Die Geschichte der Marke Buick reicht bis 1899 zurück, doch so richtig los ging es erst im Jahr 1903, als aus der Buick Auto-Vim and Power Company die Buick Motor Company wurde. Damit war die älteste heute noch existierende amerikanische Automarke gegründet. 50 Jahre später stellte Buick – seit 1908 Teil von General Motors – dann den ersten eigenen V8-Motor vor.
Zwar unterschied sich der Buick-V8 nicht grundsätzlich vom «Kettering-V8-Motor», der bei Cadillac und Oldsmobile bereits im Einsatz war. Bei der Gestaltung der Brennräume und der Ventilführung aber ging Buick eigene Wege. 60 Millionen Dollar kostete die Entwicklung dieses Fireball-V8. Sie nahm rund fünf Jahre in Anspruch, führte aber zu einer grossräumigen Automatisierung der Motorenherstellung und damit auch zu günstigeren Preisen.
Traditionelle Fahrwerktechnik
Unter den sich damals im Jahresrhythmus ändernden Karosserien herrschte konventionelle Fahrwerktechnik vor. Ein Kastenrahmen mit X-Traverse bildete die Basis. Die vorderen Räder wurden von Einzelradaufhängung mit Trapez-Dreieckquerlenkern und Schraubenfedern geführt, während es hinten eine Starrachse mit Schraubenfedern und schrägen Schubstreben gab. Eine hydraulische Bremse war genauso an Bord wie eine Kugelkreislauflenkung mit (teilweise gegen Aufpreis) hydraulischer Unterstützung.
Design-Evolution in Schritten
1954 erhielt der Special nicht nur ein neues und breiteres Fahrgestell mit fast 310 cm Radstand, sondern auch eine komplett neue Karosserie. Es gab nicht nur mehr Platz im Innern, sondern auch die zum Trend werdende Panorama-Windschutzscheibe, wie sie mit dem Le-Sabre-Prototyp im Jahr 1951 erstmals gezeigt worden war. 1957 wurde die Karosserie erneut überarbeitet.
Erfolgreiche Baureihe
Der Buick Special war eines der erfolgreichsten amerikanischen Automobile in den 1950er-Jahren, allein vom Baujahr 1955 konnten 381'249 Fahrzeuge (über die Hälfte der Buick-Produktion von 738'894 Autos) verkauft werden. Der Buick war der Wagen für den anspruchsvollen Kunden, der aber nicht unbedingt ein Bankdirektor sein musste.
2590 Dollar kostete in den USA der im Jahr 1955 10'009 Mal hergestellte Buick Special Convertible als Model 46C. In der Schweiz waren das damals 25'300 Franken. Für dasselbe Geld hätte man drei Ford Taunus, zwei Lancia Appia oder einen Mercedes-Benz 190 SL inklusive einem VW Käfer kaufen können.
Das edle Cabriolet
Doch kaum eine Alternative hätte wohl an das Fahrgefühl im riesigen (Länge 525 cm, Breite 195 cm, Höhe 154 cm) Cabriolet herangereicht. Selbst heute noch kann man nachvollziehen, wie privilegiert sich Buick-Fahrer damals gefühlt haben müssen.
Nach dem Anlassen des Motors über den unter dem Gaspedal liegenden Starterknopf erklingt vor allem vom Auspuff her das Böllern des V8-Motors.
Das Dach hat man natürlich bereits vorher ohne Muskelkraft geöffnet und auch das Lösen der Parkbremse und das Einlegen der Fahrstufe des Automatikgetriebes gelingen ohne Anstrengung. Genauso verläuft die Fahrt. Man bewegt sich fliessend und ohne Hektik vorwärts, ein Sportwagen will der Buick nicht sein.
Platz für sechs Personen gibt es im offenen Wagen und nur schon zwecks Schonung der Frisur der hinten sitzenden Passagiere ist ein gemächliches Tempo angesagt. Auffallen tut man auch so im weiss-rot lackierten Cabriolet.
Weitere Informationen zum Buick Special Convertible von 1955 inklusive vielen Fotos von damals und heute, sowie einem Tonmuster gibt es auf
www.zwischengas.com.