Rohingya-Flüchtlinge

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thaithom
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Re: Rohingya-Flüchtlinge

#31

Beitrag von thaithom »

tom hat geschrieben:Ohne grundlegende Änderung unserer Weltordnung werden wir immer mehr Flüchtlinge jeglicher Couleur bei uns haben. Dies wird nicht zu stoppen sein.
Es gibt eigentlich nur ein gangbares Rezept für diese Änderung - und das ist (resp. wäre) schon lange bekannt. Sei dies nun in wirtschaftlicher oder politischer Hinsicht: Die "reichen und sicheren" Länder müssen in den "armen und gebeutelten" die Voraussetzungen schaffen, dass der Wunsch oder die schiere Notwendigkeit, ein anderes, besseres Leben zu suchen, dort gar nicht erst entsteht.
Die Alternative - ein zunehmend grösserer Zustrom von Menschen aus allen Ecken der Welt - ist ja genau das, was Pegida und Co. so viel Zulauf beschert und wo auch bei gemässigter denkenden Menschen Ängste aufkommen. Diese Alternative würde gezwungenermassen bedeuten, dass wir - da ja nicht unbeschränkt viele Menschen in den Arbeits- und Erwerbsprozess integriert werden können - mit unserem Wohlstand für diese Menschen aufkommen müssen.
Auch wenn dieser Gedanke sicher vielen weh tut: Der Westen wird in dieser Angelegenheit so oder so viel Geld aufwenden müssen - sei es prophylaktisch an den Brennpunkten der Welt selbst oder sei es, im Sinn des Kindes, das schon in den Brunnen gefallen ist, in unserer direkten Umgebung.
Thomas
Gruss Thomas
"Kun Chang"
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Marburger
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Re: Rohingya-Flüchtlinge

#32

Beitrag von Marburger »

tom hat geschrieben: Ohne grundlegende Änderung unserer Weltordnung werden wir immer mehr Flüchtlinge jeglicher Couleur bei uns haben. Dies wird nicht zu stoppen sein.
"Weltordnung"... wer soll die, bei 193 gelisteten Staaten, herstellen ?...wenn selbst in der kleinen EU, schon über eine Quotenregelung (im Anfangsstadium
der "Wanderungsströme"), gestritten wird. Australien "die Schotten dicht macht", in asiatischen Ländern wegen 2/3000 Rohingya Panikanfälle verursacht werden
und an der mexikanischen Grenze meterhohe Elektrozäune mit Schusswaffenabsicherung aufgebaut werden.
Unzählige weitere Abschreckungsbeispiele gibt es mit Sicherheit.
Eine einheitlich Weltordnung wird es nie geben.
Fazit: (meine Meinung)...die "heimgesuchten", bevorzugten Länder werden, sollten die Zuströme in diesem Maße anhalten (des sozialen Friedens willen), irgendwann drastische Maßnahmen ergreifen und ihre Grenzen abschotten.
Evtl. hätte eine solche Maßnahme auch für die "verlassenen" Staaten einen positiven Efffekt, indem ein "Ausbluten" der Bevölkerung verhindert wird.

Weicht nun wohl vom Rohingya-Thread ab...trifft aber trotzdem den Kern der Völkerbewegungen die durch Ursachen aller Art (Krieg / Religion / Stammesfehden / Armut)
hervorgerufen werden.
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Marburger
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Re: Rohingya-Flüchtlinge

#33

Beitrag von Marburger »

thaithom hat geschrieben: Die "reichen und sicheren" Länder müssen in den "armen und gebeutelten" die Voraussetzungen schaffen, dass der Wunsch oder die schiere Notwendigkeit, ein anderes, besseres Leben zu suchen, dort gar nicht erst entsteht.
Diese Alternative würde gezwungenermassen bedeuten, dass wir - da ja nicht unbeschränkt viele Menschen in den Arbeits- und Erwerbsprozess integriert werden können - mit unserem Wohlstand für diese Menschen aufkommen müssen.
Stimmt eigentlich alles was Du schreibst...nur ist dies ein schier unmögliches Unterfangen.
"Voraussetzungen" sollten schon seit Jahrzehnten in Form der Entwicklungshilfen geschaffen werden...Effekt fast keiner...selbst mit einer drastischen Erhöhung dieser Gelder
dürfte bei der bestehenden "Weltkorupptheit" nicht viel passieren.
Auch eine Sonderabgabe "Rettet die Welt-Steuer" (ähnlich Soli-Zuschlag)...und gleichzeitiger Auszahlung an Bedüftige in den armen Ländern, wären die (noch) wohlhabenden Länder innert 2 Monaten Pleite...
Schließe mich bei diesem Thema der Unkenntnis aller Politiker an..."Keine Ahnung zur Lösung"... :-?
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tom
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Re: Rohingya-Flüchtlinge

