Veraenderungen in der Schweiz ?!

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ZH-thai-fun
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Re: Veraenderungen in der Schweiz ?!

#21

Beitrag von ZH-thai-fun »

tom hat geschrieben:... Vermutlich wäre es das gescheiteste die Verlage würden sofort alle ihre Gratiszeitungen einstellen... :ironie:
Dann müsste Blocher seine Gratiszeitungen die er gerade massenhaft aufgekauft hat wieder hergeben. Und damit sind wir wieder beim Thema "Veränderungen in der Schweiz". Milliardäre kaufen, nebst Bunga Bunga, Firmen, Parteien, Köpfe und auch noch die Medienwelt auf.

Parteien werden mit einem Thema "stoppt Ausländer" groß, aber die kommen auch nach 40Jahren noch weil die Partei die Ausländer als Thema braucht.

Chinesen kaufen Schweizer Firmen, die doch unsere Milliardäre kaufen könnten. Unsre Milliardäre schaufeln lieber Kohle nach Panama, Heuschrecken-Invets und oder auf Steuer-Inseln.

Und dann ist da noch der Umgangston Ton in Medien. Man kann kaum mehr Kommentare wie vor 10 Jahren schreiben ohne das da eine Überzahl an bezahlten- oder Wutbürger- Kommentatoren zuhauf deine Meinung zertrumpeln.

Zudem wird in Medien wie Google, Facebook etc. versucht, dich anhand deiner Digital Tätigkeit in einer Algorithmen-Blase zu fangen, so das du andere Meinungen aus der gesamten Welt gar nicht mehr erfahren musst, kannst oder sollst.
Nur wer Negatives wahr'nimmt, kann auch Positive genießen.
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thedi
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Re: Veraenderungen in der Schweiz ?!

#22

Beitrag von thedi »

tom hat geschrieben:Mich regen diese "Spargründe" in der Schweiz sehr oft sehr auf. ...
Das ist der amerikanische Weg, das was man in St. Gallen den Studenten beibringt: Kosten optimieren. Es zählen nur messbare Grössen. Franken, Dollar, Euro.

Lebensqualität ist nicht messbar. Also hat das keinen Stellenwert mehr. Siehe aktuelles Beispiel die Postfinance: ein Laden der brummt, der Gewinn abwirft und bestens aufgestellt ist. Aber auch hier muss nun die nächste Sparrunde kommen. Satt einmal den Angestellten etwas vom Überschuss zu geben - nicht unbedingt als Barauszahlung, sondern als Lebensqualität.
tom hat geschrieben:...das günstigste was man kaufen kann ist ein Tagespass für 2 Franken. Dass dies über 700 Franken im Jahr sind ist das eine,
Apple hat den Weg gezeigt. Apps im App Store kosten meistens nur 1 bis 5 CHF. Wenn man das mit dem vergleicht, was Microsoft vorher für ihre Office-Software verlangt...

Kleinvieh macht auch Mist - das ist die Devise. Könnte bei Medien auch angewandt werden. 20 Rp. für einen Artikel? Zahle ich. 2,- CHF? nein, da schaue ich ob in einer anderen Zeitung der genau gleiche Artikel gratis zu lesen ist. Vielleicht nicht der gleiche Artikel, aber die gleiche Basis-Information. Dann etwas verschieden zusammengestrichen oder aufgebläht - je nach politischer Ausrichtung des Mediums.


Mit freundlichen Grüssen

Thedi
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Michaleo
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Re: Veraenderungen in der Schweiz ?!

#23

Beitrag von Michaleo »

thedi hat geschrieben:Zahle ich. 2,- CHF? nein, da schaue ich ob in einer anderen Zeitung der genau gleiche Artikel gratis zu lesen ist.
So halte ich es auch.
Freundliche Grüsse L-)

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Kurt
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Re: Veraenderungen in der Schweiz ?!

#24

Beitrag von Kurt »

Und wieder "verschwindet" ein "Stueck" Schweiz :



AXA streicht den Namenszusatz «Winterthur»

Die französische Versicherungsgruppe tritt ab Frühling 2018
auch in der Schweiz unter dem Namen AXA auf.

Damit entfällt der historisch bedingte Zusatz «Winterthur»
zehn Jahre nach der Übernahme der Winterthur Versicherungen.

«Wir gehören bereits seit 2007 zur französischen AXA Gruppe.
Es war seither klar, dass der Begriff früher oder später wegfallen
würde», so Antimo Perretta, CEO der AXA Winterthur.

Der Markenauftritt der AXA werde in Zusammenhang mit einer neuen
Unternehmensstrategie weltweit überarbeitet, heisst es weiter in
einer Mitteilung vom Sonntag. «Die AXA will von derjenigen, die
im Schadenfall einfach die Rechnung bezahlt, zu einer echten
Partnerin ihrer Kunden werden.»

