Der gute alte Neoliberalismus

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Uwe
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Der gute alte Neoliberalismus

#1

Beitrag von Uwe »

Wenn mal alle so denken würden.
Chef des Weltwirtschaftsforums Klaus Schwab:
"Der Neoliberalismus hat ausgedient"
https://www.zeit.de/wirtschaft/2020-09/ ... aus-schwab
Aber ich denke, das wird die Anhänger zum Beispiel von Hayek, L. von Mises, Friedman und Krugman (etc.. → alles amerik. Nobelpreisträger für Ökonomie) nicht gefallen, und die Befürworter des NEOlibs haben die Stellschrauben in der Hand, und (zeigen) machen wo's langgeht.
Wenn interessiert die Schere von Arm und Reich denn ...
Zitat: Schwab: "Derzeit sind wir mit zwei riesigen Herausforderungen konfrontiert: die zunehmende Kluft zwischen Arm und Reich, auf nationaler und internationaler Ebene, sowie die Klimakrise. Diese Probleme müssen wir angehen. Und heute, mit der Corona-Pandemie, stellt sich noch eine dritte Herausforderung."

Seit wann muss ein Klima oder eine Umwelt den neoliberalen Geldmachern (Vermutung: den möchtegern Sozial- und Ethikpartnern für die Welt) sagen wo's lang zu gehen hat...
Denn die unsichtbare Hand -der sich selbstregulierende Markt und der darin beinhaltete Homo Ökonominus -also der immer rational denkende und handelnde Mensch- funktiont wie immer, wie gehabt: Darauf kann und muss man vertrauen.

"Schade" das da der Herr Richard H. Thaler (Amerikaner) aktuell (2017-Nobelpreis für Ökonomie) reingegrätscht ist, und wissenschaftlich das Gegenteil bewiesen hat, dass eben der Mensch doch nur ein Homo Sapiens ist, was nichts weiter bedeutet, dass der Mensch -auch der Neoliberale gehört dazu- sehr fehleranfällig ist, und eben gerade auch an den obersten StellschraubenEtagen nicht immer rational handelt, weil er es gar nicht immer kann: Halt wie oben erwähnt aktuell wissenschaftlich attestiert. Halt wohl doch nur MöchteGerneGroß.

Zitat: Schwab: "Der Markt löst allein keine Probleme. Ich plädiere nicht für eine Systemänderung. Ich plädiere für eine Systemverbesserung."
Neubauer: "Was ist radikal daran, umwelt-, klima- und gesundheitsschädliche Geschäftspraktiken zu verbieten?" Zitat aus: "Vom Ende der Klimakrise"

Auf jeden Fall haben sicherlich Greta Thunberg und Luisa Neubauer (FFF-Deutschland) sicher große Augen beim Lesen des Artikels bekommen, denn das ist schon in ihrem Sinne:

Zitat: Schwab:"Die sozialen und wirtschaftlichen Ungleichgewichte werden weiter zunehmen, die Ungerechtigkeiten und die Umweltzerstörung werden wachsen. Wenn wir dagegen nichts unternehmen, werden die Veränderungen irgendwann auf anderem Wege kommen, durch gewalttätige Konflikte oder Revolutionen etwa. Das lehrt uns die Geschichte."
Neubauer: "Was geschützt werden muss, ist die Menschheit, und zwar vor sich selbst. Vor ihrer eigenen Willkür und ihrer blinden Selbstzerstörung." Zitat aus: "Vom Ende der Klimakrise"

Viele Grüße Uwe
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Michaleo
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Re: Der gute alte Neoliberalismus

#2

Beitrag von Michaleo »

Ja, der Schwab ist schon recht, er hat Ideale.
Freundliche Grüsse L-)
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Will
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Re: Der gute alte Neoliberalismus

#3

Beitrag von Will »

Inzwischen ist die Selbstzerstörung nicht mal mehr blind. Jeder, der die Augen auch nur einen schmalen Spalt auftut, sieht sie. Nur die geldgierigsten Realitätsverweigerer haben kein Verständnis für ein integres Leben ; sie wollen einfach mehr und das meiste an klimpernden Klingbim-Dingen und hinter sich haufenweise Nullen.

Und wir Scheindemokraten sind auch bloss feige Duckmäuser, die es den Beutegreifern halt sehr einfach machen, uns zu dominieren.

