Veraenderungen in der Schweiz ?!

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Kurt
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Re: Veraenderungen in der Schweiz ?!

#51

Beitrag von Kurt »

Dienstag, 10. Oktober 2017

MACH-Basic: «Blick», «Tages-Anzeiger» und «WOZ» verlieren Leser

Die grossen Print-Tageszeitungen haben weiterhin einen schweren
Stand bei den Leserinnen und Lesern. Dennoch liefern die
aktuellen Leserzahlen «keine rationale Erklärung» für die
rückläufigen Werbeumsätze der Pressemedien, wie die Wemf AG für
Medienforschung folgert. Denn 93 Prozent der Schweizer
Bevölkerung lesen weiterhin regelmässig ein gedrucktes
Medienprodukt, was einer Abnahme um einen Prozentpunkt
entspricht.

In dieses insgesamt «stabile Bild» fügen sich beispielsweise
«20 Minuten», die «Aargauer Zeitung», das «St.Galler Tagblatt»
oder auch die «Neue Zürcher Zeitung» ein, die alle ihre Reichweite
in den letzten sechs Monaten mehr oder weniger halten konnten.

Ein weniger gutes Bild liefern hingegen die Ringier-Titel «Blick»
und «Blick am Abend», deren Print-Ausgaben 43 000 (-8,5 Prozent)
beziehungsweise 25 000 (-4,2 Prozent) Leserinnen und Leser
verloren haben.

Die Ringier-Ehre rettete die «Bilanz»: Nach dem Umstieg der
Erscheinungsfrequenz von 14-täglich auf einmal monatlich ist das
Wirtschaftsmagazin der einzige von der Wemf aufgeführte Titel,
der seine Leserschaft «signifikant» steigern konnten
(+21 Prozent).

Zu den grossen Verlierern des Halbjahres gehören weiter der
«Tages-Anzeiger» (-7,5 Prozent), die «SonntagsZeitung» (-9,5
Prozent) und «Das Magazin» (-9,9 Prozent) und damit gleich drei
Titel von Tamedia, die alle zusammengerechnet insgesamt
150 000 Leser und Leserinnen verloren haben.

Noch stärker betroffen von dem Leserrückgang sind mit dem «NZZ
Folio» (-13,1 Prozent) und der «WOZ – Die Wochenzeitung» (-23,8
Prozent) zwei weitere, namhafte Publikationen, wie die Zahlen aus
der aktuellen Erhebung MACH Basic 2017-2 zeigen.

Gegensteuer gibt dafür das «Tagblatt der Stadt Zürich»:
Das städtische Amtsblatt, an dem Tamedia zu 65 Prozent und Lokalinfo
zu 35 Prozent beteiligt sind, hat um 8,6 Prozent zugelegt.
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drfred
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Re: Veraenderungen in der Schweiz ?!

#52

Beitrag von drfred »

damit keine verwirrung entsteht: zum thema werbemedienforschung wurde an einer früheren stelle schon über die am ersten september veröffentlichten auflagezahlen (-> hier abrufbar: https://www.nextlevel1.ch) geschrieben:


das obige posting von @kurt handelt nun von reichweiten:

von branchenfernen werden diese zahlen gerne verwechselt.

in bern findet hierzu heute ein spanndeder anlass statt: der schweizerische medienforschungstag 2017: https://wemf.ch/de/medienforschungstag/ ... stag-2017/
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ZH-thai-fun
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Re: Veraenderungen in der Schweiz ?!

#53

Beitrag von ZH-thai-fun »

Kurt hat geschrieben: ... In dieses insgesamt «stabile Bild» fügen sich beispielsweise
«20 Minuten», die «Aargauer Zeitung», das «St.Galler Tagblatt»
oder auch die «Neue Zürcher Zeitung» ein, die alle ihre Reichweite
in den letzten sechs Monaten mehr oder weniger halten konnten. ...
Und was meinst du als Medien-Profi, Kurt.
Gerade hab ich die Abo Verlängerung der NZZ vor mir! Bis jetzt hab ich diese als einzige noch verbleibende Online-Zeitung zur Unterstützung, im sinne guten Medien muss man stützen, noch bezahlt. Aber in der Flut der Online Medien findet man/n doch alles und viel zu viel? Warum bezahlen ...?

Bild
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Kurt
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Re: Veraenderungen in der Schweiz ?!

#54

Beitrag von Kurt »

ZH-thai-fun hat geschrieben:
Kurt hat geschrieben: ... In dieses insgesamt «stabile Bild» fügen sich beispielsweise
«20 Minuten», die «Aargauer Zeitung», das «St.Galler Tagblatt»
oder auch die «Neue Zürcher Zeitung» ein, die alle ihre Reichweite
in den letzten sechs Monaten mehr oder weniger halten konnten. ...
Und was meinst du als Medien-Profi, Kurt.

Warum bezahlen ...?

/img]
Ja...warum bezahlen ?

Zahlen fuer.....egal fuer "was", ist auch immer die FRAGE,
was (?) bekomme ich dafuer ?!

