Bamboo — Bambus : Teil 3

Landwirtschaft, Pflanzen, Tiere, Technik, Wissenschaft
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Michaleo
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Re: Bamboo — Bambus : Teil 3

#291

Beitrag von Michaleo »

Will hat geschrieben:
Sa 8. Feb 2020, 05:27
Wieso messen sich die Frauen immer noch an den Männern ? Wieso gehen Frauen nicht einfach aus sich heraus voran und blicken immer noch seitlich rückwärts mit Rechtfertigungsblick zu den alten Männern hin ? Mädels — setzt doch neue Massstäbe !
Ich weiss auf welche derzeitige Ausstellung Du anspielst und mich nervt das gleichermassen auch. Es ist doch schön, wenn Künstlerinnen 30 Jahre später neu entdeckt werden, aber warum standen sie "zeitlebens im Schatten ihres Mannes"?

Das hat auch mit den Frauen zu tun. Gleichzeitig kommen wöchentlich neue Meldungen von Amerikanerinnen, die sich beklagen, vor 30 Jahre gegen ihrem Willen mit einem berühmten Popstar oder Produzent geschlafen zu haben. Oh Frau, was soll das?!

Zum Glück gibt es aber auch andere. Unsere beiden neuen Bundesrätinnen stellen ihre männlichen Kollegen derzeit ganz schön in den Schatten. So sollen Frauen sein: selbstbewusst, selbstbestimmt und straight, dann müssen sie nicht erst eine Generation später entdeckt werden.
Freundliche Grüsse L-)

Choco
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Re: Bamboo — Bambus : Teil 3

#292

Beitrag von Choco »

Will hat geschrieben:
Sa 8. Feb 2020, 05:27
Wieso messen sich die Frauen immer noch an den Männern ?
ich bin sicher, Kunst und Kunstbetrieb sind zwei völlig verschiedene Paar Schuhe. Kunstbetrieb ist Kommerz, Kunst, wie ich sie verstehe kann Erfüllung sein. Was nicht heisst, dass es nur ein entweder oder gibt, entweder Natur Schutz und alles Ökologische im weitesten Sinne oder Kunst.
Die " Mädels " na ja, die werden übrigens immer noch auf ganz subtile Weise vom Kunstbetrieb ausgeschlossen, also kämpfen die um da rein zu kommen, ganz einfach :) Auch Frauen freuen sich am Erfolg und der gebührenden Anerkennung, das heisst nicht zwingend dass sie sich mit Männern messen wollen. Wenn ich Künstlerin bin heisst das nicht, dass ich Männerkunst nicht schätze, es gibt wunderbare Bilder- und Skulpturarbeiten von Männern und von Frauen, aber, ich sag`s nochmals,der Kunstbetrieb ist ein Hexenkessel! Und wer will kein Geld mit seiner Arbeit verdienen?? Also versucht man`s im Hexenkessel und hat " vielleicht " Glück oder sowas ähnliches :) dazu braucht man aber auch einen Kunstliebhaber und Förderer mit Überzeugung, Geld u n d den passenden Kontakten. Einen oder Eine die genau weiss wo er/sie ansetzten muss um dem Künstler Erfolg zu verschaffen usw. usw.

Grüssle Choco
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ZH-thai-fun
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Re: Bamboo — Bambus : Teil 3

#293

Beitrag von ZH-thai-fun »

Off Topic
Also "Kunst und wenig Frauen", da bin ich mir nicht so sicher. Ich hab mal mit meiner eigenen- "Kunst" in Zürich Oerlikon ein Ausstellung mitgemacht an der ca.250 Künstler aus dem Kanton Zürich ausstellen konnten und auch geehrt wurden. Da wimmelte es nur so von Künstlerinnen. Ich hab sie nicht gezählt aber ich würde wetten es waren mehr als die hälfte aller Aussteller Frauen. Von hübsch- Schick, über zerzaust- Klick, bis agile- Zwick mich, alles dabei…
Nur wer Negatives wahr'nimmt, kann auch Positive genießen.
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Will
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Re: Bamboo — Bambus : Teil 3

#294

Beitrag von Will »

Sicher ist das Schwelgen und das sich Vergessen beim Schaffen und Basteln etwas ganz anderes als das für die meisten frei Schaffenden mühselige Abstrampeln nach Publikum.

