Nein ist nein versus nur ja ist ja

[Bruninho]

Für mich grenzt die ganze Diskussion eigentlich schon an Lächerlichkeit.

Letztendlich geht es doch einfach um die Beweisbarkeit. Und die kann bei keiner der vorgeschlagenen Varianten gegeben sein.
Stichhaltig bewiesen werden könnte ein sexueller Übergriff in Zusammenhang mit massiver Gewaltanwendung lediglich durch eine ärztliche Untersuchung im Nachhinein (vielleicht).
Ansonsten steht wie bislang in jedem Fall Behauptung gegen Behauptung.

Und, meine Herren, wer setzt denn vor einem Nümmerchen schon einen Vertrag auf? Vielleicht auch noch notariell beglaubigen lassen?

Nein, die Diskussion grenzt nicht an Lächerlichkeit. Sie ist es.

[phimax]

Nein, die Diskussion grenzt nicht an Lächerlichkeit. Sie ist es.

So wie sie hier teilweise ob der Gelegenheiten geführt wurde, vielleicht.
Doch wenn gesellschaftlich keine Notwendigkeit bestehen würde, würde sie ja nicht geführt.

Die (aus meiner Sicht als alter weißer cis Mann) teilweise übertriebe MeToo Diskussion zeigt doch eine herrschende Ungleichheit zw. den Geschlechtern. Wenn ich nicht irre, dann gibt's nicht wenige (übergriffige) Männer, die die Schuld dafür den Frauen zuweisen - weil sie eben Frauen sind. Das dies nicht so ist, sondern ein Mangel an (männlicher) Kontrolle gehört diskutiert. Und wenn keine Einsicht erfolgt, gehört so ein Verhalten bestraft.

Ich finde es wichtig, das für das Thema eine Sensibilisierung stattfindet.

Du hast aber Recht wenn du schreibst, das es letztlich (trotzdem wieder) auf Aussage gegen Aussage hinauslaufen wird.

[Werner]

[Bruninho]

Die (aus meiner Sicht als alter weißer cis Mann) teilweise übertriebe MeToo Diskussion zeigt doch eine herrschende Ungleichheit zw. den Geschlechtern. Wenn ich nicht irre, dann gibt's nicht wenige (übergriffige) Männer, die die Schuld dafür den Frauen zuweisen - weil sie eben Frauen sind. Das dies nicht so ist, sondern ein Mangel an (männlicher) Kontrolle gehört diskutiert. Und wenn keine Einsicht erfolgt, gehört so ein Verhalten bestraft.

Ich finde es wichtig, das für das Thema eine Sensibilisierung stattfindet.

Das ist, denke ich, weitgehend unbestritten. Und es wäre bestimmt wünschenswert, wenn eine Verbesserung des Ist-Zustandes erreicht werden könnte.

Nur, diese Verbesserung sehe ich, bei den diskutierten Varianten überhaupt nicht.

Die Diskussion um sexuelle Gewalt ist ja auch nicht neu.
Eine Sensibilisierung ist sicher da in breiten Kreisen unserer Gesellschaft, die wird aber niemals alle erreichen, sexuelle Gewalt wird immer Thema bleiben.

Zu glauben mit einer Diskussion ob Nein ist nein oder Ja ist ja würde sich irgend etwas ändern finde ich nun wirklich absolut unrealistisch.

Darum ist es einfach, leider, viel Wind um Nichts.

[Kurt Singer]

Darum ist es einfach, leider, viel Wind um Nichts.

Nee, so simpel würde ich das nicht abtun. Man sollte sich das Video der Kebekus erstmal oder auch nochmal ansehen und besonders auf die letzten 4-5 Sätze achten. Aber ansonsten - wie geschrieben kein Interesse meinerseits.

Zu glauben mit einer Diskussion ob Nein ist nein oder Ja ist ja würde sich irgend etwas ändern finde ich nun wirklich absolut unrealistisch.

Aber keine Diskussion ist nicht einmal ein Ansatz für eine Änderung.

[ZH-thai-fun]

Darum ist es einfach, leider, viel Wind um Nichts.

Der Wai am Schluss, bringt mich auf den Gedanken, ob eine Diskussion darüber, ob Gott Männlich oder Weiblich ist, nicht eine gleichwertig Frage wäre? ...

[DonJosé]

Ich finde es erstaunlich... in den Schweizer Räten wird über dies debattiert, der Schweizer Bundesrat hat darüber diese Tage abgestimmt und wenn hier im Forum über exakt das selbe nachgefragt wird, dann bricht ein Shitstorm aus. Das zeigt mir eher dass es wichtig ist, über das Thema weiterhin diskutieren.

…oder zeigt halt wie weit entfernt die Politik von den reellen Alltagssorgen der Menschen politisieren / Prioritäten setzen

[tom]

Na ja, es geht um die notwendige Anpassung des Sexualstrafrechts und nicht nur um das. Und wenn Tausende von Frauen in der Schweiz Jahr für Jahr Opfer sexueller Nötigung werden, dann ist es höchste Zeit dass man darüber reden und etwas ändern muss.

https://www.amnesty.ch/de/ueber-amnesty ... ist-ein-ja

Gruss Tom

[thedi]

… geht um die notwendige Anpassung des Sexualstrafrechts … wenn Tausende von Frauen in der Schweiz Jahr für Jahr Opfer sexueller Nötigung werden…

Mit kurz „Nein ist Nein“ vs. „nur Ja ist Ja“ war mir der Sinn der Diskussion nicht klar. Aufgrund von Toms Hinweis vermute ich nun, dass es im Strafrecht in diesem Fall um eine Umkehr der Beweislast gehen soll. Ist das so?

Also konkret: zuerst muss mal abgeklärt werden ob eine sexuelle Tat statt fand. An dem wird sich nichts ändern. Wenn das bejaht wird, soll aber nicht mehr die Frau beweisen müssen, dass sie dazu „Nein“ sagte (d.h. zu erkennen gab, das sie das nicht will), sondern nun neu der Mann nachweisen muss, dass sie „Ja“ sagte. Also ihr ausdrückliches Einverständnis gab und dieses auch nicht widerrief.

Falls er das nicht beweisen kann, was dann? Gilt mit „Nein heisst Nein“ im Zweifel für den Angeklagten und mit „nur Ja heisst Ja“ im Zweifel gegen den Angeklagten? Verstehe ich das nun richtig?


Mit freundlichen Grüssen

Thedi

PS: ich habe mich bei der Umfrage nicht beteiligt, da ich eigentlich jedem Punkt zustimmen könnte.

[Joe]

Ich habe mich mit der Thematik nicht sonderlich beschäftigt und will auch den ernsten Hintergrund, der die Grundlage der öffentlichen Diskussionen darstellt, nicht kleinreden. Aber die Sache erscheint mir oft wie die theoretische Diskussion zwischen Soziolog:innen und Rechtswissenschaftler:innen.

Wie sieht das dann ganz praktisch aus? "Baby, ich bin so scharf auf Dich. Möchtest Du, dass wir gemeinsam mit- und aneinander sexuelle Handlungen ausführen?" - "Du hörst mich nicht nein sagen..."

Und jetzt?