt öfters zu Missverständnissen.... L-)
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chang58
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Re: Grexit ?

#163

Beitrag von chang58 »

In diesem Fall denke ich eher Brutto. Ich kann mich auch irren.
Aber dieser Job gehört zu den schlecht bezahlten.
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Marburger
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Re: Grexit ?

#164

Beitrag von Marburger »

Adi hat geschrieben: Brutto oder Netto?
In der Schweiz spricht man bei Löhnen im Normalfall von Brutto und in Deutschland so viel ich weiss von Netto, das führt öfters zu Missverständnissen.... L-)
Im Fall eines Zimmermädchens wird es bei Vollzeitstelle der Nettobetrag sein. Bei 1300,--/1400,- Brutto-Einkommen halten sich die Abgaben in Grenzen.
Allerdings arbeitet die überwiegende Zahl der armen Teufel in Teilzeit...damit sich der Arbeitgeber lediglich mit einer Pauschalabgabe "vergnügen" kann.
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Michaleo
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Re: Grexit ?

#165

Beitrag von Michaleo »

Adi hat geschrieben:In der Schweiz spricht man bei Löhnen im Normalfall von Brutto
Bruttolohn Zimmermädchen in der Schweiz z.Z. Fr. 4'098.- bei 6 Jahre Berufserfahrung.

Im Fall von Nafissatouo Diallo, das Zimmermädchen von Dominique Strauss-Kahn in New York, war der Lohn in einem Jahr einiges höher. ;)
New York – Der frühere IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn zahlt einem Zimmermädchen in den USA laut einem Medienbericht sechs Millionen Dollar.
Das gegen ihn laufende Zivilverfahren wegen mutmasslicher Vergewaltigung soll eingestellt werden
Blick
Freundliche Grüsse L-)
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Marburger
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Re: Grexit ?

#166

Beitrag von Marburger »

Michaleo hat geschrieben: Bruttolohn Zimmermädchen in der Schweiz z.Z. Fr. 4'098.- bei 6 Jahre Berufserfahrung.
Unglaublich...mein Sohn, Bachelor in Chemie, 2 Jahre Berufspraxis, verdient bei Höchst gerade mal € 3.800,-- Brutto.
Irgendetwas scheint bei den Entlohnungen nicht zu stimmen...entweder in C, oder in D... :-?
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tom
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Re: Grexit ?

#167

Beitrag von tom »

Die Mär der hohen Schweizer Löhne

Christian Schürer und Pasquale Ferrara

Es ist ein vielgehörtes Argument der Branche: Die Preise seien in der Schweiz auch darum so hoch, weil unsere Löhne höher sind als im Ausland. Tönt logisch, ist aber falsch. Die Arbeitskosten sind zumindest im Detailhandel tiefer als im Ausland.


Es ist unbestritten: Die Löhne in der Schweiz sind höher als im Ausland. Rund 3700 Franken betragen die Mindestlöhne für Angestellte im Detailhandel in der Schweiz. Das ist wenig. Doch im Vergleich mit dem Ausland viel. Das Institut BAK Basel beziffert den Unterschied bei den Bruttolöhnen im Detailhandel zwischen der Schweiz und Deutschland auf rund 30 Prozent.

Tiefere Lohnnebenkosten in der Schweiz

«Doch bereits wenn man die Lohnnebenkosten berücksichtigt, also Sozialleistungen und Versicherungen, die der Arbeitgeber bezahlen muss, verringert sich die Differenz auf 20 Prozent», sagt Urs Müller, Chefökonom vom BAK Basel. Die Lohnnebenkosten sind in der Schweiz nämlich wesentlich tiefer.

Hohe Produktivität

Doch besonders wichtig sei ein weiterer Faktor: «Entscheidend ist nicht, was ein Mitarbeiter pro Stunde verdient, sondern was er dafür leistet», betont Urs Müller gegenüber «Kassensturz». Und hier zeigen die Zahlen von BAK, dass die Schweiz klare Vorteile hat.

Die Produktivität im Schweizer Detailhandel beträgt pro Arbeitsstunde in der Schweiz fast 49 Franken, in Deutschland jedoch nur 37 Franken. Das heisst: Pro eingesetzte Arbeitsstunde bringen Schweizer Detailhandelsangestellte ihrem Arbeitgeber mehr.

