Traurig...

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tom
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Traurig...

#1

Beitrag von tom »

Ertrunkenes Paar umarmt sich noch im Tod

Liebe bis in den Tod: Ein junges Paar, das vor der Küste von Lampedusa beim Untergang eines Flüchtlingsschiffs ertrunken ist, liegt in ewiger Umarmung auf dem Meeresgrund.

Bild
Im Tod vereint: Das Paar in inniger Umarmung auf dem Meeresgrund. (Bild: Screenshot Repubblica TV)

Das Bild vom Wrack eines Schiffs aus Tripolis, das im vergangenen September im Mittelmeer vor der Insel Lampedusa gesunken ist, zeigt zwei junge Menschen, die im Tod einander in den Armen liegen. Das Schiff mit afrikanischen Migranten auf dem Weg nach Italien hatte Feuer gefangen und war gesunken. Beim Unglück waren 366 Menschen getötet worden.

Polizeitaucher entdeckten und fotografierten das Schiffswrack, als sie ein kürzlich gesunkenes Schiff untersuchen wollten. Der Mann und die Frau auf dem Bild starben in inniger Umarmung, wohl wissend, dass sie der Katastrophe nicht entkommen werden. Gegenüber der britischen Zeitung «Metro» beschrieb Rettungstaucher Renato Sollustri den Ort als «Friedhof im Meer». Und weiter: «Die vielen Leichen erzählen herzzerreissende Geschichten.»

«Wand aus Leichen»

Mit nur noch zehn Minuten Sauerstoff in den Tanks hätten sich die Taucher durch eine «Wand aus Leichen» gearbeitet, als sie in der vordersten Kabine die Leiche einer schwangeren Frau vorfanden. Als die Frau den Kollegen im Schiff hochgereicht wurde, machten die Männer eine schreckliche Entdeckung: In ihren Leggings fanden sie ein neugeborenes Baby. Die abgebrühten Taucher hätten alle Tränen in den Augen gehabt.

Sollustri fügte hinzu, dass dies das erste Mal war, dass er seine Gefühle bei der Arbeit nicht mehr aussen vor lassen konnte. Noch Tage nach der Entdeckung konnte er wegen des Babys nicht mehr ruhig schlafen. Bisher konnten 17 Personen geborgen werden. Dutzende liegen noch auf dem Grund des Meeres.

Quelle: http://www.20min.ch/community/viral/story/14060347
Egal was auch immer der Grund ist, weshalb sich Menschen dazu entschliessen ihre Heimatländer zu verlassen um im Ausland ihr Glück zu suchen... Solche Geschichten machen mich einfach traurig und ich frage mich, weshalb wir anderen oftmals nicht gönnen, etwas an unserem Glück teilhaben zu können. Und weshalb der Mensch dem es gut geht sein Privileg primär verteidigen und nicht teilen will...

Gruss Tom
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tom
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Re: Traurig...

#2

Beitrag von tom »

Ein steinalter Song vom Berner Mani Matter in Bärndütsch... passend dazu. Deutsche Uebersetzung auf Youtube zu lesen...



Gruss Tom
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Westfale
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Re: Traurig...

#3

Beitrag von Westfale »

Wir diskutieren über Visa und Visamissbrauch. Eigentlich sollten wir uns schämen.

Es ist eine Schande, dass so etwas vor unseren Küsten passiert. Aber es ist so und wir können die Welt nicht ändern.
Wer von meinen Beiträgen noch nicht genug hat, findet mehr von mir auf meiner Homepage
https://www.pjotrx.de/
… und meine Bücher sind bei Amazon erhältlich
https://www.amazon.de/Pjotr-X/e/B06XSLX ... t_ebooks_1
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tom
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Re: Traurig...

#4

Beitrag von tom »

Westfale hat geschrieben:Eigentlich sollten wir uns schämen.
Korrekt... Hier in der schönen, reichen Schweiz höre ich doch des öfteren Aussagen wie "Dies geht uns nichts an, dies ist ja noch vor der Grenze zu Europa" und so... Und dann der Hohn mit Aussagen welche meinen, dass wir heute alles dafür tun müssen damit es der nächsten Generation immer noch gut gehe... Manchmal dünkt es mich als ob wir hier in Europa froh sind, wenn die in Afrika möglichst dumm und unterdrückt bleiben... noch nicht mal 200 von Terroristen entführte Mädchen lockt uns Europäer aus der Reserve... natürlich... sowas sollte es nicht geben... aber hey, es sind doch nur Afrikaner.... #:-s Man stelle sich mal vor Al Kaida würde in Deutschland oder in der Schweiz mal kurz 200 minderjährige Schülerinnen entführen und auf irgendeinem Markt an den meistbietenden verkaufen....

