Bei uns sind es prozentual sicher mehr Ausländerkinder welche etwas Mühe bekunden. Aber gleichzeitig und das deckt sich mit den Worten von dir resp. deinem Freund, hat es auch Ausländerkinder welche zu den besten in der Klasse gehören.tom hat geschrieben: ↑Fr 2. Nov 2018, 11:11
Zwei Beispiele:
- Ein Freund von mir ist Leiter einer Primarschule im Raum Thun. Da wir uns regelmässig an YB-Spielen treffen kommt man auch immer wieder ins Gespräch. Zum Thema "Ausländerkinder" und den Schwierigkeiten die es gibt/geben soll, hat er durchaus auch andere Dinge erlebt was man ansonsten so liest. Er sagt zum Beispiel dass Ausländerkinder die aus schwierigen Verhältnissen kommen sehr oft viel einsatzfreudiger und motivierter sind als Wohlstandskinder aus Schweizer Familien.
Man sieht, es ist wie Bruninho geschrieben hat viel zu komplex für einfache Lösungen. Es kommt wohl sowohl auf die jeweilige Schule darauf an und was sie aus einer Situation macht und auch auf die Kinder und deren Familienverhältnissen.
Ich bin überzeugt, das hat mehr mit familiären Verhältnissen und Werten (und vielleicht auch Talent oder gute Gene) zu tun als mit der Herkunft.
Gleichzeitig spielt es wohl auch eine Rolle, in welchen Umständen die Eltern dieser Ausländerkinder aufgewachsen sind. Bei uns hatte es einen ganz wilden Rüpel, welcher andere Kinder geschlagen und belästigt hat und auch die Lehrerin beschimpft (in der 2. Klasse wohlverstanden), bei dem der Vater des Kindes mal dem Lehrer gesagt hat: "Das ist ihre Schuld. Erziehen sie ihn doch. Schlagen sie ihn".
Und dieser Vater hat sich dann geweigert zu einem Gespräch mit der Schulleiterin zu erscheinen (es sei unter seiner Würde mit einer Frau zu diskutieren). Man hat dann klein bei gegeben und einen männlichen Stellvertreter inkl. Dolmetscher und Kulturvermittler organisiert für das Gespräch...
@Werner
ja, mit dem Lehrplan21 (welcher ab diesem Schuljahr Gültigkeit hat) hat sich einiges geändert. Hilfe von den Eltern ist nicht mehr erwünscht und die Schule resp. die LehrerIn muss auch keine Hausaufgaben mehr verteilen. Es gibt jetzt auch keine Unter-, Mittel- oder Oberstufe mehr sonder einen 1.-, 2.- und 3. Zyklus. Beim zweiten Zyklus (3-6. Klasse) dürfen, sofern sich die Gemeinde/Schule/Lehrerin dafür entscheidet überhaupt Hausaufgaben zu verteilen, 30 bis maximal 45 Minuten pro Woche nicht überschritten werden. Wobei das auch zu Streitigkeiten führt weil das eine Kind die Matheaufgaben in 10 Minuten, das andere in 60 Minuten erledigt hat.
Falls sich wer dafür interessiert, hier alle Infos für den Kanton Bern dazu:
https://www.erz.be.ch/erz/de/index/kind ... an_21.html
Bei uns werden weiterhin Hausaufgaben verteilt und so sehen wir etwa an was unsere Kinder arbeiten. Bei Freunden in anderen Gemeinden ist das komplett anders. Die Eltern fühlen sich wie verloren. Sie hören nur noch das was die Kinder zu Hause erzählen, von der Schule kommt, bis auf das Unterschreiben der Prüfungsnoten, überhaupt nichts mehr nach Hause. Es bleibt immer alles in der Schule.
Auch die Benotung im Zeugnis wurde verändert, für mein Verständnis verschlechtert. Bis jetzt hatte man eine Note, danach ein Beurteilungsbogen (also beispielsweise beim Deutsch: wie gut ist das Leseverständnis, wie macht sich das Kind beim Sprechen, beim Schreiben etc), jetzt gibt es nur noch die nackte Note ohne irgendwelche Hintergrundinformation.