Arbeitskosten: Vorteil Schweiz

«Trotz höherer Bruttolöhne sind die Arbeitskosten in der Schweiz kein Nachteil im Vergleich mit dem Ausland», bringt es Urs Müller auf den Punkt. Die Gründe für die höhere Produktivität in der Schweiz sind gemäss BAK: In den letzten 10 Jahren wurde in der Logistik viel in Rationalisierungen investiert.

Ausserdem spielen längere Arbeitszeiten und weniger Absenzen des Personals eine Rolle. Wichtig sei vor allem die Tatsache, dass pro Arbeitsstunde und Fläche die Schweizer Detailhändler mehr einnehmen.

Überschätzter Einfluss der Löhne

Häufig wird der Anteil der Personalkosten am Preis überschätzt. 61 Prozent machen die Kosten für die Warenbeschaffung aus. Das ist der grösste Kostenblock. Der Anteil des Personals beträgt nur 14 Prozent. Die Löhne sind somit für die Höhe der Preise nicht ausschlaggebend.

BAK-Chefökonom Urs Müller fasst die Rolle der Löhne für die Preisunterschiede gegenüber dem Ausland so zusammen: «Wenn wir die Arbeitskosten betrachten, dann spielen diese praktisch keine Rolle im Verhältnis zum Ausland». Massgebend seien die in der Schweiz höheren Warenbeschaffungskosten.

Quelle: http://www.srf.ch/konsum/themen/arbeit/ ... zer-loehne
Da das ganze nun wirklich nicht mehr viel mit Grexit zu tun hat, werden wir diesen Thread demnächst dann mal "aufräumen".

Gruss Tom
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borussenbuddha
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Re: Grexit ?

#168

Beitrag von borussenbuddha »

Marburger hat geschrieben:

Unglaublich...mein Sohn, Bachelor in Chemie, 2 Jahre Berufspraxis, verdient bei Höchst gerade mal € 3.800,-- Brutto.
Irgendetwas scheint bei den Entlohnungen nicht zu stimmen...entweder in C, oder in D... :-?
Nun ja, das ist bei der Qualifikation auch für Deutschland nicht soo viel.
Z. B. ein Facharbeiter in der Automobilindustrie verdient ohne Bachelor kaum weniger.
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Samuel
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Re: Grexit ?

#169

Beitrag von Samuel »

Gestern Dienstag auf ARTE.
Sehenswert.....
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Gruss
Sam UTH
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Colothani
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neofaschistische Eurodiktatur

#170

Beitrag von Colothani »

Hier die Doku
Die Dokumentation "Prinzip Hoffnung: Die Welt des Alexis Tsipras" ....
begleitet den Syriza-Vorsitzenden von der entscheidenden Kampagne im Vorfeld der Juni-Wahlen 2012 bis zu seiner Wahl zum griechischen Ministerpräsidenten im Januar 2015. Der Film gibt Aufschluss über Tsipras Persönlichkeit und seine politischen Ansichten und Ambitionen. -

Mit seiner Wahl zum Ministerpräidenten wurde er zum Hoffnungsträger vieler Griechen. Charismatisch und eloquent versprach Alexis Tsipras jenen, die die harten Sparauflage der EU nicht mehr auf sich nehmen wollten einen anderen Kurs: Schuldenschnitt, Privatisierungsstopps und die Schaffung von Arbeitsplätzen – dafür trat mit seinem Linkbündnis Syriza ein.



Ein halbes Jahr nach seinem Amtsantritt und nach Monaten harter Verhandlungen hat Tsipras einen Grexit abgewendet. Aber sein Land muss ein Reformpaket schlucken, das härter ist als jenes, das die Griechen im Referendum abgelehnt haben. Sein Traum, als griechischer Held aus dem Schuldenstreit hervorzugehen scheint vorbei.
Doch wer ist Alexis Tsipras wirklich?