#34

Beitrag von tom »

Marburger hat geschrieben:Fazit: (meine Meinung)...die "heimgesuchten", bevorzugten Länder werden, sollten die Zuströme in diesem Maße anhalten (des sozialen Friedens willen), irgendwann drastische Maßnahmen ergreifen und ihre Grenzen abschotten.
Evtl. hätte eine solche Maßnahme auch für die "verlassenen" Staaten einen positiven Efffekt, indem ein "Ausbluten" der Bevölkerung verhindert wird.
Im Jahr 2014 gab es laut UNHCR knapp 60 Millionen Flüchtlinge auf der Welt. 60 Millionen... sehr viele kommen aus Syrien und Afghanistan. Sie flüchten vor Krieg, Gewalt, Verfolgung, Vergewaltigung usw usw...

Die absolute Mehrheit dieser Flüchtlige weltweit werden nicht von uns reichen Staaten aufgenommen. Deutschland, die Schweiz, Frankreich, England... jammern wir würden von Flüchtlingen überschwemmt. So ein absoluter Blödsinn. Ueberschwemmt werden arme Länder oder Nachbarländer der Krisengebiete. Schon nur im Libanon, der Türkei und in Jordanien gibt es seit 3 Jahren mehr als 2 Millionen geflüchtete Syrer welche aus ihrem Land flüchten mussten. Das UNHCR hat berechnet dass z.B. im Libanon auf 1000 Einwohner 257 syrische Flüchtlinge kommen. In Deutschland sind es laut Bundesamt für Migration und Flüchtlinge 1,6 auf 1000 Einwohner... In Ländern wie Pakistan oder dem Iran leben ebenfalls Millionen von Flüchtlingen, die aufgenommen wurden. Aber hier in DACH will man Grenzen abschotten, "Massnahmen" ergreifen.... Sollen sich doch andere darum kümmern, aber nicht wir die trotz allem im Wohlstand leben...

Versteht mich nicht falsch, natürlich ist es auch mir klar, dass der Flüchtlingsstrom ein Problem darstellt. Diese Probleme entstehen meiner Meinung nach aber insbesondere, weil unsere Regierungen den Menschen keine Antworten auf ihre Fragen und Antworten liefern. Dass gerade bei diesem Thema auch stets wahlkampfmässig anstatt lösungsorientiert vorgegangen wird. Dass auch viel zu wenig Budget bei durchaus vorhandenen Möglichkeiten da ist, um Asylmissbrauch und Asylbescheide viel rascher und speditiver durchzuführen. In Zeiten ohne grosse Kriege wie jetzt lag die Quote angenommener Asylgesuche wenn ich mich nicht täusche in der Schweiz deutlich unter 50 Prozent. In Deutschland dürfte es ähnlich sein. Aktuell mit den vielen Kriegen und Verfolgungen auf der Welt liegt sie wieder über diesen. Aber dennoch gibt es auch in der heutigen Zeit über 40% von Gesuchen, die meines Wissens abgelehnt werden. Und hier muss primär gehandelt werden. Alles muss viel rascher gehen, die Leute welche hier her kommen und nicht bleiben dürfen müssen viel schneller wieder zurückgeschafft werden, es muss in Ländern wie Albanien, Mazedonien etc. klar sein, dass man vermutlich viel rascher wieder im eigenen Land zurück sein wird, als die Hinreise gedauert hat. Aber sich Mauern bauen und Menschen abweisen die den Schutz des Asyls wirklich nötig und verdient haben, dies sollte in unserer Gesellschaft nicht passieren.

Gruss Tom

Werner
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Re: Rohingya-Flüchtlinge

#35

Beitrag von Werner »

chang58 hat geschrieben:Meinung hin, Meinung her.
Mir tun die Leute leid.
Man sollte sich mal in derer Situation versetzen.
Ja, unbedingt. Ist schon grell, wenn man sich freiwillig auf so ein Boot begibt, wenn die Überlebenschance nur bei 30% liegt. Also dazu gehört schon viel Mut und viel Vertrauen in eine viel viel viel bessere Zukunft. Etwa wie die Auswanderer in die USA damals. Oder wie die deutschen Flüchtlinge aus dem Osten, die auf den letzten Schiffen über das Meer flüchteten. Es ist wirklich fraglich, ob es den Menschen in ihren Ländern wirklich so schlecht geht wie den Deutschen, die damals die Russen und Polen fürchteten, dass sie dieses Risiko auf sich nehmen. Erscheint mir eher wie eine Art Goldrausch oder Glücksritter.