Mir hat auch nie die Hype eingeleuchtet, dass die provokative Fettecke nun wesentliche Kunst sein soll. Die Beweihräucherung von provokativ Nichtigem, das ist wie das Knie zermürbende Beknien der Umwandlung von faden Backoblaten in das Fleisch Christi. Befremdlich und erstaunlich, sowas zu glauben, aber den „Pfaffen“, wie thedi es ausdrücken würde, den Pfaffen des Kunstmarktes gefällt das, und so „bespielen“ sie mit Begeisterung die musealen Spielhallen und Spielhöllen im Weihrauch ihres sinnentleerten Schwelgens.

Aber darüber will ich nicht jammern. Es geht mir darum, zu verstehen, wie sich meine Lebensfreude verlagert, weg vom Drang zur eigenen Entfaltung auf dem sogenannten Egotrip — hin zum mehr „Dienlichen“. Dafür gibt es ein schönes Bild in der christlichen Mythologie :
Man findet an Kirchenwänden ab und zu das Bild eines Riesen, der in einem reissenden Gewässer steht mit einem knorrigen Baumteil als Stütze und der ein Kind auf der Schulter über das Wasser ans gegenüberliegende Ufer bringt. Dieser Christophoros ist auch ebenso allgemein Beschützer der Reisenden.


Bei mir würde ich bei Sturmwetter keinen Fuss in den Wald setzen, schaut Euch mal den folgenden Baum etwas genauer an. Da muss ich schwer leer schlucken.
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Will
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Re: Bamboo — Bambus : Teil 3

#295

Beitrag von Will »

Letzte Woche hat es mich immer wieder in den Waldteil unseres Wohngrundstückes gezogen. Aber was heisst schon Waldteil, im Prinzip stehen da eine handvoll grosse Bäume, vom Buschwerk ragen nur noch fingerdicke kurze Stummel aus dem verkrusteten, mit kantig zerbrochenem Felsgebröckel und innen leergefressenen, mit dem Lehmsandboden verklebten Aststücken übersäten, in der Trockenheit knochentrocken erstarrten Umgebung, die zu Staub zerfallen, die Aststücke, wenn man sie anfasst. Und natürlich grosse und kleine Termitenhügel. In der Mitte dieser Grundstücksfläche ist eine freie Fläche, aber in stark abfallender Schräge. Wie erschliessen ? Ja natürlich — durch Terrassierung.

Der Traktormann hatte freie Zeit, er kam mit seinen schrägen Schneiderollen hinten und dem Stangenbalken vorne und begann, wie schon mehrmals gehabt bei mir, mit dem Aufreissen und Wegschieben des Bodens. Erstaunlich, wie brüchig selbst dickes Wurzelwerk hier ist. Zwar lagen besorgniserregend viele Gesteinsbrocken auf dem Boden herum, aber der Boden darunter war schön krümelig, noch knapp feucht und bestens geeignet für den Traktor, denn im nächsten Herbst wäre der Traktor im seifigen Lehm bloss herumgerutscht. So haben wir eine erste Terrasse angelegt und wir konnten bis knapp 1,5 m in die Tiefe gehen. Eine zweite wird dann im Herbst angelegt.
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Und nun ist mir auch endgültig klar geworden, wie abschüssig der ganze Hügelrücken ist. Wenn ich die Terrassenstufen zähle, komme ich auf 6, ohne die Zufahrtsrampe vom Tor hinauf zu den Häusern :
Werkstatt und Wintergarten des Wohnhauses, Garage mit Vorplatz, Sportplatz, Wassertankanlage, 2 Terrassierungen im Waldstück.
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Kein Wunder, machen meine Unterschenkel schlapp. 3 Stunden Traktorenarbeit kosten 70 Sfr. Und ich kann dann aus Herzenslust diese Landschaftsgestaltung noch etwas kämmen und Bambusrohre in die lockeren Böschungen einlegen — ein Hochgenuss !
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Will
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Re: Bamboo — Bambus : Teil 3

#296

Beitrag von Will »

