Schweizer Einbürgerung abgelehnt

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tom
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Re: Schweizer Einbürgerung abgelehnt

#41

Beitrag von tom »

Thedi hat geschrieben:Anderseits ist es oft - gerade bei Einbürgerungen zum Beispiel - vorteilhaft wenn Entscheidungen von Leuten getroffen werden, welche die Antragsteller kennen. In kleinen Gesellschaften funktioniert das eher. In grösseren Gesellschaften wird anonym, aufgrund von Akten entschieden - das ist nicht unbedingt besser.
Ich gebe Dir mit dieser Einschätzung sogar recht, Thedi. Aber ab welcher Einwohnerzahl in einem Ort kennt man die Antragssteller denn noch? Und mit kennen meine ich nicht ein 5-minütiges Vorstellungsgespräch an einer Gemeindesitzung. Ich denke schon in einem Dorf mit ein paar 1000 Einwohnern ist dies bereits nicht mehr gewährleistet. Und je kleiner der Ort ist, desto grösser ist auch die Willkür dass jemand wegen einer Bagatelle nicht eingebürgert wird.
Thedi hat geschrieben:Wenn ich Dich richtig verstanden habe, würdest Du es vorziehen, wenn Einbürgerung ein Verwaltungsakt wäre, die zentral für die ganze Schweiz von einer einzigen Behörde aufgrund von klaren Bedingungen erledigt wird.

Ich sähe dabei aber auch Nachteile. Es würde bürokratisch, aufgrund von Akten entschieden. Ein Polizeireport wegen Drogenkonsum hätte dann vielleicht eine Ja/Nein Schalter Wirkung. Eine Rekurskommision wäre an dieselben Vorgaben gebunden ... Orwell - oh Graus ...
Ob das zentral sein muss kann ich nicht beurteilen. Aber ich finde es müssen Anforderungen vorhanden sein die zu erfüllen sind. Und diese müssen für alle Antragssteller gleich sein. Dies ist heute klar nicht der Fall. Ein Ja/Nein-"Schalter" ist manchmal vielleicht auch gar nicht das schlechteste. Gerade Ausländer wären vermutlich oft froh wenn genau klar wäre, was von ihnen erwartet wird und welchen Leitplanken sie folgen können/müssen.

Gruss Tom
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Michaleo
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Re: Schweizer Einbürgerung abgelehnt

#42

Beitrag von Michaleo »

Ich finde solche Fälle verglichen mit andere politische Probleme, die sich uns stellen, vergleicheeise unwichtig, 1. weil es sich um von der Presse hochstilisierte Einzelfälle handelt, 2. weil ein Rekurs möglich ist und 3. weil es nicht um Leben oder tot geht.

Allen Ausländern, ausser unangemeldete Papierlose die in einer Parallelwelt leben, geht es vergleichsweise gut in der Schweiz, sie haben Anrecht auf Sozialversicherungen und Sozialhilfe, und weil es in der Schweiz an sich viele Ausländer gibt, sind sie nicht alleine.

20min 4.2.17:
Setzt man die Zahl der Einbürgerungen ins Verhältnis zur Gesamtbevölkerung, ist die Quote in der Schweiz zweimal höher als im EU-Schnitt. Das ist nicht überraschend: Die Schweiz hat einen überdurchschnittlich hohen Ausländeranteil. Und wo es viele Ausländer hat, werden sich tendenziell auch mehr Menschen um ein Bürgerrecht bemühen.
Zudem ist offensichtlich, dass der kritische Blick unserer Presse gut funktioniert und die Person ein Gefäss gefunden hat, wo sie sich äussern kann. Krankenkassenprämien, Waffenausfuhrpolitik, Bildungsfragen betreffen viel mehr Personen und gewichten für mich daher auch mehr.
Freundliche Grüsse L-)
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ZH-thai-fun
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Re: Schweizer Einbürgerung abgelehnt

#43

Beitrag von ZH-thai-fun »

Es gibt auf Erden noch ein Ort der Zu- Durch- und Ab- Wanderungen nicht kennt. Dafür Mord und Totschlag ... gerade wurde ein Amerikaner der die Insel betreten wollte mit Pfeil und Bogen erschossen. Ein Heiles Populistien, wo rechts ein Kreis ist!?

"North Sentinel Island im Indischen Ozean gehört zur Gruppe der Andamanen, aus Sicht global vernetzter Erdenbewohner ist der Ort Terra incognita. Der Staat verbietet den Zutritt, und so ist Forschern das Volk der Sentinelesen bis heute ein Geheimnis geblieben, niemand - außer ihnen selber - kennt ihre Sprache, ihren Alltag.

https://www.sueddeutsche.de/wissen/natu ... -1.4222326
Nur wer Negatives wahr'nimmt, kann auch Positive genießen.
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