Heute ist es für despotische Staatsgebilde ein Leichtes, digitale Listen für Aufrührer zu erstellen und Revolten schon im Ansatz abzuwürgen. „Ich bin der Staat“ ist heute für Despoten zum Greifen nah, eine Systemänderung ist kaum mehr durchführbar, der Staat schustert sich sein Volk zurecht.

Fehlt so nur noch die Hybris, dass Putin und Co ihre Söhne und Urenkel schon heute zu den zukünftigen Führern erklären lassen. Damit wären wir dann bei digitalen Zwangsdynastien angelangt.

Spass beiseite — aber ich fürchte, unsere Gesellschaften können gar nicht anders, wir agieren wie ein böses Krebsgeschwür: wuchernd wachsen, bis der Wirt zugrunde geht, und so auch halt wir.
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tom
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Re: Der gute alte Neoliberalismus

#4

Beitrag von tom »

Genau deswegen mag ich.... aber lassen wir das, sonst bekomme ich wieder aufs Dach... ;-)

Gruss Tom

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Uwe
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Re: Der gute alte Neoliberalismus

#5

Beitrag von Uwe »

Aussage richtig bemerkt: "Die Realität aber sieht anders aus."
https://www.nzz.ch/meinung/wo-bleibt-si ... obal-de-DE
Da sind Fragen erlaubt:
Letztens Endes muss wohl ein jeder Wirtschaftsökonom -sei's drum: auch alle Nobelpreisträger- sich der Tatsache stellen:
Alles reine Vermutung; diese Mathematik des schaffenden Wissens: Genannt Wissenschaft der Ökonomie.
Gerade der als Vorzeigespezialistökonom Milton Friedman kann sich nun, da die Coronakrise den wahren Streßtest und Wahrheitsindikatortest für den angeblich vorrausschauenden und berechnenden Neoliberalismus erzeugt hat, auf seine eigene Aussage stützen: "Ich folge dabei Max Weber: >>wissenschaftlich auch zu überholt zu werden, ist nicht nur unsere Schicksal, sondern unser alles Zweck.<< → Friedman bezog sich in dieser Aussage für seine Würdigung dabei auf das Werk von John M. Keynes: Zitat aus Lord Keynes: "Opus und Vita heute"
Uwe hat geschrieben:
Mi 14. Okt 2020, 13:45
Uwe hat geschrieben:
Mi 14. Okt 2020, 12:27
Milton Friedman: "Die Freiheit zu hungern."
Friedman's
(einige Berater - die Vorherrschenden- wünschen sich als Anhänger seiner Werke eine neuen, zweiten Friedman -noch Radikaleren...)

Das ist er, der Vertreter des radikalen Kapitalismus: David Friedman (Und ja, es ist der Sohn von Milton Friedman)
(Bücher z.B: "Der ökonomische Code" / "Das Räderwerk der Freiheit-Für einen radikalen Kapitalismus"
Aber: David Friedman wird kaum beachtet (noch ? ...)
Viele Grüße Uwe

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Uwe
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Re: Der gute alte Neoliberalismus

#6

Beitrag von Uwe »

Die Prognosen sehen nicht allzu rosig für den Wettstreit der Systeme aus: Wird die eingeschworene Gemeinschaft der Liberalen und Liberitären einen Plan "B" haben? Sollten sie haben müssen, sonst bedarf es eine Menge Erklärungsbedarf:
"Stattdessen schlägt die historischen Erfahrungen des Landes jetzt auf den Westen zurück – und wird bis zum Ende des Jahrzehnts China den Weg zur wirtschaftlichen Weltherrschaft ebnen."
https://www.tagesspiegel.de/politik/bal ... obal-de-DE
"...wirtschaftliche Stärke ist schließlich ein zentraler Aspekt politischer Machtausübung."
Und der Kreis ist der: Wirtschaft/Finanz/Umwelt/Klima + Politik/Sicherheit/Soziales/Gesundheit = Freiheit/Wohlstand/Zufriedenheit/Glück

In dem Bericht ist auch der Blickwinkel (etwas weiter unten) aus den historischen Tatsachen Chinas erwähnt. Es ist an Wichtigkeit nicht deutlich genug hervorzuheben, was der Schlüssel zum Erfolg bedeuten kann.
Es ist auch die Geschichte benannt, wie und warum der Westen zu Reichtum gekommen ist.
(Und gerade die USA haben es gut verstanden, wie aus einer Kriegswirtschaft (ab den 1940er Jahren) nicht nur Profit, sondern Einfluss, Macht und systemrelevante Interessen gnadenlos durchgesetzt werden. Wie viele internationale Kriege hat China bisher angezettelt?)
Und wie wichtig Vertrauen in eine Gesellschaftsform ist, wird den Erfolg weiterhin stärken können.
Wir dürfen gespannt sein.
Viele Grüße Uwe