Ist mir das wert ?

Das muss Jeder fuer sich alleine entscheiden !

Ich habe fast immer GRATIS-ZEITUNGEN "gemacht", die wurden
dann von (genug) Werbe-Einnahmen finanziert.

Weil das BLATT "interessant" war, wurde es von Vielen gelesen,
dadurch hatten die WERBENDEN einen meist groesseren "Rucklauf"
als bei meiner Konkurrenz......also alle waren "Gewinner".... :)

Ich war und bin immer noch der MEINUNG, eine ZEITUNG
oder ein MAGAZIN, sollte

- informieren
- unterhalten
- die Menschen in den MITTEL-PUNKT stellen
- bei der "Wahrheit" bleiben.....es sollte "stimmen" - was da "steht" !

= einfach gesagt = EHRLICH sein !

Aber eben......das ist je laenger je mehr = NICHT mehr gefragt !

Es gab geniale SCHREIBER. Diese wurden immer weniger.

Aber das DIGITALE - das INTERNET bringt das nicht mehr hin.

Das will auch (fast) Niemand mehr.

Spanend wird es dann, wenn die ROBOTER am "Ruder" sind,
ob diese auch MEDIEN konsumieren ?!

Vermutlich eher UP-DATE's........also BEFEHLE, zur weiteren
"Abschaffung" der MENSCHEN.

Also echt, ich bin froh, bin ich schon "aelter"...... :D
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ZH-thai-fun
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Re: Veraenderungen in der Schweiz ?!

#55

Beitrag von ZH-thai-fun »

Kurt hat geschrieben: Also echt, ich bin froh, bin ich schon "aelter"...... :D
Danke dir für die guten Antworten und für deine "Mediale Zeitverwendung". :D

Kommen wir zum Thema.
Die Veränderungen in der Schweiz werden auch durch die Medial -reißerischen und oft eigennützigen Schlagzeilen in den Medien angeheizt. (Gestern in der Presse) Geht einher mit dem aufkommenden Populismus und deren un/verantwortlichen Schlagwörter. Die "Kinder" der Sozialmedien werden so auch v/erzogen. Geht einher mit der Spaltung der Gesellschaft in Gut- und Laut- Menschen. Geht einher mit dem zunehmenden Trumpalen Nationalismus ... Vor allem in Ländern die noch keine Diktatur haben, oder so. L-)
Nur wer Negatives wahr'nimmt, kann auch Positive genießen.

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Kurt
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Re: Veraenderungen in der Schweiz ?!

#56

Beitrag von Kurt »

Was noch zu sagen ist, die MEDIEN, besonders
die MASSEN-MEDIEN, sind MACHT-MITTEL.

Ich hatte mit meinen beiden "Wochen-Zeitungen" immerhin
auch 135'000 Ex. Auflage.

Und "beglaubigte" 100'000 LESER !

Ich habe diese "Macht", jeden MITTWOCH in 135'000 Haushaltungen
zu gelangen.....ich habe das NIE fuer was "missbraucht" !

Im Gegenteil.

Ich habe gute PROJEKTE unterstuetzt.

Von Vereinen.
Vom Gewerbe.
Sport.

zB. Bau von "Radwegen" !
In einer meiner Wohngemeinden, in der jahrelang die Zonenerweiterung fuer
die Erweiterung der Gewerbe-Zone abgelehnt wurde......habe ich mit meiner
ZEITUNG potente FIRMEN gesucht, die denn da bauen wuerden und NEUE
Arbeitsplaetze schaffen wuerden.

Dann, als die STIMM-Buerger lesen konnten, dass wenn sie bei der
naechsten ABSTIMMUNG fuer die (neue) GEWERBE-ZONE eben mit
"JA" stimmen......kommen FIRMEN, Jobs.....

Und es klappte.

Fuer "Stellenlose" eine Gratis-Vermittlung.
Stiften-Boerse.

Da koennte ich noch viel aufzaehlen.....aber ich lasse es.

Ein MEDIUM, jedes MEDIUM, kann man(n), wenn man dan will,
zum POSITIVEN einsetzen....

Oder eben.....alles miesmachen.....niedermachen...

- Luegen-Presse
- Fake-News

SCHADE, dass das so ist !
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Michaleo
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Re: Veraenderungen in der Schweiz ?!

#57

Beitrag von Michaleo »

Schön zu lesen, Kurt, dass Du mit Deinen Medien gute Sachen unterstützt hast.

Was lesen den die Expats im Moment so, welche Medien sind gut und müssen trotzdem nicht bezahlt werden, oder kosten wenigstens nicht alle Welt und sind zahlbar?

Was habt Ihr so aus Eurem Tablet, PC oder Notebook abonniert um einigermassen informiert zu sein?
Freundliche Grüsse L-)

grunder9
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Re: Veraenderungen in der Schweiz ?!

