Aber zu Kohls Tod hätte ich schon einige Fragen an unsere Deutschen Member.
Spiegel:
Als Redner war Kohl eine Katastrophe. Er hatte wenig Inspirierendes, das ständige Augenblinzeln und leichte Nuscheln machten seine Auftritte für mich als Zuhörer oftmals zu einer Qual. Vor allem dann, wenn er vom Blatt ablas. Oft war da kaum noch Inhalt, nur noch schwülstiger Pathos.
16 Jahre lang hat Kohl das Land regiert, im Rückblick muss man sagen: Es waren 16 gute Jahre, zumindest für die meisten Deutschen. Es waren aber auch 16 teure Jahre, zumindest für die nachfolgenden Generationen. Denn wichtige Reformen etwa des Rentensystems oder des Arbeitsmarkts ließ Kohl liegen. Er wusste schon: Zu viel Veränderung gibt nur Ärger mit den Wählern. Löcher in den Kassen wurden mit neuen Schulden gestopft.
Sorry, liebe Kollegen, aber von einer Lichtgestalt spricht man posthum anders.Im System Kohl gab es verborgene Konten, anonyme Spender - und wenn irgendwo ein wichtiger CDU-Verband oder Funktionär knapp bei Kasse war, gab es unter der Hand ein bisschen Geld vom Chef. Auch so erkaufte sich Kohl Loyalität.
Was gab es denn damals für Alternativen? Sagt bitte nicht: keine.
Was wäre, wenn keine Vereinigung, sondern eine andere Form zwischen der DDR und der BRD die Lösung gworden wäre, z.B. einen loseren Staatenbund, oder einfach zwei gut kooperierende, freundschaftliche Staaten, wie z.B. Oesterreich und die Schweiz?