«Es ist an der Zeit, den grossen Schritt der Veränderung,
den wir mit unserer Strategie gehen, auch in der Öffentlichkeit
sichtbar zu machen», findet Perretta. Bereits in den letzten Jahren
sei darauf hingearbeitet worden, weshalb der Namenszusatz in
Kundendokumenten, Marketingkampagnen und Verkaufsstützpunkten
kaum noch sichtbar sei.

Damit wird die Ein-Marken-Strategie der AXA-Gruppe auch in der
Schweiz umgesetzt. Derweil bleibt Winterthur der Hauptsitz des
Schweizer Unternehmens.
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Michaleo
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Re: Veraenderungen in der Schweiz ?!

#25

Beitrag von Michaleo »

Früher gab es ja auch mal eine "Berner" Versicherung, die heisst schon lange Allianz Suisse.
Freundliche Grüsse L-)
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nonthaburi
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Re: Veraenderungen in der Schweiz ?!

#26

Beitrag von nonthaburi »

thedi hat geschrieben:Siehe aktuelles Beispiel die Postfinance: ein Laden der brummt, der Gewinn abwirft und bestens aufgestellt ist. Aber auch hier muss nun die nächste Sparrunde kommen. Satt einmal den Angestellten etwas vom Überschuss zu geben - nicht unbedingt als Barauszahlung, sondern als Lebensqualität.
In Sachen Lebensqualität wird sehr gut zu uns Mitarbeitern geschaut.
6 Wochen Ferien, Teilzeitarbeit jederzeit möglich, Homeoffice nach Bedarf bis zu 2 Tage die Woche fix, unbezahlter Urlaub bis max. 1 Jahr.
Dazu Schlafräume im Gebäude, Fitnessgeräte, Tischfussball, Tischtennis, Massageangebote, Möglichkeit dank Wlan auch draussen vor dem Gebäude im Zengarten zu Arbeiten oder auf der neuen schön dekorierten Terrasse, jeden Tag gratis Früchte zum Essen...sie schauen gut zu uns.

ABER: Die Zahlen der Gewinne täuschen übrigens etwas und so wahnsinnig gut aufgestellt ist die Postfinance nicht mehr. Wegen diversen Umständen verlassen einige von den gefühlt besten Mitarbeitern (zumindest in der Informatik) die Firma. Die Zukunft sieht nicht so rosig aus. Ganz viele aus meinem Umfeld schauen sich nach neuen Jobs um.
Bleiben tun die über 50 jährigen und die ganz schlechten Mitarbeiter. Beide würden es schwer haben, irgendwo was anderes zu finden. Ich sehe der Zukunft nicht sehr positiv entgegen.
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ZH-thai-fun
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Re: Veraenderungen in der Schweiz ?!

#27

Beitrag von ZH-thai-fun »

Kurt hat geschrieben:Und wieder "verschwindet" ein "Stueck" Schweiz :
AXA streicht den Namenszusatz «Winterthur» ...
... dabei hätte meiner Meinung nach die Zürich Versicherungen schon vor 30Jahren verschwinden sollen.
Ich hasse die, immer noch, immer mehr, warum schrieb ich nicht. X(
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thedi
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Re: Veraenderungen in der Schweiz ?!

#28

Beitrag von thedi »

Politische Veränderungen haben es in der Schweiz schwer. Das wurde wieder einmal letzten Sonntag mit der Rentenreform bewiesen.

Leider werden beim zusammenstellen einer Vorlage immer mehr und mehr Details und Gegengeschäfte in die Vorlagen mit ein gepackt - die SP beharrte z.B. auf die 70 CHF Kompensation für die Reduktion des Umwandlungssatzes und gab dafür auch beim Rentenalter für Frauen nach. Lauter Dinge die eigentlich gar nichts miteinander zu tun haben. Ich glaube, dass jede der einzelnen Massnahmen durchaus eine Chance an der Urne gehabt hätte - aber alles zusammen in einer Vorlage - da gibt es einfach zu viele Punkte die jemanden stören und dann sagt man halt zur ganzen Vorlage "nein".

Ich habe mal für mich eine Rentenreform zusammengestellt. Die würde ich als einzelne Änderungen zur Abstimmung vorlegen. Kleine Einzelmassnahmen. So wie Apps auf einem Smart Phone statt eine allumfassende Software wie MS-Office auf einem Computer. Hier ein paar Vorschläge für die AHV:

Rentenbezugszeit statt Rentenalter im Gesetz festlegen.

Statt ein fixes Alter festzulegen - heute 65 für Männer und 64 für Frauen - könnte man sich überlegen, den Referenz-Rentenbeginn aufgrund der zu erwartenden Lebenszeit festzulegen. z.B. 20 Jahre Rentnerdasein soll der Durchschnittsschweizer haben. Steigt oder sinkt die Lebenserwartung, verschiebt sich der Referenz-Rentenbeginn automatisch.