Ein Richter der hier in Deutschland Asylanträge bearbeitet sagte mir folgendes: Wenn aus einem Land ganze Familien kommen ist damit zu rechnen, dass diese wirklich verfolgt werden. Wenn nur junge kräftige Männer und Frauen kommen ist eher damit zu rechnen, dass die im Ausland ihr Glück und gut bezahlte Arbeit suchen und eine tatsächliche Verfolgung eigentlich gar nicht statt findet. Nun gut, wer weiß. Der Flüchtling aus Somalia wusste sehr genau zu berichten, warum gerade er mit 20 nach Deutschland müsse, er wolle weder zur Armee noch zu den anderen Kämpfern um gegen die Armee zu kämpfen. Naja. Also gerade in Afrika holen die auch schon Kinder mit 15 und warten nicht erst bis der HiSo Boy 20 ist. Daher eher ein Wirtschaftsflüchtling. Oder ein Anti Bundeswehr Flüchtling wie die damals in Berlin. Also ob wir den unbedingt aufnehmen müssen bezweifle ich stark.

W.
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Marburger
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Re: Rohingya-Flüchtlinge

#36

Beitrag von Marburger »

tom hat geschrieben: In Deutschland sind es laut Bundesamt für Migration und Flüchtlinge 1,6 auf 1000 Einwohner...
... weil unsere Regierungen den Menschen keine Antworten auf ihre Fragen und Antworten liefern.
... um Asylmissbrauch und Asylbescheide viel rascher und speditiver durchzuführen...
Quelle: "Das Statistik-Portal" :
Asylanträge 2013 127.023
2014 202.834
2015 114.125 ( 5 Monate)...erwartet werden 400.000 !
Statistiken kann man, wie es beliebt, "schön", oder negativ darstellen.
Gemessen an der Einwohnerzahl bleibt es im verkraftbaren einstelligen %-Bereich.
Gemessen an der Gesamtzahl der Asylanträge, entsteht Jahr für Jahr eine "neue" Stadt.

Diese Anzahl der Menschen verteilt sich leider nicht "wohl dosiert" im Lande, sondern wird (dies ist der Hauptfehler der Politik), konzentriert, oft in Getthoform, punktuell angesiedelt.
Wer will den Bürgern, deren Umfeld sich teils brutal ändert, ihre aufkeimenden Sorgen verübeln...wenn von "Oben" keine Aufklärung und Hilfe erfolgt ?

"Asyverfahren rascher und speditiver durchzuführen"...ist ein theoretischer Traum.
Den "Wahrheitsgehalt" der persönlichen Angaben herauszufinden, bedarf schon von den Bearbeitern, hellseherische Kenntnisse.
Ablehnungen bedeuten noch lange nicht Rückführung. Wer im Lande ist, klammert sich mit aller Macht (legal oder illegal) an die Bleibemöglichkeit.

Damit wir uns nicht missverstehen...Kriegsflüchtlinge müssen bis zum Ende ihrer Katastrophensituation angemessenes Asyl erhalten..das ist unsere moralische Pflicht.
Armutszuwanderer (u.a. aus Albanien, Mazedonien, Serbien, oder Schwarzafrikanischen Ländern..)...die diese Kriegstragödie für eigene
Bedürfnisse als Trittbrettfahrer ausnutzen, schädigen die Hilfsbereitschaft der Aufnahmeländer maßlos.

Gruß Marburger

chrissibaer
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Re: Rohingya-Flüchtlinge

#37

Beitrag von chrissibaer »

Marburger hat geschrieben:Diese Anzahl der Menschen verteilt sich leider nicht "wohl dosiert" im Lande, sondern wird (dies ist der Hauptfehler der Politik), konzentriert, oft in Getthoform, punktuell angesiedelt.
Wer will den Bürgern, deren Umfeld sich teils brutal ändert, ihre aufkeimenden Sorgen verübeln...wenn von "Oben" keine Aufklärung und Hilfe erfolgt ?
In Sachsen trägt die Hauptlast der Erstaufnahme Chemnitz. Nur ist das hier kein Thema. Ein Pegida-Ableger und eine Bürgerinitiative haben ihre Aktivitäten wohl eingestellt, war einfach nur noch lächerlich, wenn da kaum mehr als 50 Hanseln spazieren gehen.

Was die Dresdner mit einem viel niedrigeren Ausländeranteil bewegt, da montags zu demonstrieren, bleibt rätselhaft.
Zumal die Stadt als sächsisches Silicon Valley unbestritten von der Ansiedlung ausländischer Firmen profitiert, ebenso vom Tourismus.
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Samuel
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Re: Rohingya-Flüchtlinge

#38

Beitrag von Samuel »

The Nation
26.05.2015
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Gruss
Sam UTH
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