Kurt
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Re: Der gute alte Neoliberalismus

#7

Beitrag von Kurt »

Uwe hat geschrieben:
Mo 11. Jan 2021, 12:17
Die Prognosen sehen nicht allzu rosig für den Wettstreit der Systeme aus: Wird die eingeschworene Gemeinschaft der Liberalen und Liberitären einen Plan "B" haben? Sollten sie haben müssen, sonst bedarf es eine Menge Erklärungsbedarf:

"Stattdessen schlägt die historischen Erfahrungen des Landes jetzt auf den Westen zurück –
und wird bis zum Ende des Jahrzehnts China den Weg zur wirtschaftlichen Weltherrschaft ebnen."


Viele Grüße Uwe

Genau....ABER nicht mehr lange und CHINA und INDIEN geben ganz den "Ton" und die "Richtung" an,
zusammen mit RUSSLAND.....uebernehmen sie...

Ich habe schon vor Jahren gesagt :


"Eines Tages koennen die Europaer....inkl. Schweizer....froh sein wenn sie
sich mit ihrem "Loehnchen" noch ein Chinesisches oder Indisches "Autoechen"
leisten koennen...."


viewtopic.php?f=13&t=4736&p=130470&hili ... en#p130470
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phimax
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Re: Der gute alte Neoliberalismus

#8

Beitrag von phimax »

Orwell war ein Optimist :-s
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ZH-thai-fun
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Re: Der gute alte Neoliberalismus

#9

Beitrag von ZH-thai-fun »

Kurt hat geschrieben:
Mo 11. Jan 2021, 13:44

... ABER nicht mehr lange und CHINA und INDIEN geben ganz den "Ton" und die "Richtung" an,
zusammen mit RUSSLAND.....uebernehmen sie...
Du meinst, eine drei geteilte- Welt mit je 1/3 nationalen Regenten, je 1/3 nationalen Führern und je 1/3 Despoten? Wiederum geteilt in je 1% Reiche und 99% Schleicher.
Die andern Pflanzen sich unter Wasser oder auf dem Mars an, oder die Heiligen auf der Venus. ... :D
Nur wer Negatives wahr'nimmt, kann auch Positive genießen.

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Uwe
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Re: Der gute alte Neoliberalismus

#10

Beitrag von Uwe »

"Trump ist allerdings nur das Symptom einer Krise der liberalen Demokratie, die sich über die vergangenen etwa 40 Jahre aufgebaut hat."
>>Sie sprachen bereits die tiefe Krise der liberalen Demokratie an. Worin besteht sie genau?<<
"Die politische Polarisierung, die wir heute beobachten, fußt auf einer tiefgehenden gesellschaftlichen Polarisierung seit den Sechzigerjahren. Ein Beispiel ist die Vervielfachung der Lebensstile seit dieser Zeit, die Gesellschaft ist pluraler geworden, ethnisch und kulturell immer breiter gefächert. Die USA sind durch die Einwanderung der letzten Jahrzehnte zu einem Abbild der Weltgesellschaft geworden, in dem eine Vielzahl von Gruppen für sich das Recht reklamiert, mitzubestimmen, was Amerika ist. All das führt neben einer massiven Umverteilung des Wohlstands von unten nach oben zu einer tiefen Verunsicherung um die eigene Identität."


Eine wissenschaftliche Untersuchung, wie sich das Sozialverhalten der Menschen untereinander in den USA -aber nicht nur da- auswirkt, wenn es eine vielzahl an multikulturellen Gruppen gibt, hat gezeigt, dass das Miteinander verliert und das Gegeneinander zunimmt, dass der Zusammenhalt geschmälert wird und das eigene kulturelle Herkunftsumfeld den Status Quo bildet; sprich die Gesellschaft auseinanderdriftet und sozial wie demokartisch sich Probleme entwickeln. Zudem ist das an sich so wertvolle liberale Freiheitsverständnis soweit auseinander dividiert, dass es Schaden an anderen anrichten kann oder zumindest Konfliktpotenzial bietet.
https://www.t-online.de/nachrichten/wis ... obal-de-DE
Viele Grüße Uwe
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