#58

Beitrag von grunder9 »

Also ich habe ein Online-Abo der Berner Zeitung. Obwohl ich die mit Tricks und kleinen Einschränkungen auch gratis lesen könnte. Aber gehöre nicht zu denen die über das Zeitungssterben klönen und dabei alles gratis haben wollen. Aber ich ja nur noch Teilzeit-Expat.
Freundliche Grüsse
grunder
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Kurt
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Re: Veraenderungen in der Schweiz ?!

#59

Beitrag von Kurt »

Samstag, 28. Oktober 2017

Weshalb die SDA-Subventionierung falsche Anreize schafft

Die Billag-Gebühren für Radio und Fernsehen sind bei den Leuten
und auch in der Politik zunehmend umstritten
.

Doch ausgerechnet jetzt giesst der Bundesrat weiter Öl ins Feuer
und «unterstützt» ab 2019 auch die Schweizerische Depeschenagentur
(SDA) zusätzlich mit zwei Millionen Franken pro Jahr aus dem Gebührentopf.

Aber genau das war eigentlich nicht die Idee der Politik.

Denn eine Subventionierung der SDA ist nicht nur wegen ihrer
Monopolstellung umstritten. «Damit würden letztliche Bundesgelder
für Grossverlage eingesetzt, was nicht in unserem Sinn ist»,
erklärte Michael Sorg, Medienverantwortlicher der SP, dem Klein
Report noch Mitte September.

An diesen Sorgen vorbei hat der Bundesrat am Mittwoch,
18.Oktober Nägel mit Köpfen gemacht, wie er fast schon beiläufig
verkündete - zeitgleich mit der Senkung der Haushaltsabgaben ab
2019, welche die im «No Billag»-Kampf erhitzten Gemüter doch
eigentlich beruhigen sollte.

Die Unterstützung der SDA dürfte neben der Nachrichtenagentur
selber auch die an ihr beteiligten Grossverleger und Aktionäre
freuen, also Tamedia, die NZZ-Gruppe, die SRG und Médias Suisses,
der Verband der Westschweizer Privatmedien. Daneben profitieren
auch Kunden der SDA von günstigeren Leistungen, wenn diese
subventioniert werden.

Doch genau diese Subventionierung der SDA schafft letztlich einen
falschen Anreiz:

Werden SDA-Leistungen für die Verleger günstiger, so sinkt der Anreiz,
dass sie ein Thema von ihren eigenen Journalisten abdecken lassen.

Umgekehrt steigt der Anreiz für einen weiteren Abbau der Redaktionen.
Für die Leserinnen und Leser kann das nur bedeuten, dass ihnen
noch mehr Einheitsbrei aufgetischt wird.

Zudem werden kleinere Verlage, welche die gleichen Themen wie die
SDA abdecken, vom Markt gedrängt oder gezwungen, sich thematisch
klar von der SDA abzugrenzen:

«Wenn wir sehen, dass es `nationale Themen` gibt, dann wählen wir
diese bewusst nicht oder gerade deswegen selten aus», erklärte etwa
Lukas Vogelsang, Chefredaktor der Kulturzeitschrift «ensuite»,
gegenüber dem Klein Report.

Die Logik der Medienvielfalt wird so komplett auf den Kopf
gestellt:
Leistungen von Nachrichtenagenturen, die eigentlich nur
«Lückenfüller für die Tagespresse und Online-Portale sind»,
wie Lukas Vogelsang sagt, gewinnen durch ihre Subventionierung
zusätzlich an Wettbewerbsfähigkeit und werden so vom Lückenfüller
zum Hauptdarsteller.

«Da läuft ein falscher Wettbewerb», enerviert er sich.

Anstatt im Medienbereich strukturelle Anpassungen vorzunehmen,
hat der Bundesrat die bestehenden Strukturen noch verstärkt.


Nun hat es auf dem Schweizer Medienmarkt aber nicht zu wenig
publizistisches Angebot, sondern zu viel. Zwar schreitet die
Fragmentierung auch hier voran, jedoch nicht zuungunsten der
Leserschaft oder der Medienvielfalt.

Auch bezogen auf den Kulturbereich spricht Lukas Vogelsang von
einem «Überangebot»: «Die Medien haben heute ein Problem, weil es
zu viele journalistische Kanäle gibt und sich die Finanzierung
verzettelt hat» - ein Zustand, den sich der Markt mit seinen
bestehenden Strukturen selbst eingebracht hat und den die
Subventionierung einzelner Anbieter nicht verbessert.

Und nur ein Schelm, der Böses denkt, würde behaupten, die Politik
verschaffe sich mit ihrer «Unterstützung» mehr Einfluss auf die
Medien. Sieht der Klein Report genauer hin, so sind heute 70 bis
80 Prozent der Medien direkt oder indirekt vom Staat
subventioniert.

grunder9
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Re: Veraenderungen in der Schweiz ?!

#60

Beitrag von grunder9 »

Hier noch einen interessanten Bereicht zur abgelehnten Rentenreform:

https://www.bernerzeitung.ch/schweiz/st ... y/30975646

Beschämend finde ich die Ablehnung von Rentenbezügern nur weil sie von der Erhöhnung von den CHF 70.- nicht profitiert hätten.

Freundliche Grüsse
grunder
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