***
“UNSERE SCHLACHT, GRIECHENLAND ZU RETTEN”
INTERVIEW MIT VAROUFAKIS

Um in der Öffentlichkeit den Griechen die Schuld für die verfahrene Situation zuschieben zu können, wurde ein „Labyrinth aus Scheinverhandlungen“ errichtet, das vor allem das Ziel hatte, den griechischen Finanzminister Yanis Varoufakis medial zu diskreditieren. So sagte etwa Anfang Februar 2015 der niederländische Finanzminister und formelle Eurogruppenpräsident Jeroen Dijsselbloem zu Varoufakis:
Bild
„Entweder Du unterschreibst das Memorandum, das auch die anderen unterschrieben haben, oder eure Wirtschaft wird kollabieren. Wir werden eure Banken kollabieren lassen.“

Seit März/April 2015 wurden die griechischen Banken dann gezielt trocken gelegt. Das Ergebnis war eine Art finanzieller „Herzinfarkt“.

ÜBER DAS LABYRINTH DER SCHEINVERHANDLUNGEN UND DAS AUSSCHALTEN VON VAROUFAKIS
Ein hochrangiges Mitglied der griechischen Delegation, die mit den europäischen Geldgebern verhandelte, hat dem französischen Nachrichtenmagazin Mediapart.fr ein Interview gegeben.

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble verfolge zudem seit 2011 den Plan, Griechenland aus dem Euro zu werfen und habe den Griechen sogar Geld für diesen Schritt angeboten. Während das griechische Volk unter der Erpressungspolitik der Euro-Gruppe aufs Schlimmste leidet, haben sich die Oligarchen des Landes im Verlauf der Krise gezielt bereichert. Nach Angaben des Insiders geschah dies mittels des Einlösens von griechischen Staatsanleihen, die die Reichen des Landes zuvor für 20 Prozent des Wertes erstanden hatten und zum vollen Nennwert bei der Zentralbank veräußerten.

Auf diese Weise wurden die Bargeldreserven des Landes für Sozialversicherung und Rente enorm geschröpft. Widerstand seitens der sonst sehr aufs Sparen fixierten Euro-Gruppe gab es gegen diese Praktiken nicht.

Der Insider wirft der Gruppe um Wolfgang Schäuble auch vor, ab und an künstlich eine Verschärfung der Krise zu initiieren, um Druck gegen die Griechen zu erzeugen. Das Fazit des Insiders liest sich ernüchternd:
„Wir haben ihre Macht unterschätzt. Es ist eine Macht, die die soziale Struktur durchdringt, die Art, wie Menschen denken. Sie kontrolliert und erpresst. Wir haben sehr wenige Hebel. Das europäische Gebäude ist schon längst kafkaesk.“
Interview with Mediapart

***
EU Kurz Vor Dem Crash?

Ein Blick zurück aus einer nahen, aber unschönen Zukunft auf die EU heute:
Fünf Geschichten beleuchten in Annalisa Piras’ Dokumentarfilm die Identitätskrise des aktuellen Europas. Wird die EU angesichts von wachsenden nationalistischen Bestrebungen, sieben Jahren Wirtschaftskrise und zunehmender Unzufriedenheit der Bevölkerung in die Katastrophe schlittern?



Mit Interviews, Berichten, Archivmaterial und eingebettet in die Geschichte des dramatischen Fluges zeichnet Piras das Bild eines bedrohten Europas, für das es zu kämpfen lohnt. Anhand von fünf Geschichten aus Großbritannien, Schweden, Deutschland, Spanien und Kroatien vermittelt der Film ein eindrucksvolles Porträt vom „europäischen Traum“, der bald schon ausgeträumt sein könnte.

Er führt die Errungenschaften einer Union vor Augen, die für Wohlstand, Stabilität und soziale Gerechtigkeit auf weltweit höchstem Niveau gesorgt und größere Kriege verhindert hat. Es ist ein nachdenklicher, bewegender und geistreicher Film, der mit den Augen jener auf Europa blickt, die für seinen Erfolg am wichtigsten sind: die Europäer selbst.
Unsere Leitmedien übernehmen vor allem zwei Funktionen:
Sie erklären uns die Welt, so wie wir sie sehen sollen und sie schirmen uns von denjenigen Informationen ab, die dieses Weltbild in Frage stellen könnten. Quelle
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