Gruss Tom
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manni
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Re: Traurig...

#5

Beitrag von manni »

tom hat geschrieben: Manchmal dünkt es mich als ob wir hier in Europa froh sind, wenn die in Afrika möglichst dumm und unterdrückt bleiben... noch nicht mal 200 von Terroristen entführte Mädchen lockt uns Europäer aus der Reserve... natürlich... sowas sollte es nicht geben... aber hey, es sind doch nur Afrikaner.... #:-s Man stelle sich mal vor Al Kaida würde in Deutschland oder in der Schweiz mal kurz 200 minderjährige Schülerinnen entführen und auf irgendeinem Markt an den meistbietenden verkaufen....
Was da passiert ist natürlich ganz ganz schlimm. Es ist unglaublich, das sowas möglich ist.
Aber was können wir tun?
Es darf einfach nicht sein, das der Staat ohnmächtig ist.
Es sind nicht nur Afrikaner, es sind Menschen. Aber ich als einzelner bin doch machtlos und das macht mich auch traurig.

Gruß Manni

wickyth

Re: Traurig...

#6

Beitrag von wickyth »

tom hat geschrieben:Ein steinalter Song vom Berner Mani Matter in Bärndütsch... passend dazu. Deutsche Uebersetzung auf Youtube zu lesen...



Gruss Tom
Salü Tom

jetz han ich weder ainisch härzhaft kenne Lache, dangge fir de Uffsteller!

Mit freundlichen Grüssen
Thom

Kurt
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Re: Traurig...

#7

Beitrag von Kurt »

Wer helfen kann, kann helfen...........da steht ihm ja nichts im Wege.....

Ich habe als Schueler einem Ungarischen Jungen immer wieder was per Post geschickt (1956)

1968 habe ich (21 Jahre alt) 2 Tschechischen Familien, die auf dem HAUENSTEIN (SO),
im Motel einquartiert waren, mit Ausfluegen in die Schweiz, spaeter, als sie nach Zuerich "umgesiedelt" waren ueber Monate die Wochen-Enden mit ihnen, bei ihnen verbracht.
Meinen Plattenspieler und Dinge fuer den Haushalt mitgebracht.....

War interessant, als ich damals mit den 3 Schwestern = 11, 13 und 14-jaehrig das erste mal in ein KAUF-HAUS (heute Shopping-Center) ging, sowas von staunenden AUGEN und offenen MUENDER....

Der Kontakt ging ueber viele Jahre, meine Hilfe in GELD eher bescheiden, mit meinem, damaligen
Lohn von ca. 1'000.- CHF....aber eben MORALISCHE Hilfe, eine toller Lebenserfahrung, auch fuer mich.....

Also, wer helfen will, der soll helfen !!!

Aber vielleicht in seiner eigenen Umgebung erst mal schauen, ob da nicht einsame, alte, junge,
eben NACHBARN auch Hilfe brauchen koennten....
Zuletzt geändert von Adi am Do 22. Mai 2014, 18:37, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Formatierung angepasst
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ZH-thai-fun
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Re: Traurig...

#8

Beitrag von ZH-thai-fun »

Westfale hat geschrieben:Wir diskutieren über Visa und Visamissbrauch. Eigentlich sollten wir uns schämen.

Es ist eine Schande, dass so etwas vor unseren Küsten passiert. Aber es ist so und wir können die Welt nicht ändern.
Ja der Mensch ist Nationalistisch Egoistisch und Rassistisch von Natur aus. Da kann man das nur vor der eigenen Tür Wischen und Grenzen um sein Heim oder land ziehen ja noch verstehen.

Aber nicht mehr Menschlich ist dass horten von Geld und Kapital. Ich denke da z. B. an die 2% der Menschen die 1/2 des gesamten Welt-Kapitals haben.
Nur wer Negatives wahr'nimmt, kann auch Positive genießen.
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tom
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Re: Traurig...

#9

Beitrag von tom »

Heute ein Beispiel von Menschen, welche etwas dagegen tun:
Humanitäre Vorbilder
Von Oliver Meiler, Barcelona.

Regina und Christopher Catrambone aus Malta helfen Migranten in Seenot – mit Drohnen, Schiffen und eigenem Geld.