Flexibles Rentenalter.

Referenz-Rentenbeginn bedeutet, dass man 100% Rente bekommt, wenn man sich zu diesem Zeitpunkt vom Arbeitsleben zurück zieht. Wer früher geht, wird entsprechend weniger Rente bekommen, wer länger arbeitet, wird später dann entsprechend mehr als 100% bekommen. Jedermann soll frei wählen können, wann er sich in einem gewissen Zeitfenster zur Ruhe setzen will.
Vorschlag: Zeitfenster 60 - 70
Gegenvorschlag: 50 - 80.

Rückwirkender Einfluss bei Änderung des Referenz Rentenbeginn

Bestehende Renten werden angepasst, wenn sich der Referenz Rentenbeginn ändert. Wenn sich die durchschnittliche Lebenserwartung erhöht werden auch bisherige 100%-ler zu Vorbezügern - mit entsprechenden Anzügen. Natürlich auch umgekehrt, wenn sich der Referenz Rentenbeginn in die andere Richtung bewegen würde.

Männer und Frauen sind gleichgestellt.

Statt von der Erhöhung des Rentenalter der Frauen zu reden. Einfach einen Grundsatz zur Abstimmung bringen. Falls dadurch Mehr- oder Minderkosten entstehen, werden die Lohnprozente angepasst.
Übergangsbestimmung: die Männer werden den Frauen angepasst.
Gegenvorschlag: die Frauen werden den Männern angepasst.

usw. usf.

Also eine Serie von Einzelmassnahmen, die je unabhängig voneinander angenommen oder abgelehnt werden können. Alle zusammen als Gesamtpaket hätten sicherlich kein Chance an der Urne. Aber je einzeln? Vielleicht doch! Was meint ihr?


Mit freundlichen Grüssen

Thedi
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Bruninho
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Re: Veraenderungen in der Schweiz ?!

#29

Beitrag von Bruninho »

Ich habe NEIN gestimmt bei den beiden verknüpften Rentenvorlagen und bin froh, dass sie abgelehnt wurden.

Ich bin, wie Thedi, der Meinung, dass die Problematik differenzierter betrachtet werden muss. Seine Aufstellung der wichtigsten Punkte teile ich weitgehend.

Die Parteien und involvierten Verbände werden sich jetzt daran machen, zu den wichtigsten Punkten tragbare und konsensfähige Lösungen zu erarbeiten. Das ist gut so und führt bestimmt zu einer besseren Gesamtlösung, als es ein JA am Wochenende gebracht hätte.

Ich denke auch, dass eine gewisse Flexibilität immer gegeben sein muss. Wenn Szenarien vorgegaukelt werden wie bis 2030 oder ab 2030, muss ich immer den Kopf schütteln. Wir können uns heute nicht im Geringsten politische und wirtschaftliche Szenarien in dieser fernen Zukunft realistisch vorstellen. Da werden mit Sicherheit alle heutigen Gedankengänge falsch liegen. Also bitte nur Pläne und Anpassungen auf einen nicht allzu fernen Zeitpunkt...

Persönlich wichtig für einen lebenswerten Staat sind mir Gesundheitsvorsorge, Service Public, Bildung, Altersversorgung. Bei der Verteilung der Steuermittel soll primär darauf Gewicht gelegt werden. Die Mittel dafür sind da. Es muss hinterfragt werden, warum man 10 Milliarden für ein paar Kriegsflugzeuge ausgeben muss (Niemand kann 2017 mit einigen Flügern Kriege gewinnen oder auch nur rudimentär beeinflussen. Um das zu wissen reicht ein bescheidenes Allgemeinwissen). Den unaufhörlich steigenden monetären Begehrlichkeiten der Wirtschaftselite muss zudem endlich ein Riegel geschoben werden.

:wai:
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thaithom
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Re: Veraenderungen in der Schweiz ?!

#30

Beitrag von thaithom »

@Thedi
Ich frage mich, warum Politiker oder politische Gruppierungen diese "einfache" Weisheit nicht schon vor langem entdeckt haben. In der Vergangenheit sind viele Initiativen abgelehnt worden, weil sie für den "normalen" Stimmbürger ganz einfach zu komplex waren.
Ich habe in jungen Jahren eine Verkaufs-Ausbildung bei einem amerikanischen Konzern absolviert. Dabei war der Ausdruck "Overselling" ein zentrales Thema. Der einfache Kunde - oder eben Stimmbürger - will meistens nicht nicht eine Superlösung (daran glaubt er sowieso nicht), sondern möchte vorerst seine dringendsten Bedürfnisse abgedeckt haben. Umso besser, wenn das Angebot später noch ausgebaut oder ergänzt werden kann.
Erstaunlich deshalb, dass der Politik, die doch eng mit der Wirtschaft verknüpft ist, solche Grundregeln nicht geläufig sind.
Gruss Thomas
"Kun Chang"
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