https://youtu.be/qaIXYt541XA


Keine Musik hat mich mehr umgepflügt als der „Kracher“ von Jimmy Hendrix. Diese unbändige, wilde Aufruhr im Klangwesen hat ihre Schmucknarben hinterlassen, für das ganze Leben. Da wurden Grenzen verschoben. Im Rauschnebel und im Fall von tanzender Ekstase in schwebende Ohnmacht — und nicht bei sonntäglicher Ergriffenheit in der Wiener Klassik mit der Zugabe von Schubert als musikalischer Schaumkrone, nein, das jaulende Kratzen der elektrischen Gitarre von Hendrix — das hat die Einstellung zu Arbeit und Leben um 20 herum stark verschoben. Dinge wurden neu gewichtet — bis heute zieht sich der Wirkungsweg dieses psychischen Ausbruchs aus dem eingeschränkten, bürgerlichen Leben dahin. Hendrix war mein Geburtshelfer zum inneren Ausstieg — kein Aufstieg von der Kanti St. Gallen an die HSG und in die Kaderetagen. Die erfolgreiche Einengung und Konzentration auf den sozialen Aufstieg, das war mit Hendrix nicht mehr möglich. Dazu waren meine kleinbürgerlichen Sicherungen zu durchgebrannt. Punkt — und dann begann mein eigenartig braves Leben nach aussen mit den artigen Ausflüchten in das Dunkle des Inneren.

Fredfeuerstein
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Re: Bamboo — Bambus : Teil 3

#297

Beitrag von Fredfeuerstein »

Das ist mir alles nicht ganz unbekannt und hat u.a. dazu geführt, dass ich zeitlebens niemals wo als angestellt Beschäftigter tätig war :D
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Will
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Re: Bamboo — Bambus : Teil 3

#298

Beitrag von Will »

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Beim Aufräumen der Garage ist ein Campingzelt zum Vorschein gekommen. Das haben wir auf der überdachten Veranda des Gästehauses aufgestellt, wo auch ich meinen Liegestuhl habe und manchmal kurz Ruhe suche. Mit der Ruhe ist es nun vorbei da, denn jetzt ist auch mein kleines Monster da und sie entdeckt im Zelt alle Augenblicke draussen wilde Tiere, die sie fressen wollen. So muss ich nun dauernd mit Tigern, Elephanten, Riesenschlangen etc. kämpfen ; Michelle erwartet das von ihrem big Giant, dass der sie dauernd vor wildem Getier rettet.
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Die neu terrassierte Fläche wurde bereits zum Hausbau verwendet. Mit abgerissenen Wurzelstücken und Ästen haben wir Michelles Haus angelegt und ein Stapel gefallene Blätter ergaben den ersten Burger im neuen Haus.
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Ein grosser Baum mit hartem Holz liegt schon Jahre im Waldstück, nur die Rinde ist weg, die Termiten fressen ihn nicht. Der Traktormann konnte ihn zwar seitlich verschieben, zum Abdrehen im Hang ist er aber zu lang, es stehen Bäume im Weg. Kürzen mit meiner bescheidenen Kettensäge bei dieser Stammdicke und der Härte des Holzes ist schwer möglich. Wie haben das die Menschen früher gemacht ? Ich habe also an der passenden Stelle zwei oberschenkeldicke, ebenfalls sehr harte Aststücke eines vor einem Jahr gefällten Baumes angelegt und in Brand gesetzt. Zwischendurch habe ich diese angelegten Stücke beiseite geschoben und mit dem Beilmesser die verkohlten Holzteile am Baum weg gehackt. Das Ganze geht flott voran, nach einem halben Tag ist der Durchmesser an der keilförmigen Brandstelle halbiert.
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Michaleo
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Re: Bamboo — Bambus : Teil 3

#299

Beitrag von Michaleo »

Will hat geschrieben:
Mi 12. Feb 2020, 17:41
Das Ganze geht flott voran, nach einem halben Tag ist der Durchmesser an der keilförmigen Brandstelle halbiert.
Im Tessin haben sie in ihren riesigen Kaminen so geheizt: zwei riesige Trämlen, meistens Kastanienholz, und zwei kleine Aeste, die wie ein Katalysator wirkten. Ich könnte mir vorstellen, dass das im Bündnerland, wo Du gelebt hast oder sogar aufgewachsen bist, nicht anders war.
Freundliche Grüsse L-)

Choco
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Re: Bamboo — Bambus : Teil 3

#300

Beitrag von Choco »

Michaleo hat geschrieben:
Mi 12. Feb 2020, 20:53
Ich könnte mir vorstellen, dass das im Bündnerland
und was war auf den Hochalpen am Säntis und den Churfirsten, rel. Nähe Wildkirchlein ? Da gab es " damals" einen ganzjährig bewohnten Hof, so 1950.( Onkel oder sowas ähnliches ) Erinnere mich nur noch an eine laaange Fusswanderung mit Skiern auf dem Buckel um nach den Ferientagen mit Zwischnehalt auf einer niedriger gelegenen Alp von da oben wieder runter zu kommen. Da ganz oben, wurde auch so geheizt.
Danke für das öffnen des kleinen Erinnerungsfensters :ymhug:

Choco
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