Bild
Ein reiches Paar als Retter ohne Not im Mittelmeer: Regina (Mitte) und Christopher Catrambone. Foto: BBC


Allzu oft mutet es so an, als wähnte sich Europa in einer Abwehrschlacht an seinen mediterranen Südgrenzen, da, wo Flüchtlinge auf überladenen Barken ­ihren Sprung ins Glück wagen und dabei oftmals in Not geraten: in der Strasse von Sizilien, zwischen Nordafrika und Europa. Nie versuchten mehr Menschen die Flucht auf dieser Route als im laufenden Jahr, bereits 108'000. Die hohe Zahl erklärt sich hauptsächlich aus den vielen Kriegs- und Konfliktherden im Nahen Osten und in Afrika. Allein zwischen ­Januar und August kamen mindestens 1900 Migranten ums Leben. Die EU will nun auf Druck von Italien eine neue, ­erweiterte Grenzwachmission auf den Weg bringen, die fast gleich heissen soll wie die alte: Frontex Plus – auch sie klingt vor allem einmal nach Abwehr.

Meldung an die Behörden

Da fällt die private, humanitäre Initiative eines Ehepaars aus Malta nach­gerade aus dem Rahmen. Die Italienerin Regina Catrambone und ihr Mann Christopher, ein Amerikaner aus Louisiana, haben mit vielen Freiwilligen eine Organisation gegründet, die Flüchtlingen in Seenot hilft. «Wir hätten uns eine weitere Villa in Saint-Tropez oder eine ­Luxusjacht kaufen können», sagte Catrambone bei der Lancierung der Mission, doch sie wollten ein Zeichen setzen. Die Idee kam der Familie, als sie bei einer privaten Überfahrt nach Tunesien eine Rettungsweste im Wasser schwimmen sah. Verstärkt wurde sie offenbar von einem Solidaritätsaufruf des Papstes, der im Sommer 2013 bei einem Besuch auf der Insel Lampedusa sagte: «Die Wohlstandskultur hat uns allen die Sensibilität für die Not anderer geraubt.»

Die private Initiative nennt sich Moas, Migrant Offshore Aid Station, und verfügt über ein grosses Schiff, Phoenix I, 40 Meter lang, das seinerseits kleine Hilfsboote mit sich führt sowie Wasser, Lebensmittel, Medikamente, Rettungsringe. Alles Material bezahlten die ­Catrambones aus eigener Tasche. An Bord sind auch zwei Drohnen für Auf­klärungsflüge, die Tag und Nacht in einem Umkreis von hundert Kilometern nach Flüchtlingsbooten in Not suchen. Finden sie eines, schickt die Organisation ihre Hilfsmannschaften und meldet den Fund den italienischen oder den maltesischen Behörden.

Der Gleichzeitigkeit dieser beiden ­Aktionen kommt eine zentrale Bedeutung zu: Täte sie das nämlich nicht und begleitete sie stattdessen die Flüchtlinge auf europäisches Festland, würde Moas dasselbe Schicksal drohen, das einst die deutschen Helfer der Cap Anamur ereilte, nachdem diese 2004 Flüchtlinge in der Strasse von Sizilien gerettet und nach Agrigent gebracht hatten: Sie ­wurden der Beihilfe zur illegalen Einwanderung angeklagt.

Auf ihrer Webseite schreibt die Organisation Moas, sie werde alle internationalen Richtlinien respektieren, werde also auch keinen Fährdienst für Flüchtlinge leisten. Es gehe ihr allein um die Rettung von Leben. In den vergangenen zwanzig Jahren sind nach Schätzungen des UNO-Hochkommissariats für Flüchtlinge über 20'000 Menschen umgekommen, als sie versuchten, das Mittelmeer zu überqueren – irgendwie.

Quelle: http://www.bernerzeitung.ch/ausland/eur ... y/21420881

Richtig erschreckend finde ich einige Leserkommentare zu diesem Artikel.... solche Leute sind einfach nur zum kotzen. Wie kann man nur die Meinung vertreten dass es halt Zehntausende von umgekommenen Flüchtlingen benötigt, damit wir in unseren Wohlstandsgesellschaften in Europa - und in diesem Artikel in der reichen Schweiz - nicht überfremdet werden?

Ein paar Aussagen (Stand Samstag, 30.8.14, 10:15 Uhr):

- So tarnen sich also heute die neuen Schlepperbanden? Was soll dieser humanitäre Unsinn zulasten Europas überhaupt? (Markus Weidmann)
- Auf solche reiche amerikanischen Schnösel, die sagen was Gut ist, kann Europa gerne verzichten! (Markus Weidmann)
- Aber wie viel das letztlich bringt ist eine guten Frage. Denn das Retten ist das eine und das andere ist den Strom zum Versiegen bringen. (Ronnie König)

Gruss Tom
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borussenbuddha
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Re: Traurig...

#10

Beitrag von borussenbuddha »

Denn das Retten ist das eine und das andere ist den Strom zum Versiegen bringen.
Da ist aber was dran. Man muss daran gehen die Ursachen zu bekämpfen, nicht die Symptome.
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