PISATest

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alter mann
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Re: PISATest

#11

Beitrag von alter mann »

tom hat geschrieben:J...…….... Denn es liegt dann weniger an der fehlenden Qualität der Schüler, sondern an den Lehrmethoden.......

Gruss Tom

Sorry tom wenn ich hier einen Zusatz bringe. Ich denke mal, es liegt weniger an den Lehrmethoden sondern vielmehr an den Lehrkraeften an den Schulen. Ich sehe dies hier an der Schule von meinem jungen Mann. Dort gibt es Englischlehrer, mit denen man sich nicht in Englisch unterhalten kann. Sie lesen aus einem Buch ...this is a apple,this is a banana... und die Schueler erwiedern es im Chor. In einem anderen Klassenzimmer eine Lehrerin, die mehrere Monate in Australien Au per gemacht hat, ein Unterschied wie Tag und Nacht. Richtige Gespraeche in Englisch. Am Ende jeder Unterrichtsstunde bekommt jeder Schueler der in dieser Zeit nicht Thai gesprochen hat, also nur Englisch, eine Kleinigkeit geschenkt. Die Kids sind richtig begeistert von der Lehrerin und das Englisch ist um Klassen besser wie in der Vergleichsklasse.


Gruesse vom

alten mann
man ist so alt, wie man sich fuehlt

Fredfeuerstein
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Re: PISATest

#12

Beitrag von Fredfeuerstein »

Richtig, das Problem sind die Lehrkräfte. Solange die nicht ein halbes Jahr oder ein Jahr in Großbritanien, den USA oder Australien gelebt haben, und zwar ohne die Möglichkeit, alles auch mit Thai und auf Thai zu lösen, solange denken sie, ihr fragmentarisches Thai-Englisch sei reines Englisch :D .

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martin71
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Re: PISATest

#13

Beitrag von martin71 »

Fredfeuerstein hat geschrieben:Richtig, das Problem sind die Lehrkräfte. Solange die nicht ein halbes Jahr oder ein Jahr in Großbritanien, den USA oder Australien gelebt haben, und zwar ohne die Möglichkeit, alles auch mit Thai und auf Thai zu lösen, solange denken sie, ihr fragmentarisches Thai-Englisch sei reines Englisch :D .
Ob der PISA-Test besser wird, wenn jemand mit fragmentarischen Englisch-Kentnissen Korrektur liest???

otti ch
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Re: PISATest

#14

Beitrag von otti ch »

Was @Berner hier auch schon geschrieben hat, er ist deswegen zurück in die Schweiz umgezogen.

Rodbard-Bean erläuterte, wie Thailands Schulleitung eine „toxische Kultur“ fördert, die nur begabte Schüler identifiziert, andere Schüler jedoch negativ beeinflusst. :(

Der Exodus geht scheinbar weiter:

THAILANDS BESTE VERLASSEN DAS LAND,
UM EIN KAPUTTES BILDUNGSSYSTEM ZU VERMEIDEN


Fr., 11. März 2022 | Bangkok

Bangkok — Als Tien­wadee ​„Dew“ Tungkaplin sich auf­machte, um im Aus­land zu studieren, wurde ihr klar, dass sie nichts aufhal­ten kon­nte. Ein Umzug ins Aus­land würde ihr unzäh­lige Möglichkeit­en eröff­nen, dachte sie. Und sie würde endlich ihre Kreativ­ität richtig ausleben können.

„Ich hat­te das Gefühl, dass ich im Leben noch weit­er gehen kön­nte“, sagte Dew gegenüber Thai Enquir­er über den Moment, als sie ging, um ihre High­school-Aus­bil­dung in Wales fortzuset­zen. ​„Je länger ich in thailändis­chen Schulen blieb, desto mehr Prob­leme sah ich. Thai­lands Insti­tu­tio­nen wer­den ein­fach nichts unternehmen, um das Bil­dungssys­tem zu verbessern.“

Bevor sie nach Wales zog, ver­brachte sie die let­zten 15 Jahre im thailändis­chen Bil­dungssys­tem, wo sie emo­tion­al und intellek­tuell nicht auf­blühen kon­nte. Aber seit dem Umzug nach Wales, erk­lärte die 17-Jährige, habe sich alles geändert.

„Die Schüler­schaft hier ist sehr stark, was eine starke Schule aus­macht. Die Schule konzen­tri­ert sich auf die psy­chis­che Gesund­heit der Schüler und behan­delt alle gle­ich“, sagte Dew.

Seit Thai­lands Mil­itär­jun­ta 2014 die Macht über­nom­men und die Ver­fas­sung neu geschrieben hat, dringt Pro­pa­gan­da zunehmend in die Schulen ein. Heute hat die Mil­itär­regierung ihre Kon­trolle über das Bil­dungssys­tem ver­schärft, und viele Reformer des Bil­dungssys­tems sind der Mei­n­ung, dass die Schulkul­tur junge Denker dazu zwingt, dem Mil­itär zu gehorchen.

Im Okto­ber let­zten Jahres wurde öffentlich, dass ein Schul­buch Schüler fragte, ob sie sich für eine Demokratie mit kor­rupten Poli­tik­ern oder eine Dik­tatur mit ethis­chen Führern entschei­den wür­den. Ein anderes Lehrbuch beze­ich­net Pre­mier­min­is­ter Gen­er­al Prayut Chan-o-cha als den Führer der Welt. Es sind Beispiele wie diese, von denen viele sagen, dass sie wider­spiegeln, wie der Staat Stu­den­ten konditioniert.

Im Jahr 2020 führte The Bad Stu­dent, eine von Stu­den­ten geführte Protest­gruppe, Demon­stra­tio­nen gegen die ​„unter­drück­enden Struk­turen“ des Lan­des an Uni­ver­sitäten durch. Die neu gegrün­dete Face­book-Gruppe ​„Let’s Move Abroad“ ging im Mai 2021 viral, dann gin­gen Mil­lio­nen von Jugendlichen online, um ihren Wun­sch zu äußern, im Aus­land zu studieren.

„Lehrer und Schüler sind gle­ich“, sagte Dew und wies darauf hin, wie sehr sich das Klassen­z­im­mer von Thai­land unterscheidet.

Da einige poli­tis­che The­men in Thai­lands Schulen weit­er­hin ver­boten sind, bemerk­te Dew, dass es den Schülern ihrer Schule im Aus­land erlaubt sei, alter­na­tive Erzäh­lun­gen zu sen­si­blen The­men zu disku­tieren. Nach der High School hofft Dew, nach ihrem Abschluss ihren Traum in Regierungs­beziehun­gen zu verwirklichen.

‘Ruhig bleiben’

Dew ist bei weit­em nicht die einzige Stu­dentin, die das Gefühl hat, dass ein Studi­um in Thai­land ihr nicht die Werkzeuge gibt, die sie braucht, um erfol­gre­ich zu sein.

Laut UNESCO studieren jedes Jahr rund 27.000 thailändis­che Stu­den­ten im Aus­land. Einem Bericht zufolge stieg die Zahl der Aus­landsstu­den­ten zwis­chen 2012 und 2019 um 10 Prozent von 28.339 auf 31.119 Studenten.

Nut­ta­p­at ​„Beam“ Jit­tra­torn (26), ein Inge­nieurstu­dent, der 2018 zum Studi­um nach Tai­wan gezo­gen ist, sagte gegenüber Thai Enquir­er, dass er glaubt, dass eine Schwäche des thailändis­chen
Bil­dungssys­tems darin beste­ht, dass der Fokus zu sehr auf der The­o­rie statt auf Diskus­sio­nen liegt.

„In Thai­land sind die Dozen­ten die einzi­gen, die bis zum Ende des Unter­richts sprechen“, sagte Beam. ​„Aber in Tai­wan dür­fen Stu­den­ten mit Dozen­ten nicht ein­ver­standen sein und eine Frage stellen.“

Beam sagte, Taiwans Universitätsstruktur sei oft diskussionsbasiert, die Dozenten regen Gruppendebatten an, an denen alle Studenten teilnehmen.

„Das Problem mit den thailändischen Studenten hier ist, dass sie es schwierig finden, zu diskutieren oder ihre Meinung zu äußern. Sie schweigen lieber, während internationale Studierende die Diskussion herausfordern würden.“

Beam glaubt, dass Schülern schon in jungen Jahren beigebracht wird, nicht zu sprechen, sondern nur passiv zuzuhören. Er sagte, es sei Teil einer Kultur des passiven Lernens in Thailand, wo das Grundproblem uninteressierte Zuhörer seien.

Taiwans Schulen bieten nicht nur eine bessere Bildung, sondern priorisieren auch die psychische Gesundheit und die Beratung von Schülern, die möglicherweise zusätzliche Unterstützung benötigen. Und Universitätsdozenten in ganz Thailand haben viele der gleichen Beobachtungen gemacht.

„Studenten haben bisher nur autoritäre Regierungen mit konservativen Richtlinien des Bildungsministeriums gekannt, und daher sind die Erwartungen extrem niedrig“, sagte Damian Rodbard-Bean, ein ehemaliger Lehrer für Sozialkunde in Thailand, gegenüber Thai Enquirer. „Das ist ein wichtiger Faktor, der Studenten dazu motiviert, im Ausland zu studieren, wenn sie es sich leisten können, oder sich für ein Stipendium zu qualifizieren, wenn sie begabt sind.“

Rodbard-Bean erläuterte, wie Thailands Schulleitung eine „toxische Kultur“ fördert, die nur begabte Schüler identifiziert, andere Schüler jedoch negativ beeinflusst. Er fügte hinzu, dass die Militärregierung eine Kultur des Lernens konsolidiert habe, die Thainess und traditionelle Werte über globale Denkweise und Fähigkeiten zum kritischen Denken fördere.

„Schulen verbieten es Schülern immer noch, von ihrem Recht auf freie Meinungsäußerung Gebrauch zu machen“, sagte Rodbard-Bean. „Die thailändische Geschichte wird immer noch als unbestreitbar angesehen und nicht als historische Erzählung mit mehreren Interpretationen.“

Er wies darauf hin, dass Schulen sich immer noch weigern, Schülervertreter zu bevollmächtigen, die Änderungen fordern oder Reformen ihrer akademischen Bedingungen vorschlagen. „Schulen sollten eine Ausbildung anbieten, in der Geisteswissenschaften dazu verwendet werden, die Fähigkeiten des kritischen Denkens zu bereichern, anstatt Nationalismus und Thainess einzuprägen“, sagte Rodbard-Bean.

Zurück in Wales ist Dew dankbar, dass ihre kritischen Denkfähigkeiten herausgefordert und geschärft werden. Weg von einem System, das passives Lernen in Thailand fördert, sagte sie jetzt, sie habe jetzt den Raum zum Lernen.

„Die Schule hier gibt mir eine sichere Atmosphäre, in der ich wachsen darf“, sagte Dew. „Jeder darf diskutieren und seine Meinung äußern, anstatt uns anzuweisen, uns dem Lehrer anzupassen.“

Quelle: Enquirer
Ich schreibe nur für @Member die mich lesen wollen! Keiner muss das tun, habe damit kein